NEW YORK (dpa-AFX) - Neu veröffentlichte Inflationserwartungen und eine skeptische Haltung von Fed-Mitgliedern gegenüber erhofften Zinssenkungen haben am Freitag den US-Börsen etwas den Wind aus den Segeln genommen. Gleichwohl hielten sich die wichtigsten Indizes knapp im Plus.
Der Leitindex Dow Jones Industrial verbuchte gut zwei Stunden vor dem Börsenende einen Zuwachs von 0,24 Prozent auf 39 480,38 Punkte. Der breit gefasste S&P 500 notierte mit plus 0,07 Prozent auf 5217,67 Zähler. Auch der technologielastige Nasdaq 100 stand noch im Plus mit 0,15 Prozent auf 18 140,02 Punkten. Auf Wochensicht zeichnen sich für alle drei Indizes deutliche Gewinne ab, wobei der Dow aktuell mit plus 2,1 Prozent am besten abschneidet.
Wie schon im Wochenverlauf meldeten sich am Freitag weitere Fed-Mitglieder zu Wort - und zeigten sich mit Blick auf baldige Zinssenkungen zurückhaltend. Fed-Gouverneurin Michelle Bowman etwa hält es derzeit noch nicht für angemessen, die Zinsen angesichts der hartnäckigen Inflation in diesem Jahr zu senken.
Das von der Uni Michigan veröffentlichte Konsumklima hatte sich im Mai zudem deutlich eingetrübt. Die darin ebenfalls enthaltenen Inflationserwartungen der Verbraucher legten merklich zu. Die Zinssenkungserwartungen erhielten also insgesamt wieder einen kleinen Dämpfer, nachdem sie am Vortag von schwächeren Signalen vom US-Arbeitsmarkt noch befeuert worden waren.
Aktien des Mischkonzerns 3M legten als bester Dow-Wert um rund zwei Prozent zu, nachdem die Analysten der Bank HSBC sie auf "Buy" hochgestuft hatten. Die Experten sehen eine mögliche positive Trendwende beim Wachstum sowie positive Auswirkungen der Restrukturierung auf die Profitabilität.
Die Aktien von Novavax verdoppelten ihren Wert. Der Impfstoffhersteller hatte zuvor mit dem französischen Pharmakonzern Sanofi eine Lizenzvereinbarung unterzeichnet, die die Vermarktung einer kombinierten Covid-19- und Grippeimpfung vorsieht. Novavax können durch das Geschäft bis zu 1,2 Milliarden US-Dollar zufließen. Zudem beteiligt sich Sanofi mit rund fünf Prozent an dem Unternehmen.
Für Aufmerksamkeit sorgte ferner eine Bloomberg-Meldung über Pläne der US-Regierung für neue Zölle auf chinesische E-Autos und weitere strategische Sektoren. Laut dem "Wall Street Journal" soll der Zoll in den USA auf chinesische Fahrzeuge vervierfacht werden. Chinesische Unternehmen sind durch Autozölle bereits großteils vom amerikanischen Markt ausgeschlossen. Die Aktien von US-amerikanischen E-Fahrzeugherstellern wie Tesla und Rivian profitierten von den Meldungen nicht: Beide Aktien verloren jeweils zwei Prozent.
Derweil legte Zeekr Intelligent, die Premium-Elektrofahrzeugmarke unter dem Dach der Zhejiang Geely Holding, in New York ein beachtliches Börsendebut hin. Nachdem das Unternehmen mit 21 Millionen Aktien zu jeweils 21 Dollar 3,5 Millionen Papiere mehr verkauft hatte vorgesehen, starteten die Hinterlegungsscheine am Freitag zum Kurs von 26 Dollar in den Handel und stiegen anschließend bis auf 29,36 Dollar. Zuletzt kosteten sie 27,30 Dollar./ajx/he
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