FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Dienstag bis zum Mittag leichte Kursverluste erlitten. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel zuletzt um 0,16 Prozent auf 132,28 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg leicht auf 2,42 Prozent.
Bundeswertpapiere waren etwas weniger als sichere Anlaufstelle gefragt, da sich die Lage am französischen Anleihemarkt nicht weiter zuspitzte. In der vergangenen Woche waren die Risikoaufschläge für Staatsanleihen aus Frankreich deutlich gestiegen, nachdem die Europawahl starke Stimmengewinne für rechtspopulistische Parteien gebracht hatte. Staatspräsident Emmanuel Macron rief daraufhin nationale Neuwahlen aus, was die politische Unsicherheit drastisch erhöhte.
Wirtschaftsdaten aus Deutschland deuteten am Dienstagvormittag auf eine leichte konjunkturelle Erholung hin, wenngleich sie die Markterwartungen verfehlten. Die ZEW-Konjunkturerwartungen hellten sich im Juni das elfte Mal in Folge auf. "Die Botschaft lautet: Ein Aufschwung steht ins Haus", kommentierte Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. Auch andere Indikatoren hatten zuletzt auf eine wirtschaftliche Besserung hingedeutet.
Am Nachmittag dürften die Marktteilnehmer auf Konjunkturdaten aus den USA achten. Unter anderem werden Umsatzzahlen aus dem Einzelhandel erwartet, die Hinweise auf die Stärke des privaten Verbrauchs geben. Veröffentlicht werden darüber hinaus Produktionsdaten aus der Industrie./bgf/la/mis