Köln (ots) - ARD-DeutschlandTREND: Jeder Zweite begrüßt Flüchtlingsabkommen der EU - Union in der Sonntagsfrage zur Europawahl deutlich vorn
Die Hälfte der Wahlberechtigten in Deutschland unterstützt Flüchtlingsabkommen der Europäischen Union mit Ländern wie Ägypten, Tunesien und dem Libanon. Bei diesen Abkommen stellt die EU den Ländern finanzielle Hilfen in Aussicht, wenn diese im Gegenzug Flüchtlinge von der Weiterreise in die EU abhalten. 51 Prozent der Wahlberechtigten in Deutschland halten diese Abkommen für richtig. Knapp vier von zehn (38 Prozent) halten sie hingegen für falsch. Das hat eine repräsentative Umfrage von infratest dimap unter 1.323 Wahlberechtigten zur Europawahl für den ARD-DeutschlandTREND von Montag bis Dienstag dieser Woche ergeben.
Die Flüchtlings- und Asylpolitik sowie die Integration sehen die Wahlberechtigten derzeit zugleich als wichtigstes Problem für die EU. 41 Prozent der Befragten nennen diesen Komplex als eines der beiden wichtigsten Probleme. An zweiter Stelle folgen internationale Konflikte und Bedrohungen, etwa im Verhältnis zu Russland und China. Jeder Dritte (34 Prozent) nennt diesen Komplex als wichtigstes oder zweitwichtigstes Problem für die EU. Für jeden Fünften sind der Umwelt- und Klimaschutz (21 Prozent) sowie die Wirtschaft und die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit (20 Prozent) eines der beiden wichtigsten Probleme.
Mit der Politik, die in Europa gemacht wird, sind aktuell zwei Drittel der Wahlberechtigten in Deutschland (65 Prozent) weniger bzw. gar nicht zufrieden. Drei von zehn (31 Prozent) sind damit sehr zufrieden bzw. zufrieden. Mehrheitliche Zufriedenheit gibt es unter Anhängern der Grünen (61 Prozent). Unter SPD-Anhängern sind etwa ebenso viele zufrieden (50 Prozent) wie unzufrieden (49 Prozent). Ein mehrheitlich negatives Urteil für die Politik der EU gibt es neben AfD-Anhängern (92 Prozent) und BSW-Anhängern (88 Prozent) auch unter Anhängern von CDU/CSU (62 Prozent).
Gut fünf Wochen vor der Europawahl liegt die Union in der Sonntagsfrage deutlich vorn. Wenn schon am Sonntag Europawahl wäre, käme die Union auf 30 Prozent (Europawahl 2019: 28,9 Prozent). Die Grünen kämen auf 15 Prozent (2019: 20,5 Prozent). Die SPD läge aktuell bei 14 Prozent (2019: 15,8 Prozent). Die AfD würde sich auf 15 Prozent verbessern (2019: 11 Prozent). Die FDP läge bei 4 Prozent (2019: 5,4 Prozent). Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), das bislang noch nicht an einer Europawahl teilgenommen hat, käme aktuell auf 7 Prozent. Auf alle anderen Parteien würden 15 Prozent entfallen (2019: 18,4 Prozent).
Bei dieser Umfrage handelt es sich ausdrücklich um keine Prognose, sondern um die politische Stimmung in der laufenden Woche. Die Sonntagsfrage misst aktuelle Wahlneigungen und nicht tatsächliches Wahlverhalten. Sie ermittelt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölkerung, der erst am Wahlsonntag abgeschlossen ist. Rückschlüsse auf den Wahlausgang sind damit nur bedingt möglich. Viele Wähler legen sich kurzfristig vor einer Wahl fest. Eine große Bedeutung hat zudem die letzte Phase des Wahlkampfs mit der gezielten Ansprache von unentschlossenen und taktischen Wählern.
