Berlin (ots) -
Klimawandel bedeutet nicht nur Hitze, Dürre und niedrige Pegelstände. Klimawandel bedeutet auch Starkregen und Hochwasser. Je wärmer unsere Erde wird, desto mehr Feuchtigkeit speichert die Luft. Das Wasser in der Atmosphäre entlädt sich dann in starken Regengüssen. Was das bedeutet, sehen wir immer häufiger. Auch bei uns in Deutschland.
Mit den aktuellen Überschwemmungen im Süden Deutschlands werden wir Zeugen des vierten großen Hochwasserereignisses innerhalb eines Dreivierteljahres. Im vergangenen Oktober erlebten die Menschen an der deutschen Küste eine Sturmflut: Deiche brachen, Boote sanken, Häuser wurden schwer beschädigt. Rund um den Jahreswechsel regnete es so lange und so heftig, dass in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Thüringen und Sachsen-Anhalt ganze Landstriche unter Wasser standen. Es folgte jüngst das Hochwasser im Saarland im Mai. Und jetzt die Überschwemmungen in Bayern und Baden-Württemberg. Wieder brechen Dämme, wieder müssen Menschen ihre Häuser verlassen, wieder entstehen hohe Schäden an Straßen, Brücken und Gebäuden. Mindestens ein Mensch ist ums Leben gekommen. Die Wassermassen sind eine weitere Mahnung, dass wir uns für eine Welt wappnen müssen, in der wir mit solchen Extremereignissen immer öfter zu rechnen haben.
Wer zum Kampf gegen den Klimawandel und seine Folgen aufruft, erfährt noch immer entschiedenen Widerstand. Oft lautet das Argument, Regen, Sturm und Sonne habe es schon immer gegeben - auch lange und heftig. Richtig: Nicht jedes starke Gewitter ist gleich eine Folge des Klimawandels. Auch Starkregen und Hochwasser haben die Menschen früher bereits erlebt. Aber nicht in dieser Intensität und Häufigkeit. Dass die letzten Extremwetterereignisse nicht so zerstörerisch waren wie die Ahrtal-Flut im Sommer 2021 mit mehr als 130 Toten, ist kein Grund zur Entwarnung.
Einerseits müssen wir schnell einen Weg finden, die Erde nicht weiter aufzuheizen, indem wir klimaschädliche Emissionen vermeiden. Andererseits müssen wir unser Land vorbereiten auf die Folgen des Klimawandels. Dazu gehört eine Bestandsaufnahme: Wo brauchen Flüsse mehr natürlichen Raum, wenn ihre Pegel steigen? Welche Deiche sind nicht hoch oder stark genug? Wo müssen versiegelte Flächen renaturiert werden?
Die Alarmsysteme zum Schutz der Bevölkerung sind bereits infolge der Ahrtal-Flut modernisiert worden. Der Katastrophenschutz ist in Deutschland grundsätzlich gut aufgestellt. Dennoch stellt sich mit Blick auf die Zukunft die Frage, wo Strukturen verbessert werden können, wo Helfer eine bessere Ausrüstung brauchen. Klar ist: Das alles kostet viel Geld. Das gilt nicht nur für die Vorsorge, sondern auch nach einer Katastrophe, wenn Betroffene unterstützt und Infrastruktur repariert werden muss.
Dafür muss der Staat finanziell handlungsfähig sein. Wenn die Kassen, wie in diesen Zeiten, nicht prall gefüllt sind, brauchen Bund und Länder dennoch Spielraum. Nicht nur kurzfristig, die Kosten von unvorhergesehenen Katastrophen werden über einen langen Zeitraum abgetragen. Ministerpräsidenten aller politischen Lager bemängeln, dass dies unter den strengen Regeln der Schuldenbremse nicht möglich sei. Spätestens in der kommenden Legislaturperiode müssen die politisch Verantwortlichen die Kraft aufbringen, die Staatsfinanzen neu zu regeln. Der Klimawandel fordert von uns, dass wir rundum krisenfest werden.
