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MÄRKTE EUROPA/Erste Stabilisierungsansätze - die Lage bleibt fragil

Finanznachrichten News

DJ MÄRKTE EUROPA/Erste Stabilisierungsansätze - die Lage bleibt fragil

FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem jüngsten Ausverkauf ist der deutsche Aktienmarkt mit kleinen Gewinnen in die neue Woche gestartet. Die Lage bleibt indes fragil. "Die veritable 'Staatskrise' in Frankreich dürfte mindestens bis zum ersten Wahlgang am 30. Juni, aber wahrscheinlich bis zum zweiten am 7. Juli wie ein Damoklesschwert über Europas Börsen schweben und größere Engagements der Investoren verhindern", heißt es bei CMC Markets. Neue Umfragen zu Frankreich sehen den rechten Rassemblement National mit etwa 32 Prozent vor dem Linksbündnis mit 25 bis 28 Prozent. Das Bündnis der Mitte kommt auf lediglich 15 bis 18 Prozent, die Konservativen erreichen 5 bis 7 Prozent.

Der Rassemblement National (RN) von Marine Le Pen fordert eine Herabsetzung des Renteneintrittsalters von 64 auf 60 Jahre, drastische Senkungen der Umsatzsteuern für Verbraucher auf Energie und eine Einkommenssteuerbefreiung für Arbeitnehmer, die jünger sind als 30 Jahre. Analysten schätzen, dass dies zu jährlichen Mehrausgaben von 100 Milliarden Euro führen würde, wie Ulrich Stephan, Anlagestratege der Deutschen Bank, anführt. Der DAX gewann 0,4 Prozent auf 18.068, der Euro-Stoxx-50 0,9 Prozent auf 4.880 Punkte. Der Euro erholte sich leicht auf 1,0720 Dollar. Die Zinsdifferenz zwischen deutschen und französischen Benchmark-Anleihen engte sich ein, was für etwas Entlastung sorgte.

Die Sorge vor einem Wahlsieg des RN hatte die Renditen französischer Staatsanleihen zuletzt in die Höhe schießen lassen. Das hat dem französischen Bankensektor nicht gut getan. Nach Einschätzung von Jefferies ist der Kursrückschlag bei französischen Bankaktien aber in der Zwischenzeit übertrieben und bietet eine Kaufgelegenheit. Nach dem Abverkauf fiel die Erholung aber verhalten aus: BNP Paribas und Societe Generale gewannen je 1,2 Prozent. In Amsterdam ging es für ING um 2,8 Prozent nach oben. Der Allfinanzdienstleister hat auf seinem Kapitalmarkttag eine gut ankommende Prognose für die Eigenkapitalrendite abgegeben. Banken gewannen 1 Prozent europaweit.

Im DAX standen Adidas im Fokus. Der Sportartikelhersteller untersucht nach einem Bericht der Financial Times Korruptionsvorwürfe gegen hochrangige Mitarbeiter in China. Auslöser soll ein Schreiben von Mitarbeitern von Adidas China sein. Darin werden Angestellte des Sportartikelherstellers namentlich beschuldigt, mehrere Millionen Euro veruntreut zu haben, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen der Zeitung sagten. Der Brief der Mitarbeiter soll zeitweilig auf der chinesischen Onlineplattform Xiaohongshu zu finden gewesen sein, schreibt die Financial Times. Adidas gaben 2,6 Prozent nach.

United Internet mit Abschreibung 

Für Bayer ging es 3,5 Prozent nach unten. "Fast keine Adresse möchte Bayer höher gewichten, wegen der juristischen Risiken", so ein Händler. Damit sei es schwierig, Blöcke überhaupt am Markt unterzubringen. "Sobald ein größerer Verkaufsauftrag an den Markt kommt, gibt der Kurs deutlich nach", sagte er.

United Internet verloren 1,8 Prozent. Die Gesellschaft nimmt eine außerplanmäßige, nicht-cashwirksame Wertminderung auf ihre Tele-Columbus-Beteiligung von rund 185 Millionen Euro im Halbjahresbericht vor. Die Schätzungen für die Gewinn- und Verlustrechnung dürften entsprechend sinken, während die Schätzungen zum freien Cashflow unverändert bleiben, schlussfolgert die DZ Bank.

Eine Überraschung gibt es im SDAX. Statt Thyssenkrupp Nucera (+0,5%) scheiden Pfeiffer Vacuum (-0,9%) am 24. Juni aus dem Nebenwerteindex aus, weil die Anforderung "fristgerechte Veröffentlichung des Quartalsfinanzberichts" nicht erfüllt wurde, wie der Indexbetreiber Stoxx mitteilte. Evotec brachen nach einer Verkaufsempfehlung gleich um 9,5 Prozent ein. Neue Mittelfristziele verhalfen Qiagen hingegen zu einem Kursplus von 1,8 Prozent.

