Der Schuldscheinmarkt ist 2023 um über 30 Prozent eingebrochen - allerdings gegenüber dem absoluten Ausnahmejahr 2022. Aber erlebt der Markt gerade tatsächlich nicht mehr als eine bloße "Normalisierung"? Marcus Offenhuber, Head of DCM beim Schuldschein-Marktführer LBBW, hält zwar an der Normalisierungsthese fest, wies im Gespräch mit FINANCE-TV aber auch darauf hin, dass der Bondmarkt für viele Treasurer und CFOs seit Mitte vergangenen Jahres gegenüber dem Schuldscheinmarkt "deutlich an Attraktivität gewonnen" hat. "Das geht immer in Wellenbewegungen hin und her", sagte Offenhuber. Mit Blick auf die aktuellen geopolitischen Risiken sieht Offenhuber aber auch Aufholpotential für den Schuldscheinmarkt, den er als sicheren Hafen beschreibt - und dem er in diesem Jahr wieder höhere Emissionsvolumina zutraut als im vergangenen: "Der Schuldscheinmarkt ist extrem resilient. In geopolitisch schwierigen Phasen sind Schuldscheine immer stark gefragt." Ob sich zuletzt auch etwas an der Qualität der Emittenten verändert hat, warum die Laufzeit vieler neuer Schuldscheine unter vier Jahre gesunken ist und ob es problematisch ist, dass der Anteil ausländischer Emittenten seit längerem abnimmt - die Antworten gibt Marcus Offenhuber im Interview.