NEW YORK (dpa-AFX) - Die Anleger an den New Yorker Börsen sind am Montag wieder mutiger geworden. "Die Beruhigung im Nahost-Konflikt spiegelt sich auch an den internationalen Finanzmärkten wider", begründete Marktbeobachter Andreas Lipkow die wieder etwas bessere Stimmungslage nach einem bislang schwachen April. Zu Beginn war die Kauflaune zwar noch verhalten, doch im Verlauf kam neuer Schwung in die Kurse.
Der technologielastige Leitindex Nasdaq 100, der in diesem Monat besonders stark um bis zu sieben Prozent nachgegeben hatte, gab die Marschrichtung mit einem Anstieg um 1,27 Prozent auf 17 254,05 Punkte vor. Dem folgte der marktbreite S&P 500 um 1,25 Prozent nach oben auf 5029,50 Zähler. Der Dow Jones Industrial mit seinen Standardwerten gewann 1,11 Prozent auf 38 407,99 Punkte.
In den vergangenen Tagen und Wochen hieß es, bei Tech-Werten sei etwas Zinsfantasie ausgepreist worden, weil im Zuge einer relativ robusten Wirtschaftslage die Hoffnung auf schnelle Lockerungen durch die US-Notenbank Fed nachlasse. "Wegen schwindender Zinssenkungshoffnungen suchen die Anleger jetzt nach neuen Kaufargumenten für Aktien und hoffen, einen Grund in den Bilanzzahlen der großen Unternehmen zu finden", kommentierte Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets.
Nicht ganz klar war unter den Anlegern, wie sie am Montag die Zahlen von Verizon einordnen sollen. Nach einem frühen Anstieg drehte der Kurs des Telekomkonzerns mit 3,4 Prozent ins Minus. Verizon hatte im ersten Quartal wieder private Mobilfunkvertragskunden verloren und rückläufige Einnahmen verzeichnet. Auch der freie Cashflow blieb hinter den Erwartungen der Analysten zurück.
Gespannt wird auf die Resultate zahlreicher Tech-Giganten wie Meta, Alphabet und Microsoft gewartet, die im Wochenverlauf anstehen. Der Erholung an der Nasdaq folgten aber vor allem die Aktien von Nvidia: Nachdem der Kurs hier am Freitag spektakulär um zehn Prozent eingebrochen war, holten sie mit plus vier Prozent wieder etwas auf.
Auch die Aktien von Apple prägten den Technologiesektor mit einem Anstieg um 1,2 Prozent. Hier wurde auf eine Studie von Bank of America verwiesen, in der Analyst Wamsi Mohan den iPhone-Hersteller zum "Top Pick" für 2024 erklärte. Er begründete dieses Lob mit vielen erwarteten Kurstreibern und einem defensiv aufgestellten Barmittelfluss.
Für den Nutzfahrzeughersteller CNH Industrial äußerte sich Bank of America hingegen pessimistisch: Hier gab Michael Feniger die bisherige Kaufempfehlung wegen eines Chefwechsels auf. Der Austausch an der Spitze erhöhe die Unsicherheit hinsichtlich der Transformation des Unternehmens und er komme ausgerechnet zu einem kritischen Zeitpunkt im Agrarzyklus.
Bereits am Dienstag wird nach Börsenschluss von Tesla das Zahlenwerk erwartet. Zu Wochenbeginn büßte die Aktie fast drei Prozent ein. Angesichts der schwächelnden Nachfrage senkte der Elektroautobauer erneut die Preise für seine Elektroautos in China und den USA. Klassische Autobauer wie etwa Ford und General Motors zeigten dagegen Stärke mit Anstiegen um bis zu sechs Prozent.
Für Informatica ging es um 7,5 Prozent abwärts. Vor rund einer Woche berichtete das "Wall Street Journal" über ein angebliches Interesse von Salesforce an dem Datenmanagementsoftware-Anbieter. Am Montag gab Informatica bekannt, gegenwärtig keinerlei Gespräche zum Thema Übernahme zu führen. Die Nachrichtenagentur Bloomberg meldete zuletzt, dass es zwischen Salesforce und Informatica zu Unstimmigkeiten bei den möglichen Bedingungen gekommen sei. Salesforce-Aktien legten um 1,9 Prozent zu./tih/he
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