
Zudem forderte Kilic eine engere Zusammenarbeit zwischen Türkei und EU. So bekräftigte er den Wunsch Ankaras, bei der EU-Verteidigungsinitiative "Ständige Strukturierte Zusammenarbeit" (Pesco) mitzumachen. "Wir möchten uns bei Pesco beteiligen und die Zollunion reformieren", sagte er. Darüber hinaus könne die Türkei im Rahmen einer EU-Mitgliedschaft "einer der wichtigsten Pfeiler in der europäischen Sicherheitspolitik sein", so Kilic.
Bessere Zusammenarbeit versprach Kilic auch in der Migrationsfrage. Dass Ankara ein Großteil der in Deutschland abgelehnten Asylbewerber nicht zurücknehme, erklärt er mit bürokratischen Problemen. Gleichzeitig stellt er klar: "Wenn türkische Staatsbürger sich ohne Erlaubnis in einem anderen Land aufhalten, sind sie zur Rückkehr in die Türkei verpflichtet." Damit diese Rückkehr vollzogen werden kann, müsse man Mechanismen erarbeiten. "Die deutsche und die türkische Seite müssen sich zusammensetzen und das lösen", so Kilic.
Mit Blick auf den Nahost-Konflikt forderte Kilic eine Fokussierung auf das "gleiche Ziel" Deutschlands und der Türkei, die Zwei-Staaten-Lösung. So müsste die Hamas in entsprechende Verhandlungen über eine politische Lösung des Konflikts eingebunden werden. "Zu sagen, man macht es nur ohne Hamas, funktioniert nicht", sagte er.
© 2024 dts Nachrichtenagentur