NEW YORK (dpa-AFX) - Die wichtigsten US-Aktienindizes dürften am Freitag tiefer in den Handel starten. Während die Standardwerte weiterhin nicht in Fahrt kommen, reicht ein optimistischerer Ausblick des Mediensoftwarekonzerns Adobe wohl nicht für eine Fortsetzung der Kursrally im Technologiesektor. Daten zu den Einfuhrpreisen im Mai bewegten zuletzt kaum. Im Handelsverlauf achten die Anleger auf das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima.
Für den Leitindex Dow Jones Industrial deutete sich knapp eine Stunde vor Handelsbeginn laut des Brokers IG ein Minus von 0,71 Prozent auf 38 372 Punkte an. Auf Wochensicht drohen ihm damit Verluste von mehr als einem Prozent.
Den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 sieht IG am Freitag 0,23 Prozent tiefer bei 19 531 Zählern. Damit würde er seine jüngste Rekordjagd trotz der ermutigenden Signale von Adobe nicht fortsetzen. Im Wochenverlauf steuert der Nasdaq 100 aber trotzdem auf ein Plus von fast drei Prozent zu.
Zuletzt hatten Inflationsdaten die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen in den USA gestützt. Die US-Notenbank Fed signalisierte am Mittwoch immerhin eine Zinssenkung im laufenden Jahr. "Viel spricht dafür, dass die US-Notenbank im Herbst mit einer ersten Zinssenkung beginnt, alle weiteren Schritte aber eng an die künftigen Wirtschaftsdaten bindet", schrieb Dekabank-Chefvolkswirt Ulrich Kater. Der Rückenwind, den speziell die zinssensiblen Technologiewerte an der Nasdaq davon bekamen, ebbt aber mittlerweile offensichtlich ab.
Der Hype rund um Künstliche Intelligenz (KI) geht derweil weiter. Auch der für seine Photoshop-Software bekannte Konzern Adobe hatte jüngst seine Produkte mit KI-Funktionen bestückt und die Preise angehoben. Im zweiten Geschäftsquartal übertraf Adobe die Erwartungen der Analysten und wurde fürs Gesamtjahr zuversichtlicher. Das dämpfte die Sorge der Investoren mit Blick auf neue Konkurrenz von KI-Tools zur Medienerzeugung und -bearbeitung. Vorbörslich sprang die Adobe-Aktie um 15 Prozent nach oben.
"Die in den vergangenen Tagen veröffentlichten Quartalszahlen von Oracle, Broadcom und Adobe untermauerten einmal mehr die starke Ertragssituation der US-Werte und sind als weiterer Beleg dafür zu werten, dass die KI-Euphorie ihren Zenit offenbar noch nicht überschritten hat", kommentierten die Experten des Index-Radar. Allerdings könne nun eine kleine Durststrecke bevorstehen, da weitere wichtige Unternehmensdaten vorerst nicht anstünden.
Auch Jürgen Molnar vom Broker RoboMarktes warnte: "Noch hält die beinahe im Wochentakt neu entfachte Fantasie beim Thema Künstliche Intelligenz die Kauflaune hoch, aber wenn irgendwann alle zu einer Tür rauswollen, könnte es ganz schnell abwärts gehen." Ein großer Abverkauf zeichnete sich bei den Tech-Giganten allerdings nicht ab. So standen Apple und Microsoft vor Börsenstart nur moderat im Minus. Bei Nvidia könnten leichte vorbörsliche Kursgewinne dagegen bereits für ein weiteres Rekordhoch reichen.
Für Tesla ging es vorbörslich um 2 Prozent aufwärts. Die Aktionäre des Elektroautobauers hatten erneut einem Riesen-Aktienpaket im Wert von mehreren Dutzend Milliarden US-Dollar für Firmenchef Elon Musk zugestimmt. Derweil könnten die drohenden EU-Strafzölle auf Elektroautos aus China auch zu Preiserhöhungen für Tesla-Autos in Deutschland führen.
Shopify kletterten vorbörslich 1,8 Prozent nach oben. Das Analysehaus Evercore ISI stufte den E-Commerce-Anbieter auf "Outperform" nach oben. Nach den jüngsten Kursverlusten sehen die Experten bei Shopify einen attraktiven Einstiegszeitpunkt. Nach einer Hochstufung auf "Overweight" durch JPMorgan legte außerdem Cybersicherheitskonzern Zscaler vorbörslich um 2,7 Prozent zu./niw/mis
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