Sicherheit ist einer der wichtigsten Aspekte im Krypto-Bereich. Das meint nicht nur die Sicherheit der einzelnen Kryptowährungen und Blockchains, sondern auch die Aufbewahrung der eigenen Token. Seit einigen Jahren schon - spätestens seitdem die Kryptobörse FTX Insolvenz anmelden musste - herrscht im Krypto-Raum eine rege Debatte darüber, wie und wo die eigenen Krypto-Coins am besten aufbewahrt werden.
Nun hat sich auch Vitalik Buterin in die Diskussion eingeschaltet und sich gegen die Nutzung der häufig angepriesenen Hardware-Wallets ausgesprochen. Stattdessen setzt der Ethereum-Gründer auf eine recht unbekannte Variante, die er selbst als dezentrale Lösung der Sicherheitsfrage bezeichnet.
MultiSig-Wallets mit M-of-N-Signing
Buterin klinkte sich in eine erneut entfachte Diskussion auf der Social-Media-Plattform X (ehemals Twitter) ein und erklärte dort in einem Tweet, dass er selbst für mehr als 90 % seiner Krypto-Anlagen auf MultiSig-Wallets setzt - also Wallets, die gleich mehrere Teilnehmer benötigen, um einen Zugriff zu erhalten. Dabei setzt er laut eigener Aussage auf das "M-of-N" System.
Dabei steht "N" für die maximale Anzahl der Signaturen beziehungsweise Nutzer, die einen Zugriff auf die Wallet haben können. Das "M" hingegen steht für die minimale Anzahl dieser Signaturen, die für eine Öffnung der Wallet benötigt werden. Also könnten zum Beispiel 3 von 4 Signaturen die Krypto-Wallet öffnen. Oder 10 von 100. Die Anzahl der teilnehmenden Nutzer kann dabei frei gewählt werden.
In seinem Tweet weist Buterin darauf hin, dass Nutzer dieser Art von MultiSig-Wallet jedoch niemals den anderen Personen erzählen sollten, wer alles beteiligt ist. Im Falle von Buterin heißt das: Nur er weiß, wer alles Zugriff mit seiner Signatur auf die Wallet hätte - alle anderen wissen nur von sich selbst und von Buterin.
Der große Vorteil dieser MultiSig-Wallets ist eine dezentralisierte Sicherheit. Sollte der Wallet-Inhaber zum Beispiel seinen Seed vergessen, so könnte er trotzdem Zugang zu den anderen registrierten Personen erhalten. Gleichzeitig verhindert diese Methode, dass ein einfacher Hack den Betrügern Zugriff auf sämtliche Coins liefert. Diese hätten dann zwar einen Teil des Schlüssels erhalten, aber nicht genug, um die Wallet leeren zu können. So entsteht ein zusätzlicher Schutz, der allerdings in der Nutzung auch etwas komplizierter ist als eine normale Hardware-Wallet.
Vor- und Nachteile von Hardware-Wallets werden heftig diskutiert
Die Diskussion, in die sich auch Buterin eingeklinkt hatte, wurde am Tag zuvor von Kofi gestartet - ein selbst ernannter Krypto-Daten-Nerd, der unter anderem gasfees.io betreibt. Er erklärte in einem längeren Tweet, dass jeder Krypto-Nutzer am besten eine Hardware-Wallet nutzen sollte, um die eigenen Token vor Hacks oder Zugriff durch Dritte zu schützen. So erklärte er unter anderem in seinem Tweet:
"Eure Hardware-Wallet wird eure Festung der Einsamkeit sein. Sie wird euch erlauben, nachts ruhig zu schlafen. Sie wird euch schützen, damit ihr dieses Spiel lange genug überleben können, um zu gewinnen."
Obwohl er für diese Aussage viel Zustimmung erhielt, gab es auch viele prominente Stimmen aus der Krypto-Welt, die sich gegen eine Nutzung der Hardware-Wallets aussprachen. Neben Buterin meldete sich vorab auch Peter Watts - Gründer der NFT-Infrastruktur Reservoir -, der auf die Vielzahl der problematischen Gründe hinwies, warum Hardware-Wallets nicht genutzt werden sollten.
Dabei liegen die genannten Gründe immer bei einer falschen Nutzung durch die Besitzer selbst, sollten aber dennoch als Denkansatz beachtet werden. So erklärte Watts, dass eine Hardware-Wallet schlecht sei, wenn jemand den Seed der Besitzer findet. Oder wenn die Hardware-Wallet-Besitzer ihren Seed so gut versteckt haben, dass sie ihn selbst nicht mehr finden können. Oder wenn sie den Seed in einem Bankschließfach verstecken, dann aber kurzfristig auf einen anderen Kontinent ziehen.
Weitere X-Nutzer wiesen darauf hin, dass es durchaus auch zu Produktionsfehlern bei der Hardware-Wallet kommen könnte. So sei die klassische Hardware-Wallet eben nicht so sicher, wie manche Krypto-Experten dies behaupten.
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