FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen sind am Montag mit Kursverlusten in die Woche gestartet. Gegen Mittag fiel der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,29 Prozent auf 132,66 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg im Gegenzug auf 2,39 Prozent.
Die Lage an den Anleihenmärkten bleibt angespannt, im Vergleich zu den jüngsten Turbulenzen hat sich die Lage aber vorerst stabilisiert. Vor allem französische Staatsanleihen hatten in der vergangenen Woche unter Druck gestanden, daneben aber auch italienische Papiere. Hintergrund war die Schlappe der Partei von Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron bei der Europa-Wahl.
Macron hatte als Reaktion eine Neuwahl der Nationalversammlung angesetzt, was das Risiko einer politischen Spaltung zwischen Präsidentschaft und Parlament (Kohabitation) heraufbeschwor. Die Unsicherheit, wie es in Frankreich politisch weitergehen wird, dürfte auch diese Woche anhalten, schreibt Analyst Daniel Lenz von der DZ Bank.
An Konjunkturdaten wurden zu Wochenbeginn Zahlen zu den Arbeitskosten im ersten Quartal veröffentlicht. Sowohl die Lohn- als auch die Lohnnebenkosten zogen deutlich an. Die Entwicklung ist für die Europäische Zentralbank (EZB) von Belang. Steigende Lohnkosten können die Inflation antreiben und die EZB zu einer geldpolitischen Reaktion zwingen. Anfang Juni hatte die Notenbank eine erste Zinssenkung nach der großen Inflationswelle vorgenommen./bgf/mis