Hannover (ots) -
Die amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischöfin Kirsten Fehrs, würdigt den am 3. Juni verstorbenen Theologen Jürgen Moltmann als "ein einmaliges Geschenk für die evangelische Kirche". Moltmanns besondere Leistung, so Bischöfin Fehrs, liege darin, theologische Einsichten in unterschiedlichsten Kontexten verständlich zu machen. "Er wusste als systematischer Theologe meisterhaft philosophische Traditionen mit Gegenwartsthemen mit Zukunftsmut zu verbinden. Wir verdanken diesem markanten theologischen Original und sensitiven Dialogiker unendlich viel: ökumenische Herzensweite, eine gehörige Portion wissenschaftliche Radikalität, politische Courage und grenzenlose Hoffnung."
Jürgen Moltmann hat mit seinem theologischen Werk Kirche und Gesellschaft international beeinflusst. Vor allem Moltmanns Buch "Theologie der Hoffnung" hat seit seinem Erscheinen in den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts zahlreiche Theologinnen und Theologen geprägt und Debatten ausgelöst, die weit über die evangelische Kirche hinaus ausstrahlten. Ausgehend von der christlichen Auferstehungshoffnung, vermittelt Moltmanns gedanklich wie sprachlich kraftvolle Theologie bis heute Impulse für konkretes emanzipatorisches Engagement. Später setzte er unter anderem wichtige Impulse für eine ökumenische Theologie der Schöpfung.
Jürgen Moltmann kann als einer der bekanntesten evangelischen Theologen des 20. Jahrhunderts gelten. Seine 1964 erschienene "Theologie der Hoffnung" wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und hat Theologen weltweit beeinflusst. Stark rezipiert wurde auch sein 1972 unter dem Titel "Der gekreuzigte Gott" erschienener Beitrag zur Christologie, der Gottes Leidensfähigkeit in den Mittelpunkt stellt. Zusammenfassend stellte Moltmann seinen theologischen Ansatz in seiner zwischen 1980 und 1995 erschienenen fünfbändigen Dogmatik dar ("Systematische Beiträge zur Theologie"). Jürgen Moltmann wurde am 8. April 1926 in Hamburg geboren. Er war mit der feministischen Theologin Elisabeth Moltmann-Wendel verheiratet, die 2016 starb. Er lehrte bis zur Emeritierung 1994 Systematische Theologie und Sozialethik zunächst an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal, später an den Evangelisch-Theologischen Fakultäten in Bonn und Tübingen. Von 1963 bis 1983 war er Mitglied der Kommission für Glauben und Kirchenverfassung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK). Von 1977 bis 1993 amtierte er als Vorsitzender der Gesellschaft für Evangelische Theologie.
Hannover, 4 Juni 2024
Pressestelle der EKD
Annika Lukas
Pressekontakt:
Carsten Splitt
Evangelische Kirche in Deutschland
Pressestelle
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D-30419 Hannover
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Die amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischöfin Kirsten Fehrs, würdigt den am 3. Juni verstorbenen Theologen Jürgen Moltmann als "ein einmaliges Geschenk für die evangelische Kirche". Moltmanns besondere Leistung, so Bischöfin Fehrs, liege darin, theologische Einsichten in unterschiedlichsten Kontexten verständlich zu machen. "Er wusste als systematischer Theologe meisterhaft philosophische Traditionen mit Gegenwartsthemen mit Zukunftsmut zu verbinden. Wir verdanken diesem markanten theologischen Original und sensitiven Dialogiker unendlich viel: ökumenische Herzensweite, eine gehörige Portion wissenschaftliche Radikalität, politische Courage und grenzenlose Hoffnung."
Jürgen Moltmann hat mit seinem theologischen Werk Kirche und Gesellschaft international beeinflusst. Vor allem Moltmanns Buch "Theologie der Hoffnung" hat seit seinem Erscheinen in den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts zahlreiche Theologinnen und Theologen geprägt und Debatten ausgelöst, die weit über die evangelische Kirche hinaus ausstrahlten. Ausgehend von der christlichen Auferstehungshoffnung, vermittelt Moltmanns gedanklich wie sprachlich kraftvolle Theologie bis heute Impulse für konkretes emanzipatorisches Engagement. Später setzte er unter anderem wichtige Impulse für eine ökumenische Theologie der Schöpfung.
Jürgen Moltmann kann als einer der bekanntesten evangelischen Theologen des 20. Jahrhunderts gelten. Seine 1964 erschienene "Theologie der Hoffnung" wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und hat Theologen weltweit beeinflusst. Stark rezipiert wurde auch sein 1972 unter dem Titel "Der gekreuzigte Gott" erschienener Beitrag zur Christologie, der Gottes Leidensfähigkeit in den Mittelpunkt stellt. Zusammenfassend stellte Moltmann seinen theologischen Ansatz in seiner zwischen 1980 und 1995 erschienenen fünfbändigen Dogmatik dar ("Systematische Beiträge zur Theologie"). Jürgen Moltmann wurde am 8. April 1926 in Hamburg geboren. Er war mit der feministischen Theologin Elisabeth Moltmann-Wendel verheiratet, die 2016 starb. Er lehrte bis zur Emeritierung 1994 Systematische Theologie und Sozialethik zunächst an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal, später an den Evangelisch-Theologischen Fakultäten in Bonn und Tübingen. Von 1963 bis 1983 war er Mitglied der Kommission für Glauben und Kirchenverfassung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK). Von 1977 bis 1993 amtierte er als Vorsitzender der Gesellschaft für Evangelische Theologie.
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