FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Mittwoch nach der Veröffentlichung von US-Inflationsdaten zugelegt. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0862 US-Dollar. Am Morgen hatte der Euro noch rund einen halben Cent niedriger notiert. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0832 (Dienstag: 1,0796) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9231 (0,9262) Euro.
Die US-Inflation hat sich im April etwas abgeschwächt. Im Monatsvergleich legten die Lebenshaltungskosten etwas schwächer zu als erwartet, im Jahresvergleich bremste der Preisauftrieb leicht ab. Umsatzzahlen vom Einzelhandel enttäuschten mit einer Stagnation die Markterwartungen.
Beide Veröffentlichungen sorgten an den Finanzmärkten für etwas mehr Zuversicht, dass die US-Notenbank Fed ihre straffe Geldpolitik etwas früher lockern könnte. "Endlich mal wieder eine Veröffentlichung der Inflationsrate, welche nicht negativ überraschte", kommentierte Elmar Völker, Analyst bei der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). "Da auch die gleichzeitig veröffentlichten Einzelhandelsumsätze enttäuschten, sehen wir uns in unserer Prognose bestätigt, dass die US-Notenbank im weiteren Jahresverlauf zweimal ihre Leitzinsen senken wird."
Die Industrieunternehmen in der Eurozone haben ihre Herstellung im März erneut ausgeweitet. Der Anstieg war zudem mit 0,6 Prozent stärker als erwartet. Zudem wurde der Zuwachs im Vormonat nach oben revidiert. Die EU-Kommission bestätigte ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum in der Eurozone mit 0,8 Prozent im Jahr 2024. Für Deutschland wird allerdings nur ein minimales Wachstum von 0,1 Prozent erwartet.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85840 (0,85983) britische Pfund, 168,43 (168,89) japanische Yen und 0,9800 (0,9801) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2375 Dollar gehandelt. Das waren etwa 17 Dollar mehr als am Vortag./jsl/he