Condor Energies Inc. (1,26 Euro | A3DPZ1) ist eine der wenigen westlichen Firmen, die sich voll auf die Energiewende in Zentralasien fokussieren. Das deutsch-kanadische Unternehmen bringt westliches Know how mit und expandiert im Bereich Erdgas und LNG. Die ersten Erfolge können sich sehen lassen. Am 1. März startete Condor die Gasproduktion auf acht Gasfeldern in Usbekistan, wies im Q1 Free Cashflows aus und erwirtschaftete einen Nettogewinn. Glaubt man den Analystenschätzungen war dies erst der Anfang für eine lang anhaltende Wachstumsphase. Wir sprachen mit Vorstandschef Don Streu über die Strategie und die Pläne des Unternehmens.
Das Investor Magazin: Condor Energies ist inzwischen mehr als 15 Jahre in Zentralasien aktiv. Im Fokus stehen dabei Usbekistan und Kasachstan. Beschreiben Sie uns doch bitte die Anfänge des Unternehmens?
Don Streu: Wir starteten mit unserem Updstream Öl- und Gasgeschäft in Kasachstan im Jahr 2007, als wir unsere ersten Verträge erhielten. Im April 2011 gelang uns der Börsengang und das Listing im Main Board an der Toronto Stock Exchange. Zu dieser Zeit war es unser Ziel, große Öl- und Gasfelder zu entdecken mit mehr als 100 Mio. Barrel. Wir investierten mehr als 250 Mio. US-Dollar und entdeckten tatsächlich große Gasfelder. Allerdings waren sie nicht so groß, wie wir gehofft hatten. Alle Entdeckungen waren aber erfolgreich und wurden von uns entwickelt und an internationale Konzerne verkauft. Das verschaffte uns viel Working Capital. 2019 traf dann das Führungsteam des Unternehmens die strategische Entscheidung, unseren Fokus auf die Energiewende in Zentralasien zu legen. Hier wollen wir uns in den Bereichen Gas, Flüssiggas und Lithium engagieren.
Das Investor Magazin: In Fokus steht momentan das Gasgeschäft in Usbekistan. Was genau machen Sie dort?
Im März dieses Jahres haben wir acht Gasfelder mit 77 Gasquellen vom staatlichen Energiekonzern übernommen. Das sind produzierende Felder mit Gas und Kondensaten, die sich seit drei bis zehn Jahren im Betrieb befinden. Allerdings fällt die Gasausbeute um 20% bis 45% pro Jahr. Um diesen Trend umzukehren, setzen wir auf moderne Technologie und unsere Erfahrung. Und wir sehen bereits die positive Ergebnisse daraus.
Das Investor Magazin: Und warum haben Sie die Gasfelder bekommen?
Wir haben diese Gasfelder von der Regierung bekommen, weil wir viel Erfahrung auf diesem Feld aufweisen können, ein im Land glaubwürdiges Management-Team haben und versprochen haben, moderne westliche Technologie ins Land zu bringen, um die negativen Produktionstrends zu stoppen. Wir waren seit der Übernahme der Gasfelder bereits aktiv und haben den Produktionsrückgang gestoppt. Die bereits in Kanada lange im Einsatz befindliche Technologie, die wir nutzen, funktioniert gut, weil die Geologie in Usbekistan sehr ähnlich derer in Alberta ist.
Bild: CEO Don Streu (rechts im Bild) von Condor Energies mit Regierungsvertretern in Usbekistan. Die dortige Regierung hat dem Unternehmen acht Gasfelder überlassen, um die Produktion mit moderner Technologie zu erhöhen. Aufgrund des starken Wachstums von Wirtschaft und Bevölkerung steigt die Gasnachfrage in dem mittelasiatischen Land stetig. Foto: Condor Energies.Das Investor Magazin: Sie wollen die Produktion aber sogar steigern, heißt es in ihrer Unternehmenspräsentation.
Das ist unser Versprechen an die Regierung. Wir führen jetzt weitere kanadische Technologien ein, um dieses Ziel zu erreichen. Dazu gehören beispielsweise "artificial lift", "in-line flow separation" und ein Workover-Programm. Zudem werden wir sogenannte Infill-Bohrungen sowie "field compression" durchführen. Wir importieren gerade die notwenigen Gerätschaften und erwarten eine steigende Produktion ab Juli. Wir wollen zudem herausfinden, wo sich Gas verflüchtigt ...
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