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Klimawandel bedeutet nicht nur Hitze, Dürre und niedrige Pegelstände. Klimawandel bedeutet auch Starkregen und Hochwasser. Je wärmer unsere Erde wird, desto mehr Feuchtigkeit speichert die Luft. Das Wasser in der Atmosphäre entlädt sich dann in starken Regengüssen. Was das bedeutet, sehen wir immer häufiger. Auch bei uns in Deutschland.
Mit den aktuellen Überschwemmungen im Süden Deutschlands werden wir Zeugen des vierten großen Hochwasserereignisses innerhalb eines Dreivierteljahres. Im vergangenen Oktober erlebten die Menschen an der deutschen Küste eine Sturmflut: Deiche brachen, Boote sanken, Häuser wurden schwer beschädigt. Rund um den Jahreswechsel regnete es so lange und so heftig, dass in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Thüringen und Sachsen-Anhalt ganze Landstriche unter Wasser standen. Es folgte jüngst das Hochwasser im Saarland im Mai. Und jetzt die Überschwemmungen in Bayern und Baden-Württemberg. Wieder brechen Dämme, wieder müssen Menschen ihre Häuser verlassen, wieder entstehen hohe Schäden an Straßen, Brücken und Gebäuden. Mindestens ein Mensch ist ums Leben gekommen. Die Wassermassen sind eine weitere Mahnung, dass wir uns für eine Welt wappnen müssen, in der wir mit solchen Extremereignissen immer öfter zu rechnen haben.
Wer zum Kampf gegen den Klimawandel und seine Folgen aufruft, erfährt noch immer entschiedenen Widerstand. Oft lautet das Argument, Regen, Sturm und Sonne habe es schon immer gegeben - auch lange und heftig. Richtig: Nicht jedes starke Gewitter ist gleich eine Folge des Klimawandels. Auch Starkregen und Hochwasser haben die Menschen früher bereits erlebt. Aber nicht in dieser Intensität und Häufigkeit. Dass die letzten Extremwetterereignisse nicht so zerstörerisch waren wie die Ahrtal-Flut im Sommer 2021 mit mehr als 130 Toten, ist kein Grund zur Entwarnung.
Einerseits müssen wir schnell einen Weg finden, die Erde nicht weiter aufzuheizen, indem wir klimaschädliche Emissionen vermeiden. Andererseits müssen wir unser Land vorbereiten auf die Folgen des Klimawandels. Dazu gehört eine Bestandsaufnahme: Wo brauchen Flüsse mehr natürlichen Raum, wenn ihre Pegel steigen? Welche Deiche sind nicht hoch oder stark genug? Wo müssen versiegelte Flächen renaturiert werden?
Die Alarmsysteme zum Schutz der Bevölkerung sind bereits infolge der Ahrtal-Flut modernisiert worden. Der Katastrophenschutz ist in Deutschland grundsätzlich gut aufgestellt. Dennoch stellt sich mit Blick auf die Zukunft die Frage, wo Strukturen verbessert werden können, wo Helfer eine bessere Ausrüstung brauchen. Klar ist: Das alles kostet viel Geld. Das gilt nicht nur für die Vorsorge, sondern auch nach einer Katastrophe, wenn Betroffene unterstützt und Infrastruktur repariert werden muss.
Dafür muss der Staat finanziell handlungsfähig sein. Wenn die Kassen, wie in diesen Zeiten, nicht prall gefüllt sind, brauchen Bund und Länder dennoch Spielraum. Nicht nur kurzfristig, die Kosten von unvorhergesehenen Katastrophen werden über einen langen Zeitraum abgetragen. Ministerpräsidenten aller politischen Lager bemängeln, dass dies unter den strengen Regeln der Schuldenbremse nicht möglich sei. Spätestens in der kommenden Legislaturperiode müssen die politisch Verantwortlichen die Kraft aufbringen, die Staatsfinanzen neu zu regeln. Der Klimawandel fordert von uns, dass wir rundum krisenfest werden.
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