25.04.2024 -
Brandung
Ich könnte Ihnen jetzt von der herrlichen Brandung auf den Malediven erzählen oder am Strand des Oman. Auch die malaysische Brandung auf Langkawi war ein Traum. Aber brandaktuell ist dies schon nicht mehr und während ich meinen Urlaub nahe am Sonnenbrand verbrachte, wurde es im Nahen Osten brandgefährlich, die alte Börse in Kopenhagen brannte gar ab und an den weltweiten Börsen drohte ein Flächenbrand, sofern sich die Weltlage zuspitzen sollte. Als Fels in der Brandung erwiesen sich allerdings die Rohstoffmärkte und allen voran das Gold. Zum Glück gab es diese Woche keine weiteren Brandbeschleuniger und an den Kapitalmärkten stuft man den Brandherd als beherrschbar ein. Die weltweiten Börsen daher diese Woche wieder verhalten freundlich und die Brandursachen geraten in den Hintergrund. Doch der Reihe nach. Beginnen wir mit dem nach wie vor ungelösten Brandherd im Nahen Osten:
Brandherd
Hamas, Hisbollah, Huthi - die drei Stellvertreter "H's" des Iran bedrohen die Souveränität und Sicherheit Israels und Israels Reaktionen darauf bergen stets die Gefahr eines Flächenbrands im Nahen Osten. Dabei will derzeit keine der Parteien die Region in Brand setzen und eine Eskalationsspirale auslösen. Dennoch ist die ungelöste Situation brandgefährlich. Internationale Brandschutzmauern sind nötig, um an einem gemeinsamen Plan zu arbeiten, wie ein Miteinander in Zukunft möglich sein kann. Brandschutzpläne für die Israelis auf der einen Seite und ein freies und menschenwürdiges Leben der Palästinenser im eigenen Staat auf der anderen Seite. Wer lediglich brandschatzt oder verbrannte Erde hinterlässt, der liefert keinen Boden, auf dem Frieden wachsen kann. Warum an dieser Stelle so viel Politik? Ganz einfach, der Raketenbeschuss aus dem Iran auf Israel hat gezeigt, wie schnell dieser politische Brandherd Einfluss auf die weltweiten Börsen haben kann. Zum Glück entfachte der Brand an einem Wochenende und zum Glück war bis zum Börsenstart am Montag erkennbar, dass keine der Parteien den Brand weiter anfachen möchte. Brandgefährlich wird es dann, wenn einen mal das Glück verlässt, insbesondere, wenn Brandstifter am Werk sind.
Brandstifter
Die Brandstifter dieser Woche sind die Chefs der Techkonzerne Tesla und Meta. Wie immer brannten beide für ihre Unternehmen, mussten jedoch ganz unterschiedliche Zahlen verkünden. Elon Musk erklärte die miserablen Absatzzahlen, den schrumpfenden Umsatz und Gewinn, sorgte aber mit viel Phantasie auf Robotaxis und das kommende brandneue Model 2 für nachbörsliche Euphorie, während Mark Zuckerberg mit glänzenden Umsatz und Gewinnzahlen aufwarten konnte, aber leider die Anleger mit seinem negativen Ausblick nicht anzündete. Die Meta-Aktie erst einmal mit kräftigem Kurssturz. Ich halte Elon Musk an dieser Stelle deshalb für einen Brandstifter, da ich befürchte, dass er seine Versprechen nicht halten kann und die Aktie wieder in Brand gerät. Dazu hier mein Interview für das Citywire Magazin: "Der Abverkauf ist nicht zu Ende." Und Mark Zuckerberg preist weiter sein Metaversum wie gebrannte Mandeln im Sommer an, ohne dass der Markt davon Notiz nimmt. Sein Ausblick hat die gute Stimmung bezüglich seiner Aktie abgebrannt, die Anleger löschen ihre Positionen im Depot. Eine brandneue Ausgabe meiner Kolumne gibt es in der nächsten Woche. Bleiben Sie mir gewogen.