Genf (ots) -
Seit sieben Monaten herrscht Krieg in Gaza. Handicap International ist zutiefst besorgt um die Sicherheit tausender Familien, die gezwungen sein könnten, Rafah zu verlassen und nach Chan Junis oder in andere Gebiete des Gazastreifens zu flüchten.
Hinweis an die Redaktionen:
- Dieses Statement basiert auf Beobachtungen, die unsere Kollegen vor Ort bei verschiedenen direkten und kürzlichen Besuchen in der Stadt Khan Younés gemacht haben. Ich stehe Ihnen gerne zur Verfügung, um Interviews (auf Englisch) zu arrangieren und Ihnen Fotos und Videos von der Situation vor Ort anzubieten.
Die unmittelbare Bedrohung durch eine Bodenoffensive in Rafah versetzt die Menschen in grosse Angst, da sie wissen, dass es keinen sicheren Zufluchtsort gibt. Die vertriebenen Familien leben unter katastrophalen Bedingungen in Rafah, wo jeder Person in den Vertriebenenlagern durchschnittlich nur ein Quadratmeter Platz zum Leben zur Verfügung steht. Sie stehen vor enormen Herausforderungen und suchen verzweifelt nach Unterschlupf und Familienangehörigen, die unter den Trümmern begraben sind.
"Die Stadt [Chan Junis] ist weitgehend zerstört. Die Gewalt ist unglaublich. Die Umsiedlung der Bevölkerung von Rafah in dieses Gebiet stellt ein enormes Risiko für die Bewohner:innen dar, da sie keinen Zugang zu lebensnotwendigen Dienstleistungen und Gütern haben, die noch halb stehenden Gebäude einsturzgefährdet und Sprengkörper vorhanden sind. Einige Menschen kehren in der Hoffnung zurück, einige Habseligkeiten aus ihren zerstörten Häusern zu retten, finden aber nur noch Verwüstung vor. Kinder im Alter von 8 oder 10 Jahren irren allein durch die Strassen, mit leerem Blick und ohne Hoffnung, etwas zu finden." Cyril, Teamleiter, Gaza.
Schätzungsweise 60 % der Gebäude in Gaza wurden beschädigt oder zerstört, was das emotionale Trauma der Rückkehrer:innen noch verstärkt. Der Einsatz schwerer Explosivwaffen in bewohnten Gebieten muss sofort eingestellt werden, da diese Waffen systematisch und wahllos die Zivilbevölkerung treffen. Teams von Handicap International haben in den vergangenen Wochen mehrere Besuche in Chan Junis und im Nahen Osten durchgeführt und berichten, dass es unmöglich ist, die Bedingungen für eine sichere Evakuierung der Bevölkerung im Einklang mit dem humanitären Völkerrecht zu schaffen.
Eine Offensive auf Rafah würde die katastrophale Situation auf ein noch nie dagewesenes Niveau heben. Chan Junis ist weder ein geeigneter noch ein sicherer Ort für die Evakuierung von Zivilist:innen aus Rafah. Für die Zivilbevölkerung, die gezwungen wäre, nach Chan Junis zu flüchten, bestünde die Gefahr, an wichtigen Strassenkreuzungen, in Schulen und Gebäuden auf Blindgänger zu stossen, was eine ernsthafte Bedrohung für ihr Leben darstellen würde. Darüber hinaus ist es logistisch unrealistisch, eine grosse Zahl von Vertriebenen aus Rafah in Chan Junis aufzunehmen. Dies würde die humanitäre Krise weiter verschärfen, zumal der Zugang zu überlebenswichtigen Ressourcen und Dienstleistungen stark eingeschränkt ist.
Kein Ort in Gaza ist sicher. Ein sofortiger und dauerhafter Waffenstillstand ist die einzige Möglichkeit, weitere Opfer zu verhindern und menschliches Leid zu lindern. Wir fordern alle Konfliktparteien nachdrücklich auf, dem Schutz der Zivilbevölkerung Vorrang einzuräumen, für die Freilassung der Geiseln zu sorgen und den humanitären Organisationen dauerhaften und ungehinderten Zugang zu gewähren, damit sie im gesamten Gazastreifen die dringend benötigte Hilfe leisten können.
