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MÄRKTE EUROPA/Neuwahlen in Frankreich belasten Pariser Börse

DJ MÄRKTE EUROPA/Neuwahlen in Frankreich belasten Pariser Börse

FRANKFURT (Dow Jones)--Belastet vom Ausgang der Europawahl hat der europäische Aktienmarkt am Montag unter Abgabedruck gestanden. Der DAX fiel um 0,3 Prozent auf 18.495 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es deutlicher um 0,7 Prozent auf 5.016 nach unten - hier belasteten unter anderem Abgaben im Banken- und Bausektor. In Paris gab der CAC-40 gleich um 1,3 Prozent nach, nachdem Präsident Emmanuel Macron Neuwahlen zur Nationalversammlung angekündigt hatte. Der Euro verlor weiter an Boden, an den Anleihemärkten standen französische Staatsanleihen unter Druck.

Zwar hätten die Wahlergebnisse die Prognosen mehr oder weniger bestätigt, hieß es am Markt. Befürchtet wird nun aber, dass sich der Rechtsruck bei den französischen Neuwahlen fortsetzt. Sie sind für den 30. Juni und den 7. Juli angesetzt. An der Pariser Börse fielen BNP Paribas um 4,8, Credit Agricole um 3,6 Prozent oder AXA um 2,6 Prozent. Aber auch Bauwerte mussten empfindliche Abgaben hinnehmen: Eiffage fielen um 5,5 Prozent, Vinci um 5,4 Prozent. Die Bauindustrie stehe angesichts der überraschenden Ankündigung von Neuwahlen vor Unsicherheiten, meinten die Analysten von Jefferies. Denn die rechtspopulistische Partei von Marine Le Pen habe eigene sektorspezifische Vorstellungen wie den Bau von 100.000 Sozialwohnungen pro Jahr. Dazu könnten kleinere Häuser von den Renovierungszielen ausgenommen werden, ebenso Energievorschriften für Mietwohnungen. Auch könnten steuerliche Anreize entfallen.

"Grüne Aktien" Verlierer der Wahlergebnisse 

Andernorts wie in Deutschland standen so genannte "Grüne Aktien" unter Druck wie aus dem Bereich erneuerbare Energien. Nordex und SMA Solar fielen um 2,6 bzw. 1,9 Prozent, Vestas in Kopenhagen 1,9 Prozent. Im DAX standen auch RWE mit einem Minus von 1,7 Prozent unter Druck. Ökologische Aspekte könnten mit dem schwachen Abschneiden "grüner Parteien" an Bedeutung verlieren, hieß es.

Übergeordnet belastete auch die Erwartung einer weiter restriktiven Geldpolitik die Stimmung. Nach dem starken US-Arbeitsmarktbericht vom Freitagnachmittag wird nun befürchtet, dass von der US-Notenbank auf der Sitzung am Mittwoch falkenhafte Äußerungen zur Geldpolitik kommen. Der Euro fiel entsprechend noch weiter auf 1,0750 Dollar. Die Experten der Commerzbank sprachen nun von einer Stärke des Dollar nach dem US-Arbeitsmarktbericht und einer Schwäche des Euro nach der Wahl.

Unterdessen wiederholte EZB-Chefin Christine Lagarde am Wochenende ihre jüngste Zurückhaltung gegenüber weiteren schnellen Zinssenkungen in Europa. "Die Fantasie auf eine Juli-Senkung ist damit raus, selbst der September ist nicht so sicher, wie der Markt glaubt", kommentierte ein Händler.

Für Tui läuft gerade alles rund 

Tui konnten sich mit einem Plus von 0,9 Prozent der negativen Tendenz entziehen. "Hier kommt alles Positive zusammen", sagte ein Marktteilnehmer. Saisonal sei es die Zeit für Reiseaktien, die Aufnahmen in diverse Aktienindizes wie den MDAX trieben und dazu profitiere Tui vom Wegfall des insolventen Konkurrenten FTI. Tui-Deutschland-Chef Stefan Baumert sagte zudem der Rheinischen Post, dass er für den Sommer eine deutlich gestiegene Nachfrage nach Fernreisen sehe und die Buchungszahlen rund 5 Prozent höher lägen als im Vorjahr.

Keine gute Nachricht für Autohersteller sahen Händler in einer neuerlichen Preissenkung bei Tesla in Deutschland. "Das Angebot gilt zwar nur für Lagerware, macht aber wieder drastisch klar, wie gering die Nachfrage nach E-Autos ist", kommentierte ein Händler. Dazu kämen mit fallenden Verkaufspreisen verbundene Probleme wieder hoch wie ein Einbruch auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Außerdem dürfte die EU kurz davor stehen, Zölle auf Importe chinesischer Elektofahrzeuge einzuführen. Entsprechende Reaktion durch China seien möglich, hieß es. VW fielen um 0,2, Daimler Truck um 0,8 Prozent.

