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MÄRKTE EUROPA/Schwach - Autoaktien im Rückwärtsgang

Finanznachrichten News

DJ MÄRKTE EUROPA/Schwach - Autoaktien im Rückwärtsgang

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Weiter abwärts ging es am Dienstag an den europäischen Aktienmärkten. Der DAX fiel um 1 Prozent auf 17.932 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gab um 1,2 Prozent auf 4.921 Punkte nach. Die Umsätze waren vor dem Mai-Feiertag sehr dünn, da am 1. Mai fast alle europäischen Börsen geschlossen sind. Neben schwachen Autoaktien belastete am Nachmittag auch ein deutlicher Anstieg der Arbeitskosten in den USA die Stimmung. Die Daten zementierten die Erwartung, die US-Notenbank werde sich auf ihrer Sitzung am Mittwoch deutlich falkenhafter zu den geldpolitischen Perspektiven äußern als zuletzt. "Das Mantra 'higher for longer' dürfte den Duktus prägen", sagte Michael Heise, Chefvolkswirt bei HQ Trust.

Der Arbeitskostenindex ist im ersten Quartal um 1,2 Prozent gestiegen, erwartet worden war ein Plus von 1,0 Prozent. Im Jahresvergleich beträgt der Anstieg 4,2 Prozent.

Thema Nummer eins in Europa waren aber die schwachen Autotitel. Stellantis brachen um 10,1 Prozent ein. Wie Stifel anmerkte, sind die Umsätze im ersten Quartal um 4 Prozent unter den Konsensschätzungen ausgefallen. Mit Abgaben von 4,6 Prozent quittierten die Anleger die Erstquartalszahlen von VW. Diese enttäuschten vor allem beim operativen Ergebnis, das mit 4,59 Milliarden Euro weit unter der Schätzung von 4,99 Milliarden geblieben ist. Ein ähnliches Bild bei Mercedes-Benz (-5,2%), hier störte vor allem das bereinigte EBIT - dieses ist laut Jefferies 5 Prozent unter den Erwartungen ausgefallen. Auch ist von einem nur langsamen Start bei Cars die Rede.

Im Sog fielen BMW um 4,1 Prozent, Porsche Automobilholding um 2,7 Prozent und Porsche AG um 4,1 Prozent. Der Stoxx-Index der Automobilbranche führte mit einem Minus von 4,2 Prozent mit weitem Abstand die Verliererliste bei den Sektoren der Eurozone an.

Bankenbranche vor weiterer Fusion? 

In den Blick rückte am Nachmittag auch die Bankenbranche. BBVA hat ihr Interesse an einem Zusammenschluss mit Sabadell bestätigt. BBVA fielen kräftig um 6,6 Prozent ins Minus, Sabadell stiegen dagegen um 3,4 Prozent.

Noch stärker im Markt lagen HSBC, die 4,1 Prozent gewannen. Niedrigere Zinserträge, höhere Kreditkosten und ein Basiseffekt haben bei der Bank im ersten Quartal zu einem leichten Gewinnrückgang geführt. Die HSBC verdiente allerdings mehr als erwartet. Zudem hat HSBC für die Aktionäre eine Sonderdividende sowie neue Aktienrückkäufe im Gepäck. Der CEO macht nun Platz für einen Nachfolger.

Dagegen fielen Santander um 3,7 Prozent. Der Gewinn liegt laut JP Morgan etwas unter den Schätzungen, die Kosten und Rückstellungen seien indes etwas höher als erwartet ausgefallen.

Vonovia hebt Erwartung an organisches Mietwachstum an 

Dagegen hat Vonovia (+3,9%) solide Erstquartalszahlen vorgelegt. Das bereinigte EBITDA liegt zwar etwas unter der Konsensschätzung, dafür ist der Gewinn klar besser als erwartet ausgefallen. Den Ausblick auf das laufende Jahr hat das Unternehmen bestätigt, wobei die Erwartung an das organische Mietwachstum auf 3,8 bis 4,1 Prozent anstatt 3,4 bis 3,6 Prozent angehoben wurde. Vonovia stützte auch die anderen Immoblientitel: Im MDAX gewannen LEG Immobilien 3,1 Prozent und TAG Immobilien 3,7 Prozent, im SDAX stiegen Patrizia um 3,0 Prozent.

MTU Aero rückten um 0,7 Prozent vor. Die Zahlen sind durchwachsen ausgefallen, die Anleger konzentrierten sich aber auf die bessere EBIT-Marge. Zu den Gewinnern im DAX zählten auch Deutsche Post, die mit einer Kaufempfehlung durch Morgan Stanley um 0,9 Prozent stiegen. Adidas wiederum gaben nach ausführlichen Zahlen 2,5 Prozent ab. Nachdem die vorläufigen Zahlen den Kurs in den vergangenen zwei Wochen um über 15 Prozent nach oben getrieben hatten, gab es nun ein paar Gewinnmitnahmen. Siemens Healthineers wiederum litten mit einem Minus von 1,2 Prozent unter schwachen Zahlen des US-Konkurrenten GE Health.

