Frankfurt (www.anleihencheck.de) - Die mexikanische Bevölkerung hat am 2. Juni die für die Regierungspartei kandidierende Claudia Sheinbaum mit großer Mehrheit zur neuen mexikanischen Präsidentin gewählt, so die Analysten der DekaBank.Die ehemalige Bürgermeisterin von Mexiko-Stadt habe fast 60% der Stimmen erhalten. Zudem habe die Regierungspartei ihre Position im Parlament deutlich ausbauen können. Im Unterhaus hätten MORENA und die Koalitionspartner eine Zweidrittelmehrheit erhalten, die sie im Senat nur knapp verfehlt hätten. Die Regierungspartei MORENA und Sheinbaum hätten vom Charisma des regierenden Präsidenten AMLO und vom Erfolg seiner Sozialprogramme profitiert. Der eigentlich für eine zurückhaltende Ausgabenpolitik bekannte AMLO habe zudem die Staatsausgaben im Wahljahr deutlich ausgeweitet. Die Kapitalmärkte hätten negativ auf das Wahlergebnis reagiert. Denn mit der großen Parlamentsmehrheit sei eine Reihe von geplanten Reformen nun noch wahrscheinlicher geworden. Diese Reformen würden die Unabhängigkeit der Justiz schwächen, eine fiskalisch teure Rentenreform beinhalten, den Mindestlohn an die Inflationsrate koppeln sowie private Investitionen im Energiesektor einschränken. Die gewählte Präsidentin, die erst im Oktober vereidigt werde, habe versucht, die Märkte zu beruhigen, indem sie den aktuellen konservativen Finanzminister Rogelio Ramirez de la O im Amt bestätigt habe. Dieser habe sich auch in einer Fernsehansprache für eine Rückführung des Budgetdefizites im kommenden Jahr ausgesprochen. Die neue Regierung dürfte aber von den Märkten weiter mit Skepsis betrachtet werden. Zudem hänge die mögliche Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten wie ein Damoklesschwert über dem Ausblick für Mexiko, denn unter Trump dürften die bilateralen Beziehungen einem neuen Stresstest unterzogen werden. Nachdem die Inflationsrate im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen sei und sich dem Zielbereich der Zentralbank von 3% (+/-1%-Punkt) angenähert habe, dürfte die mexikanische Zentralbank Ende Juni den Leitzins nun zum zweiten Mal senken, werde aber mit einem Zinssatz von 10,75% noch deutlich im restriktiven Bereich liegen. Die als sehr konservativ geltenden Währungshüter würden auch in den kommenden Monaten zwar tendenziell weiter senken, aber sehr genau verfolgen, wie die Kapitalmärkte auf die politischen Entwicklungen sowohl im eigenen Land als auch nördlich des Rio Grandes reagieren würden. ...Den vollständigen Artikel lesen ...
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