FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach der Europawahl und vor der US-Notenbanksitzung am Mittwoch ist der deutsche Aktienmarkt zum Wochenstart gefallen. Der Dax machte im späteren Handelsverlauf rund die Hälfte seiner Anfangsverluste wett und notierte am Nachmittag 0,52 Prozent tiefer bei 18 460,20 Punkten.
Der MDax mit den mittelgroßen Werten fiel zuletzt um 0,57 Prozent auf 26 707,55 Zähler. Für den EuroStoxx 50 als Leitindex für die Eurozone ging es um rund 0,9 Prozent auf abwärts.
Am Montagmorgen war der Dax um mehr als ein Prozent auf den tiefsten Stand seit Anfang Mai gesunken. In Deutschland sorgte das schlechte Abschneiden der Ampel-Koalition für Aufsehen. Vor allem aber die Aussicht auf baldige Neuwahlen zur Nationalversammlung in Frankreich belastete die Aktienmärkte. Der Druck auf die Kurse geht zum Wochenbeginn von Paris aus, wo der Leitindex Cac 40 auf den tiefsten Stand seit Februar absackte.
Präsident Emmanuel Macron wagt nach der krachenden Niederlage seines Mitte-Lagers bei der Europawahl denn auch die Flucht nach vorn. Mit der Neuwahl der Nationalversammlung will der Liberale klare politische Verhältnisse schaffen und hofft wohl, seine Mehrheit in der Parlamentskammer auszubauen. "Eine gewagte Wette", findet Analyst Jim Reid von der Deutschen Bank.
Am deutschen Aktienmarkt litten die Kurse im Energiesektor unter der politischen Unsicherheit, denn die Grünen als Förderer der deutschen Energiewende mussten bei der Europawahl deutlich Federn lassen. Für die Papiere des Windkraft-Anlagenbauers Nordex und des Solar-Spezialisten SMA Solar ging es um 3,6 beziehungsweise 2,9 Prozent abwärts. Auch bei den Dax-Konzernen RWE und Eon wurden die Belastungen mit minus 1,5 beziehungsweise 0,6 Prozent ersichtlich.
Unternehmensseitig war das Geschehen ansonsten dünn. Eine Kaufempfehlung der Deutschen Bank gab den Papieren von Cancom einen Schub von 6,5 Prozent nach oben.
Die Aktien der Porsche AG wurden nach der Hauptversammlung vom vergangenen Freitag ex Dividende gehandelt. Anleger müssen in der Kursbildung die Auszahlung von 2,31 Euro je Aktie berücksichtigen und den damit verbundenen, optischen Abschlag.
Am Devisenmarkt fiel der Euro auf den tiefsten Stand seit einem Monat und notierte zuletzt bei 1,0751 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,0898 Dollar festgelegt.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,64 Prozent am Freitag auf 2,70 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,31 Prozent auf 123,44 Punkte. Der Bund-Future gab zuletzt um 0,32 Prozent auf 129,78 Zähler nach./edh/mis
--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---
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