DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Großhandelskonzern Metro ringt weiter mit vielen Problemen. Der Konzern konnte im zweiten Geschäftsquartal (per Ende März) sein Geschäft zwar ausbauen. Allerdings wurden die Zugewinne durch den starken Euro aufgezehrt. Der operative Gewinn ging zudem zurück und der Verlust unter dem Strich fiel deutlich höher aus. An der Börse sackte der Kurs der zuletzt ohnehin schwach gelaufenen Aktie ab.
Bei einer weiter rückläufigen Inflation zog der Umsatz währungs- und portfoliobereinigt um 7,2 Prozent an, wie das SDax-Unternehmen am Dienstagabend nach Börsenschluss in Düsseldorf mitteilte. Inklusive aller Effekte stagnierte der Umsatz allerdings bei knapp 6,9 Milliarden Euro - vor allem die negativen Wechselkurse in Russland und in der Türkei machten sich bemerkbar.
Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) brach gegenüber dem Vorjahreszeitraum unterdessen um rund ein Drittel auf 73 Millionen Euro ein. Metro begründete dies mit auslaufenden Lizenzerlösen und anderen Effekten, von denen der Konzern im vergangenen Jahr noch profitiert hatte.
Unter dem Strich entfiel auf die Anteilseigner ein Verlust von 193 Millionen Euro nach einem Fehlbetrag von 107 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Bei den Gewinnzahlen blieb der Metro-Konzern deutlich hinter den Erwartungen zurück.
Der Ausblick für das laufende Geschäftsjahr wurde bestätigt. Demnach soll der Umsatz in den zwölf Monaten bis Ende September 2024 währungs- und portfoliobereinigt um drei bis sieben Prozent steigen. Das um Sonderposten bereinigte operative Ergebnis (bereinigtes Ebitda) könnte dagegen 100 Millionen Euro niedriger oder bis zu 50 Millionen größer ausfallen als im Vorjahr. Im Geschäftsjahr 2022/23 hatte Metro operativ 1,17 Milliarden Euro eingefahren.
Die Metro-Aktie verlor am Mittag fast sieben Prozent auf 4,815 Euro. Damit näherte sich das im SDax gelistete Papier wieder dem Rekordtief von 4,702 Euro, das es erst im März 2024 erreicht hatte. Das Papier kennt seit einiger Zeit so gut wie nur eine Richtung - die nach unten. In den vergangenen fünf Jahren büßte die Aktie rund zwei Drittel ihres Wertes ein.
Das Unternehmen, an dem der tschechische Investor Daniel Kretinsky über seine Investmentfirma EP Global Commerce 49,99 Prozent der Anteile hält, ist an der Börse nur noch etwas mehr als 1,7 Milliarden Euro wert.
Seit der Aufspaltung des früheren Metro-Konzerns in die jetzt gleichnamige Großhandelskette und den Elektronikhändler Ceconomy im Sommer 2017 sackte der Börsenwert der Metro AG sogar um mehr als 70 Prozent ab. Wegen des Kursverfalls waren die Metro-Anteile im Frühjahr 2021 vom MDax in den SDax abgestiegen.
Bis 2012 war die Aktie - damals hatte auch noch die Warenhauskette Kaufhof zum Konzern gehört - sogar im deutschen Leitindex Dax gelistet. Zu Glanzzeiten Ende des vergangenen Jahrtausends - also in den ersten Jahren nach dem Zusammenschluss von Kaufhof und Metro Cash & Carry, war Metro mal mehr als 20 Milliarden Euro wert. Heutzutage kommen Ceconomy und Metro zusammen nur auf rund 2,8 Milliarden Euro/ngu/zb/mis