WOLFSBURG/MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Volkswagen -Konzern könnte laut Kreisen in den kommenden Wochen den gestiegenen Kurs der Traton -Aktien zu einem Anteilsverkauf nutzen. Der Konzern trage sich mit dem Gedanken, Aktien im Umfang von 500 Millionen bis einer Milliarde Euro an der Nutzfahrzeugholding zu verkaufen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag unter Berufung auf Insider. Die Höhe hänge auch von den Marktbedingungen ab. Ein Volkswagen-Sprecher verwies auf Aussagen von Finanzchef Arno Antlitz rund um die Zahlenvorlage zum ersten Quartal Ende April, dass VW zu gegebener Zeit Schritte ergreifen könne, um den Streubesitz von Traton zu erhöhen. Darüber hinaus kommentiere der Konzern keine Marktgerüchte, sagte er.
Die Wolfsburger halten rund 90 Prozent an der Münchener Lkw- und Bus-Holding mit den Marken Scania, MAN, Navistar und der südamerikanischen VW Truck & Bus. Investoren und Analysten plädieren seit längerem dafür, dass mehr Aktien von Traton in den Streubesitz gelangen, um die Liquidität des SDax -Werts zu erhöhen.
VW hat Traton 2019 zu einem Ausgabepreis von 27 Euro je Aktie an die Börse gebracht. Lange notierte der Kurs auch wegen der Corona-Pandemie unter diesem Niveau. Erst im März dieses Jahres gelang dem Papier der Sprung über die Marke von 30 Euro dank zuversichtlicher Prognosen des Traton-Managements um Chef Christian Levin. Das Rekordhoch erreichte die Aktie im April bei 36,70 Euro. Am Montag verlor sie 1,5 Prozent auf 33,45 Euro. Die Marktbewertung liegt damit aktuell bei gut 16,7 Milliarden Euro./men/he