DJ Anleihegläubiger der Credit Suisse verklagen die Schweiz in New York
Von Margot Patrick
NEW YORK (Dow Jones)--Anleihegläubiger der Credit Suisse haben die Schweiz am Donnerstag vor einem Bundesgericht in Manhattan verklagt. Sie werfen dem Land vor, es habe nationale Interessen über das Gesetz gestellt, als Anleihen im Zuge der Rettung der Credit Suisse durch die UBS im vergangenen Jahr wertlos geworden seien.
Die Schweiz hatte die Märkte überrascht, als sie anordnete, dass die sogenannten AT1-Anleihen der Credit Suisse im Wert von 17 Milliarden Dollar abgeschrieben werden müssen, bevor die Bank von der UBS gekauft wird. Die Anleihegläubiger kritisieren die Abschreibung als unverhältnismäßig.
Die Schweiz habe wie ein eigennütziger Politiker gehandelt, der das Geschäft durchgeboxt habe, ohne die zahlreichen anderen potenziellen Käufer zu berücksichtigen, heißt es in der Klage. Ohne Konkurrenten habe die UBS den Preis bestimmen und die Bedingungen der Übernahme diktieren können.
Die am Donnerstag eingereichte Klage stellt die Schweiz vor neue Herausforderungen, ihre finanzielle Integrität unter Beweis zu stellen. Das Land zieht ausländische Investitionen an, und seine Banken verwalten einen großen Teil des weltweiten Vermögens, weil sie für ihre Sicherheit, Diskretion und Neutralität bekannt sind. Die Schweiz hat die Vorwürfe zurückgewiesen.
Nach der Übernahme hatte die UBS für das zweite Quartal einen Rekordgewinn von rund 29 Milliarden Dollar ausgewiesen, der auf den Buchgewinn aus der Übernahme der Credit Suisse zurückzuführen war.
Die Anwaltskanzlei Quinn Emanuel Urquhart & Sullivan, die die Kläger vertritt, geht davon aus, dass sich weitere institutionelle Anleger der Klage in New York anschließen werden.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/DJN/sha/gos
(END) Dow Jones Newswires
June 06, 2024 13:11 ET (17:11 GMT)
Copyright (c) 2024 Dow Jones & Company, Inc.