DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
FEIERTAGSHINWEIS
MITTWOCH: In den USA bleiben die Börsen wegen des Feiertags Juneteenth geschlossen.
TAGESTHEMA
Die australische Notenbank hat den Leitzins wie allgemein erwartet unverändert bei 4,35 Prozent gelassen. Sie ließ die Möglichkeit offen, die Zinsen künftig weiter zu erhöhen, wenn der Preisdruck über die nächsten Monate hartnäckig hoch bleibt. Einstweilen beließ die Reserve Bank of Australia (RBA) den Leitzins bei 4,35 Prozent. "Die Inflation schwächt sich ab, aber langsamer als erwartet, und sie ist weiterhin hoch", teilte der RBA-Rat mit. "Der Rat erwartet, dass es eine gewisse Zeit dauern wird, bis sich die Inflation nachhaltig in der Zielspanne befindet."
Unterdessen würde die japanische Notenbank die Zinsen bei einer entsprechenden Zuversicht für ihr Inflationsziel erhöhen, wie Notenbankchef Kazuo Ueda am Dienstag vor dem Parlament sagte. "Wir sind aber noch nicht vollständig überzeugt, dass dies eintreten wird", fügte er hinzu. Die Entscheidungen zu Anleihekäufen und Zinserhöhungen seien zwei separate Dinge, sagte Ueda am Dienstag. Die Bank könne theoretisch - abhängig von den Wirtschaftsdaten - im Juli die Zinsen erhöhen.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
10:00 DE/Aumann AG, HV
10:00 DE/Telefonica Deutschland Holding AG, HV
11:00 DE/Beiersdorf AG, Capital Markets Day
11:00 DE/Jenoptik AG, HV
AUSBLICK KONJUNKTUR
- EU 11:00 Verbraucherpreise Mai Eurozone PROGNOSE: +0,2% gg Vm/+2,6% gg Vj Vorabschätzung: +0,2% gg Vm/+2,6% gg Vj zuvor: +0,6% gg Vm/+2,4% gg Vj Kernrate (ohne Energie, Nahrung, Alkohol, Tabak) PROGNOSE: +0,4% gg Vm/+2,9% gg Vj Vorabschätzung: +0,4% gg Vm/+2,9% gg Vj zuvor: +0,7% gg Vm/+2,7% gg Vj - DE 11:05 ZEW-Index Konjunkturerwartungen Juni PROGNOSE: 50,0 Punkte zuvor: 47,1 Punkte Konjunkturlage PROGNOSE: -65,0 Punkte zuvor: -72,3 Punkte - US 14:30 Einzelhandelsumsatz Mai PROGNOSE: +0,2% gg Vm zuvor: 0,0% gg Vm Einzelhandelsumsatz ex Kfz PROGNOSE: +0,2% gg Vm zuvor: +0,2% gg Vm 15:15 Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung Mai Industrieproduktion PROGNOSE: +0,4% gg Vm zuvor: 0,0% gg Vm Kapazitätsauslastung PROGNOSE: 78,6% zuvor: 78,4% 16:00 Lagerbestände April PROGNOSE: +0,3% gg Vm zuvor: -0,1% gg Vm
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: INDEX Stand +/- DAX-Future 18.146,00 -0,1% E-Mini-Future S&P-500 5.477,25 -0,0% E-Mini-Future Nsdq-100 19.909,75 -0,1% Nikkei-225 38.396,69 +0,8% Schanghai-Composite 3.024,70 +0,3% Hang-Seng-Index 17.899,08 -0,2% +/- Ticks Bund -Future 132,54 +5 Montag: INDEX Schluss +/- DAX 18.068,21 +0,4% DAX-Future 18.161,00 +0,8% XDAX 18.151,92 +0,8% MDAX 25.483,51 -0,9% TecDAX 3.322,72 -0,9% EuroStoxx50 4.880,42 +0,9% Stoxx50 4.485,45 +0,2% Dow-Jones 38.778,10 +0,5% S&P-500-Index 5.473,23 +0,8% Nasdaq-Comp. 17.857,02 +1,0% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 132,49 -56
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Neue Rekordstände an der Wall Street, einmal mehr unter Führung von Aktien aus dem Technologiesektor, dürften stützen. Allerdings dürften zugleich die anhaltenden politischen Risiken in Europa bremsend wirken. Dies dürfte zumindest bis zum ersten Wahlgang für das zukünftige französische Parlament am 30. Juni so bleiben, vermutlich aber bis zum zweiten Wahlgang am 7. Juli. Auf Unternehmensseite bleibt die Nachrichtenlage dünn. Beiersdorf veranstaltet seinen Kapitalmarkttag. Nachdem der Konsumgüterkonzern jüngst das Umsatzziel 2024 auf Konzernebene und im Segment Consumer erstmals dieses Jahr angehoben und bei Tesa präzisiert hat, steht nun die Strategie im Fokus. Am Nachmittag könnten dann Daten zu den US-Einzelhandelsumsätzen sowie der US-Industrieproduktion für Mai für Bewegung an den Märkten sorgen.
