PHILADELPHIA (dpa-AFX) - Deutschland hat in den USA inzwischen Waffen und Ausrüstung für die Bundeswehr im Wert von 23 Milliarden Euro bestellt. Dafür liefen insgesamt etwa 380 Verträge mit amerikanischen Rüstungsunternehmen, sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Mittwoch in der US-Stadt Philadelphia bei der Besichtigung eines Hubschrauberwerkes des US-Rüstungsunternehmens Boeing .
Dort wird der schwere Transporthubschrauber vom Typ CH47-F "Chinook" produziert, von dem Deutschland 60 Stück in der modernsten Variante Block II bestellt hat. Pistorius sagte nach dem Besuch, das Unternehmen habe bestätigt, dass es keine Risiken für die geplante Lieferung bis 2027 gebe. Deutschland könne damit der Nato zugesicherte und im Verteidigungsplan festgehaltene Zusagen erfüllen.
Pistorius bekräftigte, dass Deutschland mehr bereits am Markt verfügbare Waren für die Bundeswehr beschaffen wolle, also dafür auf langwierige und teure Entwicklungsaufträge verzichten soll. Er sagte: "Durch die Wende in der Beschaffung - und dies ist ein Beispiel dafür - werden wir zukünftig mehrere solcher beschleunigten Projekte angehen können. Schnell, verfügbar und damit preislich stabil."
Der Verteidigungsminister bekräftigte, dass mehr Geld für die Modernisierung der Bundeswehr nötig sei, wenn das Sondervermögen von 100 Milliarden Euro verplant und ausgegeben sei. "Es geht um zwei Fregatten, es geht möglicherweise um zwei U-Boote, es geht um Iris-T-Systeme, es geht um Panzer. Also es gibt eine ganze Latte von Produkten, die wir jetzt bestellen oder in kürzere Zeit bestellen könnten, wenn das Geld da ist." Dies wäre für Deutschland "natürlich ein Impuls in die Wirtschaft hinein". Er nannte die Sicherung von Arbeitsplätzen, Sicherung von Fachkenntnis ("Know-how") in den Firmen sowie einen Konjunkturanstoß, der damit verbunden wäre./cn/DP/he