PARIS (dpa-AFX) - Der Versicherer Axa ist im ersten Quartal dank einer regen Nachfrage in allen Geschäftsbereichen gewachsen. Die Prämieneinnahmen seien insgesamt um sechs Prozent auf 34 Milliarden Euro gestiegen, teilte die französische Konkurrentin der Allianz am Donnerstag nach Börsenschluss in Paris mit. Außerdem hat Axa den geplanten Verkauf eines deutschen Lebens- und Rentenportfolios an den Abwickler Athora abgesagt. Das kam an der Börse nicht gut an.
Im Jahr 2022 hatte Axa vereinbart, rund 900 000 klassische Lebens- und Rentenversicherungsverträge der ehemaligen DBV Winterthur an Athora zu übertragen. Das Run-off-Unternehmen sollte die Verträge mit einem verwalteten Vermögen von 19 Milliarden Euro bis zum Ablauf weiterführen. Daraus wird nun nichts. Axa hatte die DBV Winterthur Leben 2006 übernommen und den fraglichen Vertragsbestand 2013 geschlossen. Seitdem waren keine neuen Verträge mehr hinzugekommen.
Unterdessen gibt die Axa ein deutlich kleineres Vertragspaket mit sogenannten Variablen Annuitäten an eine Tochtergesellschaft des weltgrößten Rückversicherers Munich Re ab. Dabei handelt es sich um eine Form fondsgebundener Rentenversicherungen gegen Einmalzahlung. Die Munich-Re-Tochter soll Verträge im Gesamtumfang von 3 Milliarden Euro übernehmen.
Bei Axa schmälert die Vereinbarung werde den zugrundeliegenden Gewinn um rund 20 Millionen Euro pro Jahr. Um diese Folgen für die Aktionäre auszugleichen, will die Axa im laufenden Jahr eigene Aktien für rund 200 Millionen Euro zurückkaufen.
Die Axa-Aktie verlor nach den Neuigkeiten am Freitag bis zur Mittagszeit rund ein Prozent. Die Papiere des Dax-Konzerns Munich Re gaben um rund ein halbes Prozent nach. JPMorgan-Analyst Farooq Hanif wertete das Gesamtpaket aus abgesagtem Verkauf und den Ausgleich durch den kleineren Rückversicherungsdeal negativ für die Axa. Er erwarte jedoch keinen wesentlichen Einfluss auf das Ergebnis je Aktie, auch wenn er ein etwas größeres Aktienrückkaufprogramm erwartet hätte.
Das Zahlenwerk zum ersten Quartal bewerteten die Analysten als durchwachsen: Aus Sicht von Philip Kett vom Analysehaus Jefferies entwickelte sich der Umsatz im Rahmen der Erwartungen. Die Nettozuflüsse im Fondsgeschäft seien außergewöhnlich stark ausgefallen, die Solvabilitätsquote hingegen etwas schwächer als gedacht.
Im Schaden- und Unfallbereich wuchsen die Prämieneinnahmen in den ersten drei Monaten des Jahres um sieben Prozent. Das Segment ist der größte Bereich des Konzerns. Im Geschäft mit Lebens- und Krankenversicherungen sowie in der Vermögensverwaltung legten die Einnahmen ebenfalls zu. Finanzchef Alban de Mailly Nesle sprach von einer sehr guten Entwicklung./lew/jha/men/stw