Fünfeinhalb Wochen vor dem Wahltag interessiert sich jeder zweite Wahlberechtigte in Deutschland (49 Prozent) sehr stark bzw. stark für die Europawahl - das sind 4 Prozentpunkte weniger als vor der Europawahl 2019; allerdings fand die Befragung damals nur dreieinhalb Wochen vor der Wahl statt. 48 Prozent interessieren sich aktuell weniger bzw. gar nicht für die Europawahl (+1).
Befragungsdaten
- Grundgesamtheit: Wahlberechtigte zur Europawahl ab 16 Jahren in Deutschland
- Fallzahl: 1.323 Befragte
- Erhebungszeitraum: 29. April - 30. April 2024
- Erhebungsverfahren: Zufallsbasierte Telefon- und Online-Befragung
- Schwankungsbreite: 2* bis 3** Prozentpunkte
* bei einem Anteilswert von 10% ** bei einem Anteilswert von 50%
Die Fragen im Wortlaut:
- Am 09. Juni findet die Wahl zum Europäischen Parlament, die Europawahl statt. Wie stark interessieren Sie sich für diese Europawahl? Würden Sie sagen...
- Im Europaparlament sind neben den Bundestagsparteien auch kleinere Parteien vertreten, da es keine 5-Prozenthürde gibt. Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Europawahl wäre oder würden Sie nicht an der Wahl teilnehmen?
- Wie zufrieden sind Sie alles in allem mit der Politik, die in der EU gemacht wird?
- Welches ist Ihrer Meinung nach das wichtigste politische Problem für die Europäische Union? Und welches ist das zweitwichtigste?
- Um die Migration nach Europa stärker zu begrenzen, setzt die EU auf Flüchtlingsabkommen mit Ländern wie Ägypten, Tunesien und dem Libanon. Die EU stellt den Ländern dabei finanzielle Hilfen in Aussicht, wenn diese im Gegenzug Flüchtlinge von der Weiterreise in die EU abhalten. Sind solche Flüchtlingsabkommen aus Ihrer Sicht richtig oder falsch?
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Tel. 0221 220 7100
kommunikation@wdr.de
Original-Content von: ARD Das Erste, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/6694/5771221
Die Hälfte der Wahlberechtigten in Deutschland unterstützt Flüchtlingsabkommen der Europäischen Union mit Ländern wie Ägypten, Tunesien und dem Libanon. Bei diesen Abkommen stellt die EU den Ländern finanzielle Hilfen in Aussicht, wenn diese im Gegenzug Flüchtlinge von der Weiterreise in die EU abhalten. 51 Prozent der Wahlberechtigten in Deutschland halten diese Abkommen für richtig. Knapp vier von zehn (38 Prozent) halten sie hingegen für falsch. Das hat eine repräsentative Umfrage von infratest dimap unter 1.323 Wahlberechtigten zur Europawahl für den ARD-DeutschlandTREND von Montag bis Dienstag dieser Woche ergeben.
Die Flüchtlings- und Asylpolitik sowie die Integration sehen die Wahlberechtigten derzeit zugleich als wichtigstes Problem für die EU. 41 Prozent der Befragten nennen diesen Komplex als eines der beiden wichtigsten Probleme. An zweiter Stelle folgen internationale Konflikte und Bedrohungen, etwa im Verhältnis zu Russland und China. Jeder Dritte (34 Prozent) nennt diesen Komplex als wichtigstes oder zweitwichtigstes Problem für die EU. Für jeden Fünften sind der Umwelt- und Klimaschutz (21 Prozent) sowie die Wirtschaft und die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit (20 Prozent) eines der beiden wichtigsten Probleme.
