LINZ (dpa-AFX) - Der österreichische Technologiekonzern Kontron hat nach der Übernahme des deutschen Elektronikunternehmens Katek einen Umsatzsprung hingelegt. Auch im Tagesgeschäft steigerte die frühere S&T AG den Gewinn stark. Kontron-Konzernchef Hannes Niederhauser sieht sich aber noch nicht am Ziel: "Wir müssen noch viele Synergien heben und Kosten senken", schrieb er im am Freitag in Linz veröffentlichten Quartalsbericht. Der Handel mit der Kontron-Aktie gestaltete sich daraufhin volatil.
Der Manager sagte ferner, dass die weiteren Maßnahmen nötig seien, um die operative Ergebnismarge (Ebitda-Marge) auf mehr als zehn Prozent hieven zu können. "2024 steht die Integration der Katek und die Steigerung der Profitabilität im Vordergrund", hieß es weiter. Noch im ersten Halbjahr plant er, den Anteil an Katek auszubauen, bevor das Unternehmen dann von der Börse genommen werden soll.
Nach einem Plus von bis zu sechs Prozent rutschten die Papiere im SDax zeitweise auf minus vier Prozent ab. Zuletzt notierten die Scheine noch marginal im Plus. Seit dem Jahreswechsel hat die Kontron-Aktie damit rund elf Prozent an Wert verloren. Denn der Aktienmarkt hatte in der Vergangenheit mit Skepsis und Kursabschlägen auf die Akquisition von Katek reagiert. Niederhauser argumentierte, dass das neue Unternehmen viel Synergiepotenzial bei wenig Überschneidungen zu Kontron habe. Bestehende Software könne in Katek-Produkte integriert werden.
Katek wurde erstmalig ab März konsolidiert, und zwar mit 54 Millionen Euro Umsatz. Insgesamt kletterte der Erlös des ersten Quartals von Kontron gegenüber dem Vorjahreszeitraum um fast 36 Prozent auf gut 356 Millionen Euro, wie das Unternehmen weiter mitteilte. Jefferies-Analyst Martin Comtesse bezeichnete die Entwicklung in einer ersten Reaktion allerdings als "langsameren Start ins neue Jahr".
Das um Übernahmekosten und Einmaleffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kletterte um fast ein Drittel auf 39,2 Millionen Euro. Unter dem Strich verdiente Kontron mit 16,3 Millionen Euro aber etwas weniger als im Vorjahresquartal.
Der Vorstand bestätigte die Ziele eines Umsatzanstieges von 1,2 Milliarden Euro auf mindestens 1,9 Milliarden Euro im laufenden Jahr sowie einen Gewinnanstieg um ein Drittel auf rund 100 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (Ebitda) soll um rund 50 Prozent auf 190 Millionen Euro steigen./ngu/lew/jha/