WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat den Handel am Freitag moderat im Minus beendet. Der Leitindex ATX war zunächst im Plus gestartet, drehte aber am Vormittag ins Minus und schloss um 0,36 Prozent tiefer mit 3658,69 Punkten. Der breiter gefasste ATX Prime fiel um 0,33 Prozent auf 1834,47 Zähler. Auch die wichtigsten europäischen Indizes gingen tiefer ins Wochenende.
Ein weiterhin robuster Arbeitsmarkt in den Vereinigten Staaten versetzte am Nachmittag den Hoffnungen auf baldigere Zinssenkungen in den USA einen Dämpfer. Im Mai wurden in den USA weit mehr Stellen geschaffen als erwartet. Es kamen 272 000 neue Jobs außerhalb der Landwirtschaft hinzu, befragte Volkswirte hatten lediglich mit 185 000 gerechnet nach revidiert 165 000 (bisher: 175 000) im April.
Die separat ermittelte Arbeitslosenquote stieg im Mai allerdings auf 4,0 Prozent. Ökonomen hatten erwartet, dass die Quote wie im Vormonat bei 3,9 Prozent liegen würde. Die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent, Analysten hatten im Schnitt einen Zuwachs um 0,3 Prozent erwartet.
Die Daten sprechen laut Experten nicht für eine Zinssenkung der Fed in nächster Zeit. "Für die Fed heißt es somit Abwarten", schrieb die Commerzbank. "Der Arbeitsmarkt läuft weiterhin zu gut, um eine wirkliche Entlastung beim Inflationsdruck zu bringen. Gleichzeitig verringert der kräftige Jobaufbau das Risiko einer wirtschaftlichen Abschwächung. Wir sehen uns in unserer Prognose bestärkt, dass die Fed erst im Dezember die Leitzinsen erstmals senkt."
In Wien blieb es mit Blick auf Meldungen zu Unternehmen zum Wochenausklang sehr ruhig. Die Aktien von Banken gaben nach. Erste Group fielen um 0,5 Prozent, bei den Titeln der Bawag ging es um 0,6 Prozent nach unten, und Raiffeisen Bank International gaben um 1,2 Prozent ab. Addiko Bank verloren 0,5 Prozent auf 20,10 Euro. Die slowenische Bankengruppe NLB (Nova Ljubljanska Banka) hat am Freitag ein Übernahmeangebot für die Addiko Bank veröffentlicht. Der Angebotspreis beträgt 20 Euro pro Aktie cum Dividende für das Geschäftsjahr 2024.
Impulse kamen außerdem von Analystenseite. Die Erste Group hat ihre Anlageempfehlung für die Aktien der s Immo von "Buy" auf "Accumulate" gesenkt, das Kursziel wurde von 17,0 auf 25 Euro angehoben. S Immo gingen um 0,5 Prozent leichter auf 21,60 Euro aus dem Handel.
Die Einstufung "Hold" für die Aktien von Zumtobel beließen die Experten der Erste Group unverändert, senkten aber ihr Kursziel von 7,6 auf 6,6 Euro. Die Aktien des Leuchtenherstellers schlossen 1 Prozent tiefer auf 6,12 Euro./kat/ste/APA/stw
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