PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte haben sich am Dienstag nur wenig bewegt und ihren positiven Wochenstart weitgehend verteidigt. Vor wichtigen Inflationsdaten aus der Eurozone, den USA und China in dieser Woche sowie vor der von vielen in der kommenden Woche erwarteten Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) hielten sich die Anleger mit Engagements zurück, hieß es aus dem Handel.
Der EuroStoxx 50 notierte am späten Vormittag 0,09 Prozent höher bei 5063,67 Punkten. Der französische Cac 40 sank hingegen um 0,26 Prozent auf 8111,03 Punkte. Für den britischen FTSE 100 ging es um 0,10 Prozent auf 8309,69 Zähler abwärts.
"Es häufen sich mittlerweile die Stimmen aus der Europäischen Zentralbank, wonach eine Leitzinssenkung bereits ausgemachte Sache sei", betonte Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Sollte die Inflation weiter sinken, könnten nach dem Schritt im Juni noch eine oder zwei weitere Lockerungen bis zum Jahresende folgen, glaubt der Experte.
Auch Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei RoboMarkets schlägt in diese Kerbe: "Man hat irgendwie das Gefühl, dass die Vertreter des Gremiums in den vergangenen Tagen den Auftrag hatten, eine überraschende in eine angekündigte Zinssenkung zu verwandeln. Stand heute wäre es eher eine Überraschung, würde die EZB stillhalten."
Unter den Einzelwerten stehen die Aktien von ABN Amro mit einem Kursgewinn von 0,9 Prozent im Fokus. Die Bank übernimmt die Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe und baut damit ihr Deutschlandgeschäft deutlich aus. Die Niederländer zahlen einen vorläufigen Kaufpreis von 672 Millionen Euro an den chinesischen Mischkonzern Fosun. ABN Amro besitzt bereits die Bethmann Bank, mit der sie Hauck Aufhäuser Lampe nun zusammenlegen will.
Die Papiere von DocMorris erholten sich weiter vom jüngsten Kursrutsch und sprangen um 6,0 Prozent nach oben. Damit summiert sich das Kursplus seit dem Zwischentief vor Wochenfrist auf eindrucksvolle 20 Prozent. Jefferies-Analyst Martin Comtesse sieht in der jüngsten Kursschwäche eine Kaufgelegenheit für die Aktie der Schweizer Online-Apotheke, die vom eingeführten E-Rezept in Deutschland profitieren sollte.
Die Anteilsscheine von Fevertree sackten um 5,4 Prozent ab. Zuvor hatten die Analysten von Goldman Sachs die Titel des britischen Herstellers von alkoholfreien Erfrischungsgetränken "Neutral" auf "Sell" abgestuft.
Die Anteilsscheine von Alstom und Carrefour notierten vorwiegend optisch klar im Minus, da sie mit Dividendenabschlägen gehandelt werden./edh/jha/
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