Gerade einmal acht Tonnen: Das ist alles, was pro Jahr an Iridium weltweit gefördert wird. Das extrem seltene und teure Metall ist eine Schlüsselkomponente für die Energiewende. Aufgrund seiner geringen Verfügbarkeit könnte das Metall jedoch zum Showstopper der Wasserstoffindustrie werden. Ausgerechnet das deutsche Unternehmen Enapter könnte hiervon profitieren.
Iridium: selten, teuer, wichtig!Iridium kommt in zahlreichen Bereichen zum Einsatz. Von der Automobilindustrie bei Zündkerzen und Katalysatoren über Hochtemperatur-Legierungen und Beschichtungen in der Luft- und Raumfahrt bis hin zur Medizintechnik, beispielsweise bei Stants. Nun kristallisiert sich eine weitere Anwendung heraus, die den Bedarf an Iridium weiter steigern wird: Grüner Wasserstoff aus Wind- und Solarenergie. Dieser wird mittels Elektrolyseure erzeugt. Hierbei kommen unterschiedliche Technologien zum Einsatz. Aktuell ist die PEM-Technologie (Proton-Exchange-Membran) der Platzhirsch in Sachen grünem Wasserstoff, die auch von NEL, ITN-Power und Plugpower eingesetzt wird. Da aber der flüssige Elektrolyt von PEM stark alkalisch ist, braucht es eine Beschichtung aus Iridium als Korrosionsschutz. Die AEL-Technologie (alkalische Elektrolyse) kommt hingegen ohne Iridium aus. Doch benötigen AEL-Elektrolyseure eine permanent gleichbleibende Stromspannung, um Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff zu spalten. Da durch Tageszeitschwankungen, Flauten und Böen sowie Wolken, Sonnen- und Windenergie stark fluktuierende Energiequellen sind, müssen zusätzliche Technologien genutzt werden, um grünen Wasserstoff effizient zu erzeugen.
Preisexplosionen bei Iridium und akuter Mangel sind vorprogrammiertLegt man nun die erwarteten Hochlaufzahlen der Schlüsseltechnologie Wasserstoff für die Energiewende bis 2035 zu Grunde, ergibt sich eine enorme Diskrepanz aus Fördermenge und Bedarf. Würde man das gesamte weltweit geförderte Iridium bis 2035 nur für PEM-Elektrolyseure nutzen, könnte man damit nur etwa ein Achtel der angedachten Wasserstoffproduktion der EU aus der verabschiedeten Wasserstoffinitiative bedienen. Ganz zu schweigen vom Rest der Welt sowie weiteren Anwendungsfeldern, die ohne Iridium dastehen würden. Das klappt nicht. ...
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