Boeing sieht sich mit neuen Qualitätsproblemen bei seinem Flugzeugmodell 787 Dreamliner konfrontiert. Untersuchungen ergaben, dass hunderte Verbindungselemente an den Rumpfschalen einiger noch auszuliefernder Jets nicht korrekt eingebaut wurden. Dies betrifft die falsche Anwendung der "Torquing"-Methode oder das Anziehen von mehr als 900 Verbindungselementen pro Flugzeug, die sich gleichmäßig auf beide Seiten des mittleren Rumpfteils verteilen. Während aktuell keine direkten Flugsicherheitsbedenken vorliegen, ist der Hersteller dabei, die Ursachen des Problems zu erörtern. Eine Entscheidung über den erforderlichen Umfang an Nacharbeiten steht nach Abschluss der Untersuchungen noch aus. Der nationale Luftfahrtregulator, die FAA, arbeitet eng mit dem Flugzeugbauer zusammen, um angemessene Maßnahmen sicherzustellen und ein sofortiges Eingreifen im Herstellungsprozess zu gewährleisten. Trotz der Produktionsmängel werden die 787-Flugzeuge weiterhin ausgeliefert, wenn auch in einem langsameren Tempo als gewöhnlich.
Aufsichtsbehörde gibt Versäumnisse zu
Die oberste Luftfahrtbehörde des Landes hat sich selbst als teilweise mitverantwortlich für die Sicherheitsprobleme bei Boeing bekannt und gibt zu, in der Vergangenheit "zu zurückhaltend" in ihrer Aufsichtsfunktion agiert zu haben. Der Regulator räumte ein, dass seine Herangehensweise "zu sehr auf Papierkram-Audits und nicht ausreichend auf Inspektionen konzentriert" war. Seit dem Vorfall im Januar mit dem Ausfall eines Paneels der 747 Max während eines Fluges hat die Behörde eine aktivere Überwachung eingeführt, die Mehrinspektionen im Werk beinhaltet. In diesem Zusammenhang stehen auch mehrere Ermittlungen gegen den Flugzeugbauer. Dabei wird ein grundlegender Wandel in der Sicherheitskultur gefordert, um die Herausforderungen im Qualitätswesen umfassend anzugehen.
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