Mit der Politik, die in Europa gemacht wird, sind aktuell zwei Drittel der Wahlberechtigten in Deutschland (65 Prozent) weniger bzw. gar nicht zufrieden. Drei von zehn (31 Prozent) sind damit sehr zufrieden bzw. zufrieden. Mehrheitliche Zufriedenheit gibt es unter Anhängern der Grünen (61 Prozent). Unter SPD-Anhängern sind etwa ebenso viele zufrieden (50 Prozent) wie unzufrieden (49 Prozent). Ein mehrheitlich negatives Urteil für die Politik der EU gibt es neben AfD-Anhängern (92 Prozent) und BSW-Anhängern (88 Prozent) auch unter Anhängern von CDU/CSU (62 Prozent).
Gut fünf Wochen vor der Europawahl liegt die Union in der Sonntagsfrage deutlich vorn. Wenn schon am Sonntag Europawahl wäre, käme die Union auf 30 Prozent (Europawahl 2019: 28,9 Prozent). Die Grünen kämen auf 15 Prozent (2019: 20,5 Prozent). Die SPD läge aktuell bei 14 Prozent (2019: 15,8 Prozent). Die AfD würde sich auf 15 Prozent verbessern (2019: 11 Prozent). Die FDP läge bei 4 Prozent (2019: 5,4 Prozent). Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), das bislang noch nicht an einer Europawahl teilgenommen hat, käme aktuell auf 7 Prozent. Auf alle anderen Parteien würden 15 Prozent entfallen (2019: 18,4 Prozent).
Bei dieser Umfrage handelt es sich ausdrücklich um keine Prognose, sondern um die politische Stimmung in der laufenden Woche. Die Sonntagsfrage misst aktuelle Wahlneigungen und nicht tatsächliches Wahlverhalten. Sie ermittelt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölkerung, der erst am Wahlsonntag abgeschlossen ist. Rückschlüsse auf den Wahlausgang sind damit nur bedingt möglich. Viele Wähler legen sich kurzfristig vor einer Wahl fest. Eine große Bedeutung hat zudem die letzte Phase des Wahlkampfs mit der gezielten Ansprache von unentschlossenen und taktischen Wählern.
Fünfeinhalb Wochen vor dem Wahltag interessiert sich jeder zweite Wahlberechtigte in Deutschland (49 Prozent) sehr stark bzw. stark für die Europawahl - das sind 4 Prozentpunkte weniger als vor der Europawahl 2019; allerdings fand die Befragung damals nur dreieinhalb Wochen vor der Wahl statt. 48 Prozent interessieren sich aktuell weniger bzw. gar nicht für die Europawahl (+1).
Befragungsdaten
- Grundgesamtheit: Wahlberechtigte zur Europawahl ab 16 Jahren in Deutschland
- Fallzahl: 1.323 Befragte
- Erhebungszeitraum: 29. April - 30. April 2024
- Erhebungsverfahren: Zufallsbasierte Telefon- und Online-Befragung
- Schwankungsbreite: 2* bis 3** Prozentpunkte
* bei einem Anteilswert von 10% ** bei einem Anteilswert von 50%
Die Fragen im Wortlaut:
- Am 09. Juni findet die Wahl zum Europäischen Parlament, die Europawahl statt. Wie stark interessieren Sie sich für diese Europawahl? Würden Sie sagen...
- Im Europaparlament sind neben den Bundestagsparteien auch kleinere Parteien vertreten, da es keine 5-Prozenthürde gibt. Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Europawahl wäre oder würden Sie nicht an der Wahl teilnehmen?
- Wie zufrieden sind Sie alles in allem mit der Politik, die in der EU gemacht wird?
- Welches ist Ihrer Meinung nach das wichtigste politische Problem für die Europäische Union? Und welches ist das zweitwichtigste?
- Um die Migration nach Europa stärker zu begrenzen, setzt die EU auf Flüchtlingsabkommen mit Ländern wie Ägypten, Tunesien und dem Libanon. Die EU stellt den Ländern dabei finanzielle Hilfen in Aussicht, wenn diese im Gegenzug Flüchtlinge von der Weiterreise in die EU abhalten. Sind solche Flüchtlingsabkommen aus Ihrer Sicht richtig oder falsch?
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