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WOCHENEND-ÜBERBLICK/8. und 9. Juni 2024

Finanznachrichten News

DJ WOCHENEND-ÜBERBLICK/8. und 9. Juni 2024

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen aus dem Wochenendprogramm von Dow Jones Newswires.

Europa-Wahlbeteiligung mit großen regionalen Unterschieden 

Scheinbar große Unterschiede gibt es in der Wahlbeteiligung in Deutschland bei der Europawahl 2024. So teilte die Bundeswahlleiterin mit, bis 14 Uhr hätten 32,3 Prozent abgestimmt. Die Landeswahlleitung aus Sachsen berichtet indes, bis dahin hätten 51,1 Prozent ihre Stimme abgegeben. In einzelnen Städten wie Leipzig sprang die Beteiligung sogar um mehr als 10 Prozentpunkte gegenüber der letzten Wahl. Aus Schleswig-Holstein vermeldet der NDR 38,4 Prozent.

Bundesregierung holt Gefährder aus Afghanistan nach Deutschland 

Die Regierung holte mit dem Aufnahmeprogramm für Ortskräfte der Bundeswehr aus Afghanistan Personen nach Deutschland, die vom Bundeswehr-Geheimdienst MAD als Sicherheitsrisiko eingestuft werden. Wie die BamS berichtet, werden den fristlos entlassenen Ortskräften u.a. Taliban-Verstrickungen, Informationsweitergabe, Kontakte zu russischen Agenten und Korruption vorgeworfen. Die MAD-Erkenntnisse wurden von der Bundesregierung ignoriert.

BaFin ordnet bei Grenke AG ordnungsgemäße Geschäftsorganisation an 

Eine Rüge von der Finanzaufsicht BaFin hat sich die Grenke AG eingefangen. Die BaFin ordnete öffentlich die "Sicherstellung der ordnungsgemäßen Geschäftsorganisation" an. Grenke solle sicherstellen, dass ihre Geschäftsorganisation ordnungsgemäß im Sinne des Kreditwesengesetzes (KWG) ist.

Fitch bestätigt Ukraine-Rating und erhöht Zypern 

Die Ratingagentur Fitch hat ihre neuen Ratingüberprüfungen bekanntgegeben: Für die Ukraine hat sie die Langfrist-Einstufung bei "CC" belassen. Das ist die letzte Stufe vor der Einleitung eines Default-Verfahrens. Für Zypern ist Fitch hingegen optimistisch und erhöht das Rating auf "BBB+" nach zuvor "BBB". Der Ausblick ist "positiv".

Tesla senkt Preis für Model Y um 6.000 Euro 

Tesla reagiert mit einer drastischen Preissenkung auf den schleppenden Absatz seines "Model Y". Wie das Handelsblatt berichtet, sei das Fahrzeug ab sofort mit 6.000 Euro "Umweltprämie" erhältlich - das bedeute einen Abschlag von rund 13 Prozent. Es ist die größte Preissenkung im laufenden Jahr.

Adidas will in die Formel 1 

Der Sportartikelkonzern strebt eine Partnerschaft mit einem Team der Formel 1 an. "Wir arbeiten daran, wir reden mit verschiedenen Teams", sagte der Vorstandsvorsitzende Gulden im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS). Auf einen Termin für das beabsichtigte neue Engagement wollte sich der Adidas-Chef nicht festlegen; man sei noch nicht so weit, dass es etwas anzukündigen gäbe.

Tui erwartet Schnäppchen nach FTI-Insolvenz - Buchungen steigen 

Nachdem FTI Insolvenz anmelden musste, können die Kunden auf Sonderangebote hoffen. Das sagte Stefan Baumert, Chef von Tui-Deutschland, der Rheinischen Post: "Kurzfristig halte ich es für denkbar, dass es wegen der FTI-Insolvenz auch einige Schnäppchen gibt, wenn nicht genutzte Kapazitäten von Hotels oder Airlines in den Markt zurückkommen". Tui erwartet einen guten Sommer mit deutlich anziehenden Fernreisen. Mitte Mai lagen die Buchungszahlen insgesamt rund 5 Prozent höher als vor einem Jahr.

Hälfte sieht Deutschland militärisch bedroht - 60 Prozent wollen Wehrpflicht 

Eine deutliche Mehrheit der Deutschen wünscht die Rückkehr zur Wehrpflichtarmee. 60 Prozent der vom Marktforschungsinstitut YouGov im Auftrag der WamS die Einführung einer allgemeinen Wehrpflicht "voll und ganz" (28 Prozent) oder "eher" (32 Prozent). Allerdings lehnen sie auch 32 Prozent ab. Knapp die Hälfte der Bundesbürger sieht Deutschland militärisch bedroht. 49 Prozent glauben, das Land sei durch fremdes Militär stark (11 Prozent) oder etwas bedroht (38).