Pressekontakt:
Pauline Wilhelm
Handicap International Schweiz
Medien- und Kommunikationsbeauftragte
Avenue de la Paix 11 - 1202 Genf
022 710 93 36
p.wilhelm@hi.org
www.handicap-international.ch
Original-Content von: Handicap International, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.ch/de/pm/100052779/100918811
Seit sieben Monaten herrscht Krieg in Gaza. Handicap International ist zutiefst besorgt um die Sicherheit tausender Familien, die gezwungen sein könnten, Rafah zu verlassen und nach Chan Junis oder in andere Gebiete des Gazastreifens zu flüchten.
Hinweis an die Redaktionen:
- Dieses Statement basiert auf Beobachtungen, die unsere Kollegen vor Ort bei verschiedenen direkten und kürzlichen Besuchen in der Stadt Khan Younés gemacht haben. Ich stehe Ihnen gerne zur Verfügung, um Interviews (auf Englisch) zu arrangieren und Ihnen Fotos und Videos von der Situation vor Ort anzubieten.
Die unmittelbare Bedrohung durch eine Bodenoffensive in Rafah versetzt die Menschen in grosse Angst, da sie wissen, dass es keinen sicheren Zufluchtsort gibt. Die vertriebenen Familien leben unter katastrophalen Bedingungen in Rafah, wo jeder Person in den Vertriebenenlagern durchschnittlich nur ein Quadratmeter Platz zum Leben zur Verfügung steht. Sie stehen vor enormen Herausforderungen und suchen verzweifelt nach Unterschlupf und Familienangehörigen, die unter den Trümmern begraben sind.
"Die Stadt [Chan Junis] ist weitgehend zerstört. Die Gewalt ist unglaublich. Die Umsiedlung der Bevölkerung von Rafah in dieses Gebiet stellt ein enormes Risiko für die Bewohner:innen dar, da sie keinen Zugang zu lebensnotwendigen Dienstleistungen und Gütern haben, die noch halb stehenden Gebäude einsturzgefährdet und Sprengkörper vorhanden sind. Einige Menschen kehren in der Hoffnung zurück, einige Habseligkeiten aus ihren zerstörten Häusern zu retten, finden aber nur noch Verwüstung vor. Kinder im Alter von 8 oder 10 Jahren irren allein durch die Strassen, mit leerem Blick und ohne Hoffnung, etwas zu finden." Cyril, Teamleiter, Gaza.
Schätzungsweise 60 % der Gebäude in Gaza wurden beschädigt oder zerstört, was das emotionale Trauma der Rückkehrer:innen noch verstärkt. Der Einsatz schwerer Explosivwaffen in bewohnten Gebieten muss sofort eingestellt werden, da diese Waffen systematisch und wahllos die Zivilbevölkerung treffen. Teams von Handicap International haben in den vergangenen Wochen mehrere Besuche in Chan Junis und im Nahen Osten durchgeführt und berichten, dass es unmöglich ist, die Bedingungen für eine sichere Evakuierung der Bevölkerung im Einklang mit dem humanitären Völkerrecht zu schaffen.
Eine Offensive auf Rafah würde die katastrophale Situation auf ein noch nie dagewesenes Niveau heben. Chan Junis ist weder ein geeigneter noch ein sicherer Ort für die Evakuierung von Zivilist:innen aus Rafah. Für die Zivilbevölkerung, die gezwungen wäre, nach Chan Junis zu flüchten, bestünde die Gefahr, an wichtigen Strassenkreuzungen, in Schulen und Gebäuden auf Blindgänger zu stossen, was eine ernsthafte Bedrohung für ihr Leben darstellen würde. Darüber hinaus ist es logistisch unrealistisch, eine grosse Zahl von Vertriebenen aus Rafah in Chan Junis aufzunehmen. Dies würde die humanitäre Krise weiter verschärfen, zumal der Zugang zu überlebenswichtigen Ressourcen und Dienstleistungen stark eingeschränkt ist.
Kein Ort in Gaza ist sicher. Ein sofortiger und dauerhafter Waffenstillstand ist die einzige Möglichkeit, weitere Opfer zu verhindern und menschliches Leid zu lindern. Wir fordern alle Konfliktparteien nachdrücklich auf, dem Schutz der Zivilbevölkerung Vorrang einzuräumen, für die Freilassung der Geiseln zu sorgen und den humanitären Organisationen dauerhaften und ungehinderten Zugang zu gewähren, damit sie im gesamten Gazastreifen die dringend benötigte Hilfe leisten können.
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Pauline Wilhelm
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