Rückblick: Fester - Nach dem jüngsten Ausverkauf kam es zu einer Erholung. Die Lage bleibt indes fragil. Die Sorge vor einer Staatskrise in Frankreich dürfte mindestens bis zum ersten Wahlgang am 30. Juni, aber wahrscheinlich bis zum zweiten am 7. Juli wie ein Damoklesschwert über Europas Börsen schweben und größere Engagements der Investoren verhindern", hieß es bei CMC Markets. Ein möglicher Wahlsieg des rechten Rassemblement National hatte die Renditen französischer Staatsanleihen zuletzt in die Höhe schießen lassen, was die Kurse französischer Bankenaktien belastete. Nach Einschätzung von Jefferies waren diese Kursrückschläge aber übertrieben. BNP Paribas und Societe Generale gewannen je 1,2 Prozent. In Amsterdam ging es für ING um 2,8 Prozent nach oben. Der Allfinanzdienstleister hatte auf seinem Kapitalmarkttag eine gut ankommende Prognose für die Eigenkapitalrendite abgegeben.
DAX/MDAX/SDAX/TECDAX
Etwas fester - Im DAX standen Adidas (-2,6%) im Fokus. Der Sportartikelhersteller untersucht nach einem Bericht der Financial Times Korruptionsvorwürfe gegen hochrangige Mitarbeiter in China. Für Bayer ging es mit 3,5 Prozent nach stärker nach unten. "Fast keine Adresse möchte Bayer höher gewichten, wegen der juristischen Risiken", meinte ein Händler. Neue Nachrichten gab es zu Bayer nicht. Neue Mittelfristziele verhalfen Qiagen zu einem Kursplus von 1,8 Prozent. United Internet verloren 1,8 Prozent, nachdem das Unternehmen eine Abschreibung auf seine Tele-Columbus-Beteiligung im Volumen von 185 Millionen Euro mitgeteilt hatte. Carl Zeiss Meditec brachen mit einer Gewinn- und Umsatzwarnung um 20,5 Prozent ein. SAF-Holland machten dagegen einen Satz von 8,3 Prozent nach oben. Das Unternehmen hatte seine EBIT-Margen-Prognose für 2024 erhöht. Evotec brachen nach einer Verkaufsempfehlung um 9,5 Prozent ein. Für etwas Bewegung sorgte eine Überraschung im SDAX. Statt Thyssenkrupp Nucera (+0,5%) scheiden Pfeiffer Vacuum (-0,9%) am 24. Juni aus dem Nebenwerteindex aus, weil die Anforderung "fristgerechte Veröffentlichung des Quartalsfinanzberichts" nicht erfüllt wurde.
XETRA-NACHBÖRSE
Auffällige Bewegungen in Einzelwerten wurden nicht beobachtet.
