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MÄRKTE USA/Börsianer verschnaufen und warten

DJ MÄRKTE USA/Börsianer verschnaufen und warten

Von Steffen Gosenheimer

NEW YORK (Dow Jones)--Eine Kombination aus Verschnaufpause nach den jüngsten Kursgewinnen und Warten auf den US-Arbeitsmarktbericht für Mai sorgt am Donnerstag an den US-Börsen für eine Seitwärtstendenz. Dass die EZB erwartungsgemäß die Zinsen gesenkt hat, einen Tag nach der kanadischen Notenbank, sorgt für keinen Impuls. Auch die Konjunkturdaten des Tages spielen für die Kursfindung kaum eine Rolle. Während die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten leicht enttäuschten, überraschte der stärker als erwartet ausgefallene Rückgang bei den Lohnstückkosten positiv als Zeichen für abnehmenden Inflationsdruck.

Der am Freitag anstehende monatliche Arbeitsmarktbericht hat wie immer das Potenzial, an den Märkten für Bewegung zu sorgen. Er dürfte neben Erkenntnissen über die Verfassung der Konjunktur die Zinsspekulation anfachen - in welche Richtung auch immer.

Zur Mittagszeit in New York liegt der Dow-Jones-Index minimal höher bei 38.830 Punkten. S&P-500 und die Nasdaq-Indizes bewegen sich nach ihren Rekordhochs am Vortag ebenso kaum, sie liegen ganz knapp im Minus. Die Nasdaq-Indizes waren am Mittwoch um 2 Prozent gestiegen.

Am Anleihemarkt macht die Talfahrt der Renditen eine Pause, sie steigen ganz leicht. Die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihe ist innerhalb weniger Tage mit wieder befeuerter Zinssenkungsfantasien von 4,60 auf aktuell 4,29 Prozent gesunken. Im Zweijahresbereich ging es von rund 5,0 auf 4,73 Prozent zurück.

Beim Währungspaar Euro/Dollar tut sich wenig. Die EZB sorgte mit ihrer Entscheidung und Signalen, dass die Zinsen wohl nur langsam sinken werden und nicht etwa im Juli bereits mit einer weiteren Zinssenkung zu rechnen ist, nur für kleine Zuckungen in beide Richtungen. Der Dollarindex zeigt sich fast unverändert.

Der Goldpreis steigt erneut kräftig um 20 auf 2.375 Dollar je Feinunze, weil das Gold als Anlage mit den sinkenden Anleiherenditen attraktiver wird. Zudem ist Gold als Inflationsschutz gesucht, weil die EZB trotz angehobenem Inflationsausblick die Zinsen senkte. Für die Analysten von MUFG bleibt das Edelmetall im laufenden Jahr kaufenswert. Sie verweisen auf den begonnenen Zinssenkungszyklus, die Nachfrage durch Zentralbanken und geopolitische Unsicherheiten als günstige Faktoren.

Die Erdölpreise setzen ihre Erholung nach dem Absinken auf Viermonatstiefs beschleunigt fort und steigen um bis zu 2 Prozent. Einige Akteure halten die jüngste Talfahrt mit Blick auf wieder positive Konjunkturdaten in Asien und den USA für übertrieben.

Gewinnmitnahmen bei Nvidia vor Aktiensplit 

Nach dem erstmaligen Überschreiten der Marktkapitalisierung von 3 Billionen Dollar werden bei Nvidia Gewinne mitgenommen. Der Kurs fällt um 1,9 Prozent. Vor Nvidia hatten diese Marke nur Apple und Microsoft geknackt. Am Freitag wird bei Nvidia der angekündigte Aktiensplit im Verhältnis 1 zu 10 umgesetzt. Das macht die Aktie handelbarer und könnte die Aktie für mehr Privatanleger erschwinglicher und damit interessanter machen.

Dass sich das US-Justizministerium und die US-Handelsaufsicht laut einem Zeitungsbericht darauf geeinigt haben sollen, die kartellrechtliche Untersuchung der dominanten Rolle von Unternehmen wie Microsoft (-0,5%), OpenAI und Nvidia in der KI-Branche fortzusetzen, sorgt zunächst für keine Impulse.

Apple (-0,2%) zeigen sich ebenfalls wenig verändert. Der iPhone-Hersteller will beim Thema KI aufschließen und wird laut Informanten auf der jährlichen Entwicklerkonferenz nächste Woche eine Reihe von Verbesserungen seiner Softwareprodukte vorstellen.

Lululemon Athletica schnellen um 5,1 Prozent nach oben. Der Sportartikelanbieter hat im ersten Quartal den Umsatz deutlich gesteigert und will seine Aktienrückkäufe ausweiten. Nach einer gesenkten Prognose bricht der Kurs des Spezialdiscounters Five Below um rund 13 Prozent ein.

Lockheed Martin ziehen um 0,8 Prozent an. Das US-Unternehmen und die deutsche Rheinmetall wollen ihre strategische Zusammenarbeit ausbauen und Kooperationsfelder in den Bereichen Rüstung, Simulation und Instandhaltung erschließen.

=== 
INDEX         zuletzt    +/- %   absolut   +/- % YTD 
DJIA        38.829,98    +0,1%    22,65     +3,0% 
S&P-500       5.348,23    -0,1%    -5,80     +12,1% 
Nasdaq-Comp.    17.162,63    -0,1%   -25,27     +14,3% 
Nasdaq-100     19.026,30    -0,0%    -8,75     +13,1% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit      Rendite   Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre        4,73     +0,6     4,72     30,6 
5 Jahre        4,30     +0,9     4,29     30,1 
7 Jahre        4,29     +1,1     4,28     32,0 
10 Jahre       4,29     +1,2     4,28     40,8 
30 Jahre       4,44     +1,1     4,43     47,0 
 
DEVISEN        zuletzt    +/- %  Do, 8:02 Mi, 17:29 Uhr  % YTD 
EUR/USD        1,0882    +0,1%   1,0882     1,0867  -1,5% 
EUR/JPY        169,81    +0,1%   169,60     169,74  +9,1% 
EUR/CHF        0,9704    -0,1%   0,9698     0,9719  +4,6% 
EUR/GBP        0,8516    +0,2%   0,8506     0,8512  -1,8% 
USD/JPY        156,06    -0,0%   155,86     156,21 +10,8% 
GBP/USD        1,2778    -0,1%   1,2792     1,2767  +0,4% 
USD/CNH (Offshore)   7,2636    +0,1%   7,2583     7,2589  +2,0% 
Bitcoin 
BTC/USD       71.250,13    +0,1%  70.924,06   71.539,07 +63,6% 
 
ROHÖL         zuletzt VT-Settlem.    +/- %    +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex        75,64    74,07    +2,1%     +1,57  +4,3% 
Brent/ICE        79,95    78,41    +2,0%     +1,54  +4,9% 
GAS              VT-Settlem.          +/- EUR 
Dutch TTF        33,07    33,40    -1,0%     -0,33  +5,6% 
 
METALLE        zuletzt    Vortag    +/- %    +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)     2.373,10   2.355,39    +0,8%     +17,71 +15,1% 
Silber (Spot)      31,12    29,98    +3,8%     +1,15 +30,9% 
Platin (Spot)    1.007,89    996,50    +1,1%     +11,39  +1,6% 
Kupfer-Future      4,65     4,62    +0,7%     +0,03 +18,7% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos/flf

(END) Dow Jones Newswires

June 06, 2024 12:22 ET (16:22 GMT)

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