FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach den deutlichen Vortagesverlusten könnte der deutsche Aktienmarkt zum Wochenausklang einen Stabilisierungsversuch unternehmen. Eine Stunde vor dem Handelsstart signalisierte der X-Dax den Dax 0,4 Prozent höher bei 18 336 Punkten. Dies ändert aber nichts daran, dass der Leitindex auf ein klares Wochenminus von rund 1,2 Prozent zusteuert.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird am Freitagmorgen mit einem Anstieg von 0,4 Prozent erwartet.
Mit dem Kursverfall am Donnerstag von rund zwei Prozent auf den tiefsten Stand seit Anfang Mai hatte der Dax den Seitwärtskanal der vergangenen Wochen und für ein noch trüberes Chartbild gesorgt. "Der Dax bleibt in schwierigem Fahrwasser - technisch wie psychologisch", schrieb am Morgen der Chartexperte Martin Utschneider von Finanzethos.
Neben der politischen Unsicherheit in Frankreich und der Diskussion über einen Zollstreit mit China hält auch die Zurückhaltung der US-Notenbank Fed mit Blick auf Zinssenkungen derzeit die Anleger davon ab, Risiken einzugehen.
Im Fokus stand am Morgen die Geldpolitik der Bank of Japan (BoJ). Zwar habe die BoJ verringerte Anleiheankäufe in Aussicht gestellt, aber (frühestens) nach der nächsten Sitzung der Zentralbank Ende Juli, betonte Devisenstratege Volkmar Baur von der Commerzbank.
Aus Unternehmenssicht bewegen Analystenstudien. Beobachtenswert sind in diesem Zusammenhang die Aktien der Spezialchemiekonzerne Lanxess und Wacker Chemie, die von der Investmentbank Stifel jeweils mit Kaufempfehlungen bedacht wurden. Die Lanxess-Anteilsscheine stiegen vorbörslich auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schlusskurs zuletzt um 4,5 Prozent, die Wacker-Titel gewannen 4,2 Prozent.
Die Papiere der Volkswagen-Lkw-Tochter Traton werden an diesem Freitag mit einem Dividendenabschlag gehandelt und dürften sich deshalb optisch deutlich im Minus bewegen./edh/mis
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