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MÄRKTE USA/Wall Street im Minus - Zinseuphorie ebbt ab

Finanznachrichten News

DJ MÄRKTE USA/Wall Street im Minus - Zinseuphorie ebbt ab

NEW YORK (Dow Jones)--Zwar hat die Zinssenkungsdebatte in den USA neue Nahrung erhalten und stützt somit die Wall Street. Doch zugleich rücken die falkenhaften Äußerungen der US-Notenbank stärker ins Bewusstsein und lassen die Kurse von den Tageshochs deutlich zurückkommen. Denn die Fed-Verlautbarungen sind laut Händlern am Vorabend zu sehr vernachlässigt worden. Gegen Mittag US-Ostküstenzeit verliert der Dow-Jones-Index 0,7 Prozent auf 38.459 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite sinken um 0,2 bzw. 0,1 Prozent zu - die Nasdaq markierte zuvor weitere Allzeithochs.

Der Markt habe den günstig ausgefallenen Inflationsdaten zunächst mehr Bedeutung beigemessen als den Zinsprojektionen der US-Notenbanker. Händler waren "mehr auf die positiven Inflationsnachrichten fokussiert - in der Hoffnung, dass weitere ähnliche Berichte den Weg für schnellere Zinssenkungen ebnen werden", schaut Analyst Henry Allen von der Deutschen Bank zurück.

Entscheidend für den Markt waren bislang nach den Verbraucherpreisen am Vortag die Erzeugerpreise, die die Zinssenkungsfantasien befeuern. Sie sanken im Mai im Vergleich zum Vormonat, Volkswirte hatten mit einem leichten Anstieg gerechnet. In der Kernrate stagnierten die Preise, während die Konsensschätzung auf plus 0,3 Prozent gelautet hatte. Dazu sind die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten ebenfalls schwächer als gedacht ausgefallen. "Sie sind marktfreundlich ausgefallen", kommentiert ein Marktteilnehmer den Datenkranz.

Doch Händler rufen die Verlautbarungen der US-Notenbank in Erinnerung. Die Fed hatte am Vorabend nur noch eine einzige Zinssenkung im laufenden Jahr signalisiert. Zum Vergleich: Im März waren es noch drei. Am Markt liebgäugelt man aber mit zwei Zinssenkung. "Es ist vermessen, sich gegen die Fed zu stellen", warnt ein Händler.

Technologietitel kommen zurück 

Auch bei den zinssensiblen Technologietitel ebbt die Euphorie inzwischen ab. Schwergewichte wie Nvidia werden zwar 2,2 Prozent höher gehandelt - die Titel erklimmen das nächste Allzeithoch. Aber Apple haben mittlerweile 0,6 Prozent ins Minus gedreht - Intel verlieren 1,2 Prozent.

Tesla-Chef Elon Musk sorgt wieder für Gesprächsstoff. Ihm zufolge haben die Aktionäre ein Vergütungspaket im Volumen von 46 Milliarden Dollar für Musk genehmigt. Das ist aber nicht der Grund für den 4,4-prozentigen Kursanstieg. Der E-Autobauer will wegen der Zölle auf chinesische Importe in Europa die Preise für das Model 3 auf dem dortigen Markt erhöhen.

Der Chip- und Softwarehersteller Broadcom plant einen Aktiensplit im Verhältnis 1:10 und meldete ein weiteres Quartal mit starker Nachfrage, wobei etwa ein Viertel des Umsatzes auf KI-Produkte entfiel. Umsatz und Gewinn übertrafen die Erwartungen. Broadcom werden 12,1 Prozent höher gehandelt.

Ganz anders bei Virgin Galactic: Das von Milliardär Richard Branson gegründete Raumfahrtunternehmen plant eine Aktienzusammenlegung im Verhältnis 20:1, um die weitere Notierung der Aktie an der New Yorker Börse zu gewährleisten. Die Aktie gibt um 13,5 Prozent nach.

Dave & Buster's Entertainment brechen um 9,7 Prozent ein. Der Restaurant- und Spielhallenbetreiber meldete ein weiteres Quartal mit rückläufigen Umsätzen.

Renditen sinken weiter 

Am Rentenmarkt geben die Renditen mit den neuen Inflationsdaten und damit einhergehenden Signalen auf Zinssenkungen weiter nach. Anders als die Fed spekuliere der Markt doch auf zwei Zinssenkungen 2024, heißt es.

Beim Dollar folgt der Markt den Fed-Projektionen. Er hatte zudem bereits am Vortag deutlich Federn gelassen, so dass er sich nun etwas erholt - der Dollarindex gewinnt 0,6 Prozent. Der Greenback folge "mit bemerkenswertem Enthusiasmus" der Fed, erläutert die Societe Generale.

Am Ölmarkt tut sich wenig, bei Gold werden angesichts der Dollar-Erholung Gewinne eingestrichen - trotz sinkender Marktzinsen. Auch scheinen Anleger der Fed mehr Glauben zu schenken als den Marktspekulationen.

=== 
INDEX         zuletzt    +/- %   absolut +/- % YTD 
DJIA        38.459,20    -0,7%   -253,01   +2,0% 
S&P-500       5.410,09    -0,2%   -10,94   +13,4% 
Nasdaq-Comp.    17.598,08    -0,1%   -10,36   +17,2% 
Nasdaq-100     19.505,49    +0,2%    40,31   +15,9% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit       Rendite   Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 
2 Jahre         4,68     -7,0    4,75    26,2 
5 Jahre         4,24     -7,9    4,32    24,0 
7 Jahre         4,23     -7,6    4,31    26,4 
10 Jahre         4,25     -6,9    4,32    37,1 
30 Jahre         4,42     -5,5    4,48    45,1 
 
DEVISEN        zuletzt    +/- %  Do, 8:15 Mi, 17:27  % YTD 
EUR/USD        1,0741    -0,7%   1,0805   1,0848  -2,8% 
EUR/JPY        168,43    -0,6%   169,81   169,00  +8,2% 
EUR/CHF        0,9603    -0,7%   0,9672   0,9667  +3,5% 
EUR/GBP        0,8427    -0,3%   0,8455   0,8451  -2,9% 
USD/JPY        156,80    +0,1%   157,15   155,80 +11,3% 
GBP/USD        1,2746    -0,4%   1,2780   1,2837  +0,2% 
USD/CNH (Offshore)   7,2687    +0,1%   7,2647   7,2530  +2,0% 
Bitcoin 
BTC/USD       66.568,38    -2,8%  67.463,72 69.885,52 +52,9% 
 
ROHÖL         zuletzt VT-Settlem.    +/- %  +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex        78,55    78,50    +0,1%   +0,05  +8,3% 
Brent/ICE        82,59    82,60    -0,0%   -0,01  +8,4% 
GAS              VT-Settlem.        +/- EUR 
Dutch TTF       35,795    35,00    +2,3%   +0,80  +9,2% 
 
 
METALLE        zuletzt    Vortag    +/- %  +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)     2.299,62   2.323,00    -1,0%   -23,39 +11,5% 
Silber (Spot)      28,84    29,73    -3,0%   -0,89 +21,3% 
Platin (Spot)     952,61    968,00    -1,6%   -15,39  -4,0% 
Kupfer-Future      4,48     4,57    -1,9%   -0,09 +14,1% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/brb

(END) Dow Jones Newswires

June 13, 2024 12:49 ET (16:49 GMT)

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