USA - AKTIEN
Fester - Die US-Börsen ließen sich von falkenhaften Notenbanker-Aussagen und steigenden Marktzinsen nicht beirren. Auch die bevorstehende Veröffentlichung der viel beachteten Daten zu Einzelhandelsumsätzen und Industrieproduktion am Dienstag hinderte sie nicht, Aktien zu kaufen. S&P-500 und Nasdaq-Composite erreichten neue Rekordhochs. Angeführt wurde der Markt einmal mehr von den Technologiewerten. Unter den Einzelwerten ging es für Autodesk um 6,5 Prozent nach oben. Das Wall Street Journal hatte berichtet, dass der Hedgefonds Starboard Value einen Anteil von rund 500 Millionen Dollar an dem Hersteller von Design-Software hält und auf Änderungen drängt. Broadcom (+5,4%) stiegen den siebten Tag in Folge. In der Vorwoche hatte Broadcom einen Aktiensplit im Verhältnis 1:10 angekündigt. Best Buy gewannen 4,6 Prozent mit einer Kaufempfehlung der UBS. Die Meme-Aktie Gamestop sackte am Tag der Hauptversammlung um 12,1 Prozent ab. Das Unternehmen hatte kaum Informationen zum Geschäftsverlauf und seiner Zukunft gegeben.
USA - ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,76 +5,7 4,71 34,3 5 Jahre 4,30 +6,0 4,24 30,1 7 Jahre 4,28 +5,6 4,22 30,6 10 Jahre 4,28 +5,4 4,22 39,8 30 Jahre 4,41 +5,8 4,35 43,6
Passend zu falkenhaften Notenbanker-Aussagen stiegen die Renditen, allerdings waren sie zuletzt auch deutlich gesunken. Für Auftrieb sorgte ein besser als gedacht ausgefallener Empire State Manufacturing Index. Nicht zuletzt hätten auch die Kursgewinne am Aktienmarkt Anleger zum Rückzug aus Staatsanleihen bewegt, hieß es.
DEVISENMARKT
zuletzt +/- % 0:00 Mo, 17:20 % YTD EUR/USD 1,0721 -0,1% 1,0733 1,0724 -2,9% EUR/JPY 169,11 -0,1% 169,27 169,27 +8,7% EUR/CHF 0,9539 -0,1% 0,9549 0,9563 +2,8% EUR/GBP 0,8446 -0,0% 0,8448 0,8453 -2,6% USD/JPY 157,75 +0,0% 157,74 157,82 +12,0% GBP/USD 1,2693 -0,1% 1,2703 1,2687 -0,2% USD/CNH 7,2731 +0,0% 7,2703 7,2715 +2,1% Bitcoin BTC/USD 65.812,51 -1,1% 66.545,87 65.251,24 +51,1% YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Der Dollar gab im US-Handel leicht nach. Die wiedererwachte Risikobereitschaft der Anleger und die kräftigen Kursgewinne an den Aktienmärkten dämpften das Interesse an Fluchtwährungen wie dem Dollar, hieß es.
ROHSTOFFE
ÖL / GAS
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 80,20 80,33 -0,2% -0,13 +10,6% Brent/ICE 84,12 84,25 -0,2% -0,13 +10,4% YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Die Ölpreise legten um bis zu 2,4 Prozent zu. Nach Aussage von Marktteilnehmern war dies vorwiegend technisch bedingt. Spekulationen auf eine rege Kraftstoffnachfrage während der Urlaubssaison hätten ebenfalls eine Rolle gespielt.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.320,63 2.319,10 +0,1% +1,54 +12,5% Silber (Spot) 29,43 29,45 -0,1% -0,02 +23,8% Platin (Spot) 976,50 969,50 +0,7% +7,00 -1,6% Kupfer-Future 4,45 4,45 +0,1% +0,00 +13,4% YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Mit steigenden Marktzinsen sank der Goldpreis. Zudem belastete, dass sichere Häfen, zu denen neben dem Dollar auch das Edelmetall zählt, nicht gefragt waren. Die Feinunze ermäßigte sich um 0,6 Prozent auf 2.319 Dollar.
MELDUNGEN SEIT MONTAG 17.30 UHR
ATOSS SOFTWARE
Der angekündigte Aktiensplit im Verhältnis 1:2 wird am 24. Juni kurstechnisch umgesetzt.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln/gos
(END) Dow Jones Newswires
June 18, 2024 01:32 ET (05:32 GMT)
Copyright (c) 2024 Dow Jones & Company, Inc.