EZB-Chefin Lagarde dämpft Erwartung an schnelle weitere Zinssenkungen 

EZB-Präsidentin Lagarde hat die Erwartung an schnelle Zinssenkungen gedämpft. Die Inflation im Euro-Raum "befindet sich aktuell auf gutem Weg, gegen Ende des kommenden Jahres die Marke von 2 Prozent zu erreichen", heißt es in in einem Beitrag Lagardes in der RP. "Aus diesem Grund müssen die Zinsen so lange restriktiv bleiben, wie es notwendig ist, um auf Dauer Preisstabilität sicherzustellen. Mit anderen Worten: Wir müssen den Fuß noch eine Weile auf der Bremse lassen, wenn auch nicht mehr ganz so fest wie bisher", betonte Lagarde.

Regierung will keine deutschen Soldaten in die Ukraine schicken 

Die Bundesregierung lehnt Pläne des französischen Präsidenten Macron ab, europäische Soldaten in die Ukraine zu entsenden, um dort auszubilden. Laut einem EU-Dokument, das der WamS vorliegt, äußerte die Bundesregierung beim Treffen der europäischen Verteidigungsminister am 28. Mai schwerwiegende Sicherheitsbedenken: "Das Training in der EU bietet Sicherheit, während das Risiko, dass Ausbildungseinrichtungen in der Ukraine angegriffen werden, das Training ineffizient macht".

Bundeswehr fehlen 75.000 Soldaten zur Einhaltung der Nato-Pflichten 

Der Personalbedarf der Bundeswehr ist größer als bisher bekannt. Laut der neuen Nato-Verteidigungspläne muss die Bundesregierung die Streitkräfte um zehntausende Soldaten aufstocken. Vertraulichen Papieren zufolge, die dem Magazin Spiegel vorliegen, ergibt sich aus den sogenannten "Minimum Capability Requirements 2024" der Nato ein Bedarf von weiteren 75.000 Soldaten.

EU-Ratspräsident Michel kritisiert von der Leyens Wirtschaftspolitik 

Spitzenpolitiker kritisieren die Wirtschaftsbilanz von EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen. "Wir sollten der Wirtschaft stärker vertrauen", sagte EU-Ratspräsident Michel zur WamS: "Unsere Unternehmen werden von zu vielen Vorschriften belastet". Michel fordert einen schnellen Abbau der Bürokratie und sieht die Wettbewerbsfähigkeit der EU bedroht.

37 Prozent der Deutschen wünschen EU-Rückkehr von Großbritannien 

Vier Jahre nach dem Brexit ist die Sehnsucht der Deutschen nach einem Wiedereintritt der Briten in die EU überschaubar. Laut einer repräsentativen Insa-Umfrage für die BamS wünschen sich 37 Prozent die Rückkehr der Briten in die Union. Das sind fast doppelt so viele wie die 19 Prozent der Befragten, die dagegen sind.

Wirtschaftsrat warnt vor massiven Verlust von Arbeitsplätzen 

Vor dem Wirtschaftstag des Wirtschaftsrats der CDU mit 4.000 Unternehmern in Berlin fordert Präsidentin Astrid Hamker in der Neuen Osnabrücker Zeitung: "Wir brauchen ein Krisenmanagement. Wir können nicht bis zur nächsten Bundestagswahl warten. Es muss ein echter Befreiungsschlag her". "Deutschland hat schwache Wachstumszahlen, ist im Vergleich Tabellenletzter unter den Industrieländern. Wir sehen massive Verlagerungen von Produktion ins Ausland".

Handwerk: Scholz erkennt Probleme von Standort Deutschland nicht 

Handwerkspräsident Dittrich hat Bundeskanzler Scholz (SPD) mit Blick auf die Probleme des Wirtschaftsstandorts Deutschland Selbsttäuschung vorgeworfen. "Der Kanzler hat tatsächlich eine sehr eigene Sicht auf die Dinge", sagte Dittrich zur SZ. Scholz verweise gebetsmühlenartig darauf, dass derzeit die Rekordzahl von 46 Millionen Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt und damit alles in Ordnung sei. Die Wirtschaftsverbände fragten sich dagegen im Einklang mit vielen Ökonomen wie man für die Zukunft aufgestellt sei.

Sonntagstrend: BSW fast dreimal so stark wie die Linke 

Am Tag der Europawahl gibt es auch Wahlumfragen zum deutschen Bundestag. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) steht acht Monate nach Gründung fast dreimal so stark da wie die Partei, aus der sie hervorgegangen ist. Im Insa-Sonntagstrend kommt das BSW auf 8 Prozent, die Linke liegt bei 3 Prozent. Stärkste Kraft bleibt die Union mit 30 Prozent (-1), die AfD kommt wie in der Vorwoche auf 16 Prozent und ist gleichauf mit der SPD. Die Grünen (12 Prozent) und FDP (5 Prozent) verharren auf den Werten der Vorwoche - damit vertreten die regierenden Ampel-Parteien nur noch 33 Prozent der Bevölkerung in Deutschland.

Kontakt zur Redaktion: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/mod

(END) Dow Jones Newswires

June 09, 2024 11:27 ET (15:27 GMT)

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