Original-Research: SMT Scharf AG - von Montega AG
Einstufung von Montega AG zu SMT Scharf AG
Unternehmen: SMT Scharf AG
ISIN: DE000A3DRAE2
Anlass der Studie: Update
Empfehlung: Kaufen
seit: 27.05.2024
Kursziel: 11,00 EUR
Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten
Letzte Ratingänderung: -
Analyst: Bastian Brach, Miguel Lago Mascato
Jahresstart mit rekordhohem Auftragseingang
SMT Scharf hat vergangene Woche den Q1-Finanzbericht veröffentlicht. Während das erste Quartal von der Nachricht der Mehrheitsübernahme der Yankuang Energy Group (Abschluss der Transaktion ist noch ausstehend) geprägt war, zeigte SMT eine stabile finanzielle Entwicklung mit überzeugenden Auftragseingängen im Segment Tunnellogistik.
Top Line auf Vorjahresniveau: Im abgelaufenen Quartal verbuchte SMT Scharf Erlöse von 12,4 Mio. Euro (-2,7% yoy), welche von einem aus Q4/23 verschobenen Auftrag (MONe: ca. 1,5 Mio. EUR) positiv beeinflusst wurden. Auf Segmentebene zeigte sich eine Umkehr des im Jahr 2023 beobachteten Trends, dass dem wachsenden Ersatzteilgeschäft (2023: +22,5% yoy) ein deutlich rückläufiger Umsatz mit Neuanlagen (2023: -48,1% yoy) gegenüberstand. In Q1/24 wurde hingegen bei steigenden Erlösen im Neuanlagengeschäft (4,7 Mio. EUR, +11,9% yoy) ein Top Line-Rückgang im margenstarken Ersatzteilgeschäft (6,3 Mio. EUR, -11,3% yoy) verzeichnet. Geografisch konnte SMT v.a. in China und Polen überzeugen, wenngleich wir weiterhin aufgrund des polnischen Regierungswechsels nicht erwarten, dass das hohe Erlösniveau aus dem Jahr 2023 gehalten werden kann (siehe Comment vom 07. März 2024). Das Russlandgeschäft litt weiterhin unter den EU-Sanktionen und verzeichnete in Q1 zweistellige Umsatzeinbußen auf 2,2 Mio. EUR (-24,1% yoy).
Operatives Ergebnis von Währungsschwankungen beeinflusst: Das EBIT konnte leicht auf -1,0 Mio. EUR (Marge: -8,0%, Q1/23: -1,1 Mio. EUR) gesteigert werden. Im Vergleich zum Vorjahresquartal machten sich die geringeren Währungsverluste (v.a. gegenüber dem chinesischen Yuan und dem russischen Rubel) sowie die trotz gesunkener Mitarbeiterzahl (-0,9% yoy) gestiegenen Personalkosten (+5,8% yoy) bemerkbar. Für das Gesamtjahr erwarten wir weiterhin ein operatives Ergebnis von 2,5 Mio. EUR und bilden damit eine Realisierung der Guidance am oberen Ende ab.
Tunnellogistikprojekte führen zu Rekordwert im Auftragseingang: Während das Kohlesegment auch im abgelaufenen Quartal das mit Abstand wichtigste Segment darstellte (Umsatzanteil: 85%), erzielte SMT zuletzt signifikante Fortschritte in der Stärkung des Geschäftsbereichs Tunnellogistik. Zum einen wurde im Februar ein Auftrag zur Belieferung von Tunnelbahnen in Deutschland mit einem Umsatzvolumen im niedrigen einstelligen Millionenbereich gewonnen, der voraussichtlich innerhalb der kommenden drei Jahre fertiggestellt wird. Zudem konnte einen Monat später ein zweiter Auftrag für Tunneltransportsysteme im Nahen Osten vermeldet werden. Dieser soll bereits in 2025 vollständig ausgeliefert werden und zu Umsätzen im unteren zweistelligen Millionenbereich führen. Insgesamt konnte SMT somit auf ein neues Rekordquartal im Hinblick auf den Auftragseingang zurückblicken, der mit 41,7 Mio. EUR deutlich über dem Vorjahreswert von 16,8 Mio. EUR lag. Sollte sich das Momentum in der Tunnellogistik fortsetzen, könnte das strategische Ziel von 50% Umsatzanteil aus den Segmenten außerhalb der Kohle im Jahr 2030 bereits früher als erwartet erreicht werden.
Fazit: SMT Scharf befindet sich sowohl was die Aktionärsseite als auch die strategische Ausrichtung angeht aktuell in einer Transformationsphase. Während die Q1-Ergebnisse angesichts des Marktumfelds solide ausfielen, konnte vor allem die Tunnellogistik mit zwei hochdotierten Aufträgen überzeugen. Wir empfehlen die Aktie aufgrund der Bewertung deutlich unter dem Buchwert (KBV: 0,4) mit einem konstanten Kursziel von 11,00 EUR zum Kauf.
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