Positiv stachen Cancom heraus: Sie zogen um 5,5 Prozent an auf 31,70 Euro, nachdem die Deutsche Bank die Aktie mit einem Kursziel von 42 Euro auf die Kaufliste genommen hatte. Compugroup markierten bei 25,04 Euro ein neues Jahrestief - das Papier verlor 6,9 Prozent auf 25,14 Euro.

=== 
Index                 Schluss- Entwicklung Entwicklung  Entwicklung 
                     stand   absolut     in %      seit 
                                     Jahresbeginn* 
Euro-Stoxx-50             5.016,48    -34,83    -0,7%     +11,0% 
Stoxx-50               4.558,34    -13,11    -0,3%     +11,4% 
Stoxx-600                522,16    -1,39    -0,3%     +9,0% 
XETRA-DAX               18.494,89   -62,38    -0,3%     +10,4% 
FTSE-100 London            8.228,48    -16,89    -0,2%     +6,6% 
CAC-40 Paris             7.893,98   -107,82    -1,3%     +4,7% 
AEX Amsterdam              924,70    +0,99    +0,1%     +17,5% 
ATHEX-20 Athen            3.546,00    +5,33    +0,2%     +13,6% 
BEL-20 Bruessel            3.890,79    -9,60    -0,2%     +4,9% 
BUX Budapest             70.248,97   +369,54    +0,5%     +15,9% 
OMXH-25 Helsinki           4.588,25    -15,58    -0,3%     +1,9% 
ISE NAT. 30 Istanbul         10.888,66   -145,32    -1,3%     +35,8% 
OMXC-20 Kopenhagen          2.892,90    +3,97    +0,1%     +26,7% 
PSI 20 Lissabon            6.737,11    -7,69    -0,1%     +5,2% 
IBEX-35 Madrid            11.357,20    -47,70    -0,4%     +12,4% 
FTSE-MIB Mailand           34.542,01   -118,37    -0,3%     +14,2% 
OBX Oslo               1.330,65    -4,02    -0,3%     +11,5% 
PX Prag               1.542,73    -4,03    -0,3%     +9,1% 
OMXS-30 Stockholm           2.600,72    -22,87    -0,9%     +8,5% 
WIG-20 Warschau            2.428,58    -0,26    -0,0%     +3,7% 
ATX Wien               3.652,33    -6,36    -0,2%     +6,4% 
SMI Zuerich             12.137,74   -117,02    -1,0%     +9,0% 
*bezogen auf Schlusskurs vom Vortag 
 
Rentenmarkt       zuletzt         absolut  +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite    2,68          +0,07   +0,11 
US-Zehnjahresrendite    4,46          +0,03   +0,58 
 
DEVISEN         zuletzt    +/- %  Mo, 8:21 Fr, 17:25  % YTD 
EUR/USD          1,0753    -0,2%   1,0753   1,0809  -2,6% 
EUR/JPY          168,76    -0,1%   168,93   169,36  +8,5% 
EUR/CHF          0,9642    -0,2%   0,9651   0,9687  +3,9% 
EUR/GBP          0,8446    -0,2%   0,8458   0,8494  -2,6% 
USD/JPY          156,96    +0,1%   157,10   156,69 +11,4% 
GBP/USD          1,2731    +0,0%   1,2713   1,2725  +0,1% 
USD/CNH (Offshore)    7,2665    +0,0%   7,2669   7,2638  +2,0% 
Bitcoin 
BTC/USD        69.882,24    +0,2%  69.584,71 71.061,88 +60,5% 
 
ROHÖL          zuletzt VT-Settlem.    +/- %  +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex         77,37    75,53    +2,4%   +1,84  +6,7% 
Brent/ICE         81,48    79,62    +2,3%   +1,86  +6,9% 
GAS                VT-Settlem.        +/- EUR 
Dutch TTF         34,375    33,20    +3,5%   +1,18  +3,6% 
 
METALLE         zuletzt    Vortag    +/- %  +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)       2.309,24   2.293,78    +0,7%   +15,46 +12,0% 
Silber (Spot)       29,73    29,18    +1,9%   +0,55 +25,0% 
Platin (Spot)       977,71    968,20    +1,0%   +9,51  -1,4% 
Kupfer-Future        4,52     4,49    +0,6%   +0,03 +15,4% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/flf

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June 10, 2024 12:15 ET (16:15 GMT)

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