MADRID (dpa-AFX) - Spanien hat die Abgabe von Patriot-Raketen an die Ukraine angekündigt. Einen entsprechenden Bericht der spanischen Zeitung "El País" bestätigte Verteidigungsministerin Margarita Robles am Freitag bei einer Videokonferenz der US-geführten Kontaktgruppe zur Unterstützung der Ukraine, wie das Verteidigungsministerium in Madrid auf Anfrage mitteilte.
Zu einer möglichen Lieferung auch von Abschussrampen selbst sowie Radar- und Kontrolleinheiten des mobilen Patriot-Systems sagte Robles nichts. Spanien kommt mit der angekündigten Lieferung der Raketen Bitten der Ukraine und anderer westlicher Partner wie Deutschland zumindest teilweise nach. Deutschland hatte kürzlich die Abgabe eines dritten Patriot-Systems an die Ukraine angekündigt und andere westliche Länder zu ähnlichen Schritten aufgerufen.
Es gehe um eine "kleinere Anzahl" der Raketen zu einem Stückpreis von mehr als einer Million Euro, schrieb "El País". Spanien verfügt über insgesamt drei Patriot-Systeme, von denen eins seit 2015 im Rahmen eines Nato-Einsatzes in der Türkei gegen mögliche Raketenangriffe aus Syrien stationiert ist.
Robles verwies in ihrer Einlassung auch auf weitere spanische Unterstützung der Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen den russischen Angriffskrieg. So würden weitere Leopard-Kampfpanzer für die Ukraine instand gesetzt, von denen die ersten vor Ende Juni einsatzbereit sein könnten. Am Vortag seien zudem Medikamente und Erste-Hilfe-Kits sowie großkalibrige Artilleriemunition geschickt worden, der in den kommenden Monaten weitere Lieferungen von 155- und 120-mm-Munition folgen würden.
Zudem werde die Abgabe von Maschinengewehren, geschützten Logistikfahrzeugen, gepanzerten Infanteriefahrzeugen, Panzerabwehrwaffen und Feldartilleriehaubitzen vorbereitet. Lieferungen verschiedener Flugabwehr-Überwachungssysteme und ferngesteuerter Waffenstationen für die Drohnenabwehr würden zurzeit von der spanischen Rüstungsindustrie vorbereitet./ro/DP/he