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Der Nickelüberschuss steigt, aber deutlich langsamer als erwartet, glaubt man bei Nornickel. Und vor allem minderwertiges Material kommt auf den Markt.
Vor einigen Jahren ermahnte Tesla-Gründer und -Chef Elon Musk die Bergbauindustrie händeringend, mehr Nickellagerstätten zu entwickeln, denn es zeichnete sich ab, dass Nickel, als wichtiges Metall für die Energiewende schon bald nicht mehr in den benötigten Mengen verfügbar sein wird.
Inzwischen stockt allerdings der Absatz von Fahrzeugen mit Elektromotoren etwas und die wirtschaftliche Schwäche führt auch dazu, dass weniger Edelstahl nachgefragt wird. Beide Entwicklungen haben zurfolge dazu, dass der Nickelbedarf nicht so stark steigt wie es Elon Musk noch vor einigen Jahren erwartet hatte.
Also wird die Produktion die Nachfrage auch in diesem Jahr übersteigen und der Aufbau der Lager damit voranschreiten - allerdings doch deutlich weniger schnell als erwartet, wenn man dem russischen Bergbau- und Metallriese Nornickel (früher Norilsk Nickel) glauben kann, der Ende Mai seine überarbeitete Prognose für den globalen Nickelüberschuss vorgelegt hat. Das Unternehmen ist einer der führenden Nickelproduzenten und gleichzeitig der weltweit größte Palladiumproduzent.
Derzeit viel minderwertiges Nickel am Markt
Für 2024 erwartet Nornickel nun, dass der globale Nickelüberschuss bei etwa 100.000 Tonnen liegen wird. Damit schmilzt der erwartete Überschuss auf etwas mehr als die Hälfte zusammen, denn in einer früheren Schätzung ging Nornickel noch von einem Überschuss von 190.000 Tonnen aus. Erwartet wird dabei, dass der größte Teil dieses Überschusses aus minderwertigen Nickel stammen wird.
Auch für das Jahr 2025 rechnet Nornickel mit einem etwa gleich hohen Überschuss von rund 100.000 Tonnen. "Die wachsende Nickelnachfrage aus der Schmelze (Edelstahl, Legierungen und Spezialstähle) und Elektrofahrzeugen wird sowohl durch die Inbetriebnahme neuer Nickelproduktionskapazitäten in Indonesien als auch durch die erhöhte Versorgung mit Nickelmetall und chemischen Verbindungen ausgeglichen", erklärt Nornickel in seinem Bericht.
Auch die eigene Prognose für den Palladiummarkt musste das Unternehmen korrigieren. Hier erwartete Nornickel, das selbst für mehr als 40% der weltweiten Palladiumförderung steht, bisher eine Defizit von 0,4 Millionen Unzen. Nun wird erwartet, dass im Jahr 2024 zwischen Angebot und Nachfrage eine Lücke von 0,9 Millionen Unzen Palladium klaffen wird.
Das erhöhte Defizit sei auf eine niedrigere als erwartete Sekundärproduktion zurückzuführen, erklärte Nornickel. Auch im Jahr 2025 werde der Palladiummarkt in einem Defizit verbleiben, allerdings soll dieses auf nur noch 300.000 Unzen zurückgehen.
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