Mainz. (ots) -
"Ich habe den Code gebrochen und gerettet", sagte Nemo nach seinem Sieg beim Eurovision Song Contest. Und fügte vielsagend hinzu: "Vielleicht muss der ESC auch gerettet werden." Nemo legt damit den Finger in eine klaffende Wunde: Der ESC, wie wir ihn in den chaotischen Tagen von Malmö erlebt haben, war nicht das friedlich-fröhliche Musikfest, das es so gerne wäre, das politische Weltgeschehen hat die Veranstaltung überschattet. Vom Motto "United by Music" war nichts zu spüren, stattdessen beteiligten sich auch einige Teilnehmer und Punkte-Präsentatoren an Hetze und Hass. Die israelische Sängerin Eden Golan wurde zur Zielscheibe von antisemitischen Anfeindungen. Vor der Halle demonstrierten Tausende, im Saal litt die Künstlerin unter Buhrufen und Beleidigungen. Ein unwürdiges, scharf zu verurteilendes Schauspiel - scheinheilig von all jenen, die dies unterstützen, gleichzeitig aber in der ESC-Blase nach Liebe und Frieden rufen.
Deplatziert sind auch Vergleiche mit Russland, einhergehend mit der Forderung, man hätte Israel ebenfalls ausschließen müssen. Zur Erinnerung: Wladimir Putin führt einen barbarischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, Israel wurde am 7. Oktober von palästinensischen Terroristen überfallen. Dass sowohl Israel als auch die Ukraine vom Publikum jeweils mehr als 300 Punkte erhielten, hinter Kroatien auf den Plätzen zwei und drei in dieser Wertung lagen, war ein klares Statement der Menschen in Europa für Menschlichkeit und für zwei ebenso starke Songs. Der ESC will das Politische fernhalten - das ist nicht gelungen. Und wird auch nicht mehr gelingen. Die Welt hat sich verändert. Die Verantwortlichen müssen neue Wege gehen. Es ist bedauerlich, dass der Sieg von Nemo nur eine Nebenrolle spielt - schließlich ist die Botschaft, sich als non-binäre Person selbst zu finden, den Code zu brechen, eigentlich genau das, was der ESC ausmachen sollte.
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"Ich habe den Code gebrochen und gerettet", sagte Nemo nach seinem Sieg beim Eurovision Song Contest. Und fügte vielsagend hinzu: "Vielleicht muss der ESC auch gerettet werden." Nemo legt damit den Finger in eine klaffende Wunde: Der ESC, wie wir ihn in den chaotischen Tagen von Malmö erlebt haben, war nicht das friedlich-fröhliche Musikfest, das es so gerne wäre, das politische Weltgeschehen hat die Veranstaltung überschattet. Vom Motto "United by Music" war nichts zu spüren, stattdessen beteiligten sich auch einige Teilnehmer und Punkte-Präsentatoren an Hetze und Hass. Die israelische Sängerin Eden Golan wurde zur Zielscheibe von antisemitischen Anfeindungen. Vor der Halle demonstrierten Tausende, im Saal litt die Künstlerin unter Buhrufen und Beleidigungen. Ein unwürdiges, scharf zu verurteilendes Schauspiel - scheinheilig von all jenen, die dies unterstützen, gleichzeitig aber in der ESC-Blase nach Liebe und Frieden rufen.
Deplatziert sind auch Vergleiche mit Russland, einhergehend mit der Forderung, man hätte Israel ebenfalls ausschließen müssen. Zur Erinnerung: Wladimir Putin führt einen barbarischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, Israel wurde am 7. Oktober von palästinensischen Terroristen überfallen. Dass sowohl Israel als auch die Ukraine vom Publikum jeweils mehr als 300 Punkte erhielten, hinter Kroatien auf den Plätzen zwei und drei in dieser Wertung lagen, war ein klares Statement der Menschen in Europa für Menschlichkeit und für zwei ebenso starke Songs. Der ESC will das Politische fernhalten - das ist nicht gelungen. Und wird auch nicht mehr gelingen. Die Welt hat sich verändert. Die Verantwortlichen müssen neue Wege gehen. Es ist bedauerlich, dass der Sieg von Nemo nur eine Nebenrolle spielt - schließlich ist die Botschaft, sich als non-binäre Person selbst zu finden, den Code zu brechen, eigentlich genau das, was der ESC ausmachen sollte.
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