Carl Zeiss Meditec fielen mit einer Gewinn- und Umsatzwarnung um massive 20,5 Prozent zurück und markierten neue Jahrestiefs. Der Konzern erwartet im laufenden Geschäftsjahr nur noch 2 Milliarden Umsatz statt 2,1 bis 2,15 Milliarden und ein EBIT zwischen 215 und 265 Millionen Euro statt 348 Millionen. SAF-Holland machten dagegen einen Satz von 8,3 Prozent nach oben. Das Unternehmen geht nun davon aus, dass die bereinigte EBIT-Marge für das Geschäftsjahr 2024 bei rund 10 Prozent liegen wird. Bislang hatte SAF-Holland 9 bis 9,5 Prozent angestrebt. Die Marktprognose liegt bei 9,3 Prozent.

=== 
Index                 Schluss- Entwicklung Entwicklung  Entwicklung 
.                    stand   absolut     in %      seit 
.                                     Jahresbeginn* 
Euro-Stoxx-50             4.880,42    +41,28    +0,9%     +7,9% 
Stoxx-50               4.485,45    +10,24    +0,2%     +9,6% 
Stoxx-600                511,49    +0,44    +0,1%     +6,8% 
XETRA-DAX              18.068,21    +66,19    +0,4%     +7,9% 
FTSE-100 London            8.142,15    -4,71    -0,1%     +5,3% 
CAC-40 Paris             7.571,57    +68,30    +0,9%     +0,4% 
AEX Amsterdam              923,12    +4,40    +0,5%     +17,3% 
ATHEX-20 Athen            3.405,71    -5,64    -0,2%     +9,1% 
BEL-20 Bruessel            3.832,88    -0,49    -0,0%     +3,4% 
BUX Budapest             69.711,91   +175,35    +0,3%     +15,0% 
OMXH-25 Helsinki           4.506,67    +3,90    +0,1%     -0,3% 
ISE NAT. 30 Istanbul         11.412,51    +93,43    +0,8%     +42,3% 
OMXC-20 Kopenhagen          2.848,12    -25,02    -0,9%     +24,7% 
PSI 20 Lissabon            6.538,23    -18,26    -0,3%     +1,9% 
IBEX-35 Madrid            10.959,50    -32,80    -0,3%     +8,5% 
FTSE-MIB Mailand           32.908,05   +242,84    +0,7%     +7,6% 
OBX Oslo               1.299,38    +0,87    +0,1%     +8,8% 
PX Prag               1.521,84    +5,17    +0,3%     +7,6% 
OMXS-30 Stockholm           2.558,51    -3,09    -0,1%     +6,7% 
WIG-20 Warschau            2.458,79    +45,06    +1,9%     +4,9% 
ATX Wien               3.559,34    +24,89    +0,7%     +3,0% 
SMI Zuerich             12.003,52    -41,07    -0,3%     +7,8% 
*bezogen auf Schlusskurs vom Vortag 
 
Rentenmarkt       zuletzt         absolut  +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite    2,41          +0,05   -0,16 
US-Zehnjahresrendite    4,28          +0,06   +0,40 
 
DEVISEN         zuletzt    +/- %  Mo, 8:10 Fr, 17:27  % YTD 
EUR/USD          1,0723    +0,2%   1,0687   1,0699  -2,9% 
EUR/JPY          169,22    +0,5%   167,99   168,34  +8,7% 
EUR/CHF          0,9559    +0,3%   0,9517   0,9532  +3,0% 
EUR/GBP          0,8450    +0,1%   0,8438   0,8436  -2,6% 
USD/JPY          157,80    +0,3%   157,18   157,37 +12,0% 
GBP/USD          1,2690    +0,0%   1,2666   1,2682  -0,3% 
USD/CNH (Offshore)    7,2717    -0,0%   7,2712   7,2742  +2,1% 
Bitcoin 
BTC/USD        65.365,71    -1,7%  66.221,66 66.900,80 +50,1% 
 
ROHOEL          zuletzt VT-Settlem.    +/- %  +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex         79,31    78,45    +1,1%   +0,86  +9,4% 
Brent/ICE         83,29    82,62    +0,8%   +0,67  +9,3% 
GAS                VT-Settlem.        +/- EUR 
Dutch TTF         34,225    35,50    -3,6%   -1,28 +10,8% 
 
METALLE         zuletzt    Vortag    +/- %  +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)       2.313,92   2.332,68    -0,8%   -18,76 +12,2% 
Silber (Spot)       29,22    29,56    -1,1%   -0,34 +22,9% 
Platin (Spot)       965,43    960,73    +0,5%   +4,70  -2,7% 
Kupfer-Future        4,43     4,50    -1,4%   -0,06 +12,9% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/cln

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June 17, 2024 12:02 ET (16:02 GMT)

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