Fuchs mit starkem Rebound - gute Zahlen von K+S und KWS 

Die Geschäftszahlen von Fuchs lagen leicht unter den Erwartungen. Die Aktie drehte aber nach sehr schwachem Beginn ins Plus und stieg schließlich um 1,1 Prozent. Den Ausblick hat der Hersteller von Schmierstoffen und Additiven bekräftigt.

K+S legten nach ihren Zahlen um 2,9 Prozent zu. Wie das Unternehmen mitteilte, liegt das EBITDA aus dem ersten Quartal bei rund 200 Millionen Euro und damit klar über der Konsensschätzung von 165 Millionen Euro. Der Free Cashflow (FCF) belaufe sich auf 111 Millionen Euro - hier habe der Konsens 68 Millionen Euro erwartet. Den Ausblick für EBITDA und FCF hat K+S allerdings nur bestätigt. Auch bei KWS wurden neue Zahlen mit einem Aufschlag honoriert, die Aktien des Saatzüchters stiegen um 5,3 Prozent.

Air France-KLM enttäuscht 

Deutlich um 4,3 Prozent nach unten ging es für Air France-KLM nach den Erstquartalszahlen. Diese sind auf der EBIT-Seite mit minus 489 Millionen Euro weit unter dem Konsens von minus 430 Millionen ausgefallen. JP Morgan erwartet, dass die EBIT-Marktschätzungen für 2024 mindestens um 3 bis 4 Prozent nach unten angepasst werden. Lufthansa gaben trotz eines optimistischen Ausblicks auf das Sommergeschäft um 0,4 Prozent nach.

=== 
Index                 Schluss- Entwicklung Entwicklung  Entwicklung 
.                    stand   absolut     in %      seit 
.                                     Jahresbeginn* 
Euro-Stoxx-50             4.921,22    -59,87    -1,2%     +8,8% 
Stoxx-50               4.395,30    -17,87    -0,4%     +7,4% 
Stoxx-600                504,89    -3,45    -0,7%     +5,4% 
XETRA-DAX              17.932,17   -186,15    -1,0%     +7,1% 
FTSE-100 London            8.144,13    -2,90    -0,0%     +5,3% 
CAC-40 Paris             7.984,93    -80,22    -1,0%     +5,9% 
AEX Amsterdam              878,83    -3,44    -0,4%     +11,7% 
ATHEX-20 Athen            3.512,98    -21,52    -0,6%     +12,5% 
BEL-20 Bruessel            3.883,26    -3,50    -0,1%     +4,7% 
BUX Budapest             68.142,02   +256,10    +0,4%     +12,4% 
OMXH-25 Helsinki           4.455,78    -14,36    -0,3%     -1,6% 
ISE NAT. 30 Istanbul         10.907,32    -40,08    -0,4%     +36,0% 
OMXC-20 Kopenhagen          2.681,79    +30,15    +1,1%     +17,4% 
PSI 20 Lissabon            6.680,62    -65,06    -1,0%     +3,4% 
IBEX-35 Madrid            10.854,40   -246,40    -2,2%     +7,5% 
FTSE-MIB Mailand           33.746,66   -549,65    -1,6%     +12,8% 
OBX Oslo               1.284,94    +3,03    +0,2%     +7,6% 
PX Prag               1.548,85    -1,83    -0,1%     +9,5% 
OMXS-30 Stockholm           2.556,40    -10,41    -0,4%     +6,6% 
WIG-20 Warschau            2.476,29    -31,55    -1,3%     +5,7% 
ATX Wien               3.560,42    -3,96    -0,1%     +3,2% 
SMI Zuerich             11.260,91    -71,45    -0,6%     +1,1% 
*bezogen auf Schlusskurs vom Vortag 
 
DEVISEN        zuletzt    +/- %  Di, 8:05 Mo, 17:02  % YTD 
EUR/USD        1,0685    -0,3%   1,0700   1,0712  -3,3% 
EUR/JPY        168,32    +0,4%   167,78   167,86  +8,2% 
EUR/CHF        0,9802    +0,4%   0,9760   0,9756  +5,6% 
EUR/GBP        0,8539    +0,1%   0,8535   0,8540  -1,6% 
USD/JPY        157,53    +0,8%   156,79   156,68 +11,8% 
GBP/USD        1,2512    -0,4%   1,2537   1,2543  -1,7% 
USD/CNH (Offshore)   7,2531    +0,1%   7,2547   7,2462  +1,8% 
Bitcoin 
BTC/USD       60.602,05    -3,9% 63.736,91 62.791,84 +39,2% 
 
ROHÖL         zuletzt VT-Settlem.   +/- %  +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex        81,72    82,63   -1,1%   -0,91 +12,7% 
Brent/ICE        87,86    88,40   -0,6%   -0,54 +14,6% 
GAS              VT-Settlem.        +/- EUR 
Dutch TTF       29,485    28,25   +4,4%   +1,24  -7,7% 
 
METALLE        zuletzt    Vortag   +/- %  +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)     2.296,79   2.335,87   -1,7%   -39,09 +11,4% 
Silber (Spot)      26,41    27,28   -3,2%   -0,87 +11,1% 
Platin (Spot)     935,62    951,98   -1,7%   -16,35  -5,7% 
Kupfer-Future      4,56     4,66   -2,0%   -0,09 +16,8% 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/ros

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April 30, 2024 12:13 ET (16:13 GMT)

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