HUNTSVILLE (dpa-AFX) - Der US-Telekomausrüster Adtran Holdings muss voraussichtlich Firmenwert im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich abschreiben. Für den sogenannten Goodwill, der ausschließlich auf das Network Solutions Segment entfalle, werde eine nicht zahlungswirksame Wertminderung von etwa 293 Millionen US-Dollar (272,5 Mio Euro) erwartet, teilte der Mutterkonzern von Adtran Networks in der Nacht auf Samstag mit. Die Wertminderung führe zu einem erhöhten operativen Verlust in derselben Höhe im ersten Quartal. An der Prognose für die um Sondereffekte bereinigte operative Marge für den Zeitraum ändere sich aber nichts.
Gründe der Wertminderung sind den Angaben zufolge eine niedrigere Marktkapitalisierung der Gesellschaft, das zurückhaltende Investitionsverhalten von Dienstleistern aufgrund der Konjunkturunsicherheiten sowie die fortlaufenden Anpassungen der Lagerbestände der Kunden. Details zur aktuellen Geschäftsentwicklung und der Wertminderung wird es am Montag geben. Dann will das Unternehmen Geschäftszahlen für das erste Quartal veröffentlichen.
Adtran Networks hatte bereits im vergangenen Jahr eine schwache Nachfrage deutlich zu spüren bekommen. Die Aktie ist schon länger auf Talfahrt.
Im vierten Quartal 2023 waren die Erlöse im Jahresvergleich um 37 Prozent auf 225,5 Millionen US-Dollar geschrumpft. Die operative Marge - der Anteil des um Sondereffekte bereinigten Betriebsergebnisses am Umsatz - betrug minus 1,4 Prozent. Unter dem Strich war im vierten Quartal ein auf die Anteilseigner entfallender Verlust von knapp 110 Millionen Dollar aufgelaufen. Um die Probleme in den Griff zu bekommen, hatte das im SDax gelistete US-Unternehmen bereits Sparmaßnahmen eingeleitet. Adtran Holdings ist die Mutter des deutschen Unternehmens Adtran Networks (früher Adva Optical) ./mis