FRANKFURT (dpa-AFX) - Immobilienaktien haben am Mittwoch zur Kursschwäche geneigt. Am ausgeprägtesten war dies bei den Papieren von Aroundtown der Fall, die um mehr als 4 Prozent fielen, obwohl Analysten dem Spezialisten für Gewerbeimmobilien ein gutes erstes Geschäftsquartal attestierten.
Bei anderen Branchentiteln in Deutschland wie Vonovia, LEG Immobilien, TAG Immobilien und Grand City Properties betrugen die Kursverluste zwischen 1 und 2,5 Prozent.
Anleger könnten sich angesichts steigender Kapitalmarktzinsen mit Engagements im Immobiliensektor bedeckt halten. Zehnjährige Bundesanleihen rentierten mit 2,635 Prozent und waren damit nicht mehr weit von einem Zinshoch seit November entfernt.
Steigende Zinsen erschweren Immobiliengesellschaften das Geschäft auf zweierlei Weise: Zum einen verteuern höhere Zinsen die Refinanzierung am Kapitalmarkt, wo sich die Unternehmen mit frischem Geld versorgen. Zudem werden Verkäufe aus den Beständen tendenziell erschwert.
Hinzu kommt oftmals ein Portfolio-Effekt: Mit ihren regelmäßigen Mieteinnahmen gelten vermietete Immobilien als vergleichsweise sichere Geldanlage - vor allem dann, wenn an den Kapitalmärkten in puncto Rendite nicht viel zu holen ist. Steigen aber dort die Zinsen, werden andere Anlageklassen attraktiver, beispielsweise Anleihen. Auch innerhalb der Asset-Klasse Aktien sind in Zeiten steigender Zinsen oft Umschichtungen aus dem Immobiliensektor in andere Sektoren zu beobachten.
Im laufenden Börsenjahr waren Immobilienaktien bislang nicht en vogue. Mit einem Minus von drei Prozent seit Jahresanfang hat der europäische Immobiliensektor die Rekordjagd an den Aktienmärkten komplett verpasst. Zum Vergleich: Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 ist in diesem Jahr um gut 10 Prozent gestiegen. Die deutschen Immobilienaktien haben sich immerhin 2024 besser geschlagen als die der europäischen Gesellschaften./bek/ajx/jha/
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