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Die Logistikunternehmen stecken weltweit in der Klemme. Zum einen müssen Sie die von den Regierungen ausgerufenen Klimaziele erreichen, zum anderen treibt der E-Commerce das Wachstum des Zustellungsmarktes weiter an.
So errechnete Stellar Market Research, dass dieser Sektor von 486,47 Mrd. USD im Jahr 2023 auf 648,84 Mrd. USD zum Ende dieses Jahrzehnts anziehen dürfte. Die Folgen sind dadurch klar definiert. Die Branche benötigt mehr Zustellfahrzeuge auf den Straßen, wodurch die Emissionen weiter in die Höhe getrieben werden. Die Lösung bietet der Wasserstoffinnovator First Hydrogen mit seinen mit Wasserstoff-Brennstoffzellen betriebenen leichten Nutzfahrzeugen. Nachdem die ersten Testläufe mit renommierten Fuhrparkbetreibern im Vereinigten Königreich erfolgreich abgeschlossen wurden, werfen nun multinationale Logistikunternehmen ihren Hut in den Ring.
Globaler Logistikplayer nimmt Tests auf
Multinationale Logistikunternehmen wie DHL, Amazon, UPS, Hermes oder Fedex stehen alle vor den gleichen Herausforderungen. Spätestens seit Corona explodierte der Einkauf über das Internet, die Anzahl der zuzustellenden Pakete nahm exponentiell zu. Global Market Insights schätzt, dass der Markt für Paketzustellfahrzeuge bis 2032 ein Volumen von über 210 Mrd. USD erreichen wird.
Zudem warben Händler mit teilweise taggleichen Auslieferungszeiten, um sich gegen die harte Konkurrenz einen Vorteil zu verschaffen. Lässt man die Ziele der Dekarbonisierung außer Acht, ist es logisch, dass Logistiker in den Ausbau der Flotten investierten, um die Artikel von lokalen Knotenpunkten direkt zum Verbraucher oder Endverbraucher zu transportieren. Soweit so gut. Jedoch stieg aus ökologischer Sicht ebenso der Ausstoß der Emissionen, was aufgrund der Vorschriften der einzelnen Länderregierungen zum Erreichen der Klimaziele ein absolutes No-Go bedeutet.
Die einzige Möglichkeit für die großen Paketzusteller, sowohl ihre kommerziellen als auch klimaschutzfreundlichen Ziele zu erreichen, ist der Umbau ihrer Fuhrparks auf emissionsfreie Technologien wie Batterie- oder Wasserstoff-Brennstoffzellen. Nachdem das in Vancouver, Montreal und London niedergelassene Wasserstoffunternehmen mit drei großen Flottenbetreibern herausragende Testergebnisse unter realen Straßenbedingungen erzielen konnte, wurde in London nun eine Testphase über einen Zeitraum von vier Wochen inklusive Fahrerschulung mit einem großen multinationalen Logistikunternehmen gestartet, dessen Partner gewerbliche Lieferwagen für die Paketzustellung nutzen. Bei den neuen Versuchen wird das mit Wasserstoff-Brennstoffzellen betriebenen Nutzfahrzeug über 8 Stunden pro Tag mit mehreren Lieferungen pro Stunde getestet.
Neben weiteren Testfahrten mit einem multinationalen Logistikunternehmen ist zudem die Entwicklung von leichten Nutzfahrzeugen für den nordamerikanischen Markt geplant. Quelle: First Hydrogen Corp.
Höhere Effizienz und Rekordreichweite
Die bisher erzielten Resultate in den drei Testreihen mit Rivus, SSE PLC sowie dem Gasversorgungsnetz Wales & West Utilities lagen dabei über den eigenen Erwartungen und zeigten die Vorteile gegenüber mit Batterie betriebenen Lieferwagen deutlich auf. So erreichte das Testfahrzeug Rekordreichweiten von 630 km mit einem einzigen Tankvorgang. Im Vergleich dazu schaffen ähnliche mit Batterie betriebene Lieferwagen gerade einmal 240 km. Weitere Topwerte wurden zudem im enorm geringen Durchschnittsverbrauch von 1,58 kg Wasserstoff pro 100 km, selbst bei durchgehend hohen Geschwindigkeiten, erzielt. Beim letzten Testlauf mit W&W legte das FCEV von First Hydrogen in den vier Wochen über 2.000 km zurück, wobei es unter den kältesten Bedingungen im Süden von Wales bis zu 189 km pro Tag absolvierte. Zudem wurde hierbei eine wiederverwendbare Betankungsanlage und geliefertem grünen Wasserstoff in Zusammenarbeit mit Protium Energy Solutions und Hyppo Hydrogen Solutions eingesetzt, die aufzeigte, dass Wasserstoffmobilität für Flottenbetreiber zu jeder Zeit an jedem Ort möglich ist.
Starkes Interesse aus Nordamerika
Die Erfolge von First Hydrogen mit den Tests unter realen Straßenbedingungen im Vereinigten Königreich weckten zudem Interesse in Nordamerika. Vor allem die Tatsache, dass bei kaltem Wetter Wasserstofffahrzeuge als Alternative zu batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen verwendet werden können, veranlasste CEO Balraj Mann dazu, die Expansion nach Kanada voranzutreiben. So entwickelt das Unternehmen zusätzliche Demo-FCEVs, um nordamerikanischen Flotten das Potenzial von Wasserstoff zu präsentieren. Zudem ist die Planung weit fortgeschritten, ein Fahrzeugmontagewerk und eine Produktionsstätte für grünen Wasserstoff in Shawinigan in Quebec zu errichten. Von dort aus sollen jährlich rund 25.000 Fahrzeuge für den nordamerikanischen Markt produziert werden.
Stabilisierung nach Korrektur
Entgegen der positiven Geschäftsentwicklung korrigierte der Aktienkurs von First Hydrogen aufgrund des schwachen Gesamtmarktes des Wasserstoffsektors deutlich. Seit den Höchstständen im August 2022 verlor die Aktie des mit 48,93 Mio. CAD kapitalisierte Wasserstoffinnovators rund 80 % auf 0,99 CAD. Seit März des laufenden Jahres bildet der Chart einen tragfähigen Boden im Bereich von 1,00 CAD. Der seit Januar 2023 etablierte Abwärtstrend verläuft aktuell bei 1,06 CAD. Ein Überwinden würde ein markantes Kaufsignal mit den nächsten Kurszielen bei 1,45 CAD auslösen.
Für eine baldige Aufwärtsbewegung sprechen die Indikatoren. So bestätigte der Trendfolger MACD die erzielten Tiefststände seit dem Mai 2023 nicht mehr und bildete bereits eine doppelte, positive Divergenz. Der Relative-Strength-Indikator zeigt seit April dieses Jahres eine positive Trendwende an.
Nach einem starken Abverkauf bildet die First Hydrogen-Aktie in den vergangenen Wochen einen Boden. Quelle: Refinitiv Eikon, Stand: 06.05.2024
Zwischenfazit
Die ersten drei Testreihen im Vereinigten Königreich endeten für First Hydrogen mit Rekordwerten. Dabei konnten Reichweiten über 630 km erzielt sowie weitere Vorteile bei Energieeffizienz, Vielseitigkeit und Skalierbarkeit gegenüber Verbrennern und mit Batterie betriebenen leichten Nutzfahrzeugen aufgezeigt werden.
Mit den neuen Testreihen in Zusammenarbeit mit einem multinationalen Logistikunternehmen konnte ein weiterer Meilenstein in der noch jungen Firmenhistorie erzielt werden. Sollten auch hier weitere positive Resultate folgen, dürfte die Kommerzialisierung der Fahrzeuge zügiger vorankommen. Zudem besitzt die Expansion nach Nordamerika enormes Potenzial.
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