Das Versandhandelsunternehmen Amazon sieht sich mit einer Geldbuße von 5,9 Millionen US-Dollar durch kalifornische Arbeitsaufsichtsbehörden konfrontiert, weil zwei Lagereinrichtungen Arbeitsgeschwindigkeitsvorgaben nicht ordnungsgemäß an die Beschäftigten kommuniziert haben sollen. Besonders brisant ist der Fall des Lagers in Moreno Valley, wo derzeit aktive Gewerkschaftsbemühungen im Gange sind. Kalifornien hat im Jahre 2022 ein Gesetz erlassen, nach dem Arbeitgeber verpflichtet sind, schriftliche Beschreibungen der Arbeitsquoten an die Arbeiter weiterzugeben. Verletzungen dieses Gesetzes haben sich laut Arbeitskommissarin wohl beinahe 60.000 Mal in nur fünf Monaten bis Ende März in den besagten Lagern ereignet. Das Versandunternehmen weist die festen Quoten zurück und behauptet, dass die individuelle Leistung über einen längeren Zeitraum sich am Gesamterfolg des Teams orientiere. In der Vergangenheit gab es bereits wiederholte Kritiken an dem mutmaßlichen Quotensystem des Unternehmens, welches zu Bemühungen geführt hat, überregional Lagerarbeitsplätze gewerkschaftlich zu organisieren.
Verschärfte Arbeitsregulierungen
Die Geldstrafen, bekanntgegeben an einem Dienstag, unterstreichen die wachsende Notwendigkeit strengerer Arbeitsgesetzgebung. Nicht offen gelegte Quoten können zu einem erhöhten Arbeitstempo mit möglichen Verletzungsraten und anderen Verstößen gegen Arbeitsrechte führen. Auf Bundesebene wird aktuell ein Gesetzesentwurf diskutiert, welcher dem kalifornischen ähnliche Anforderungen setzt, darunter schriftliche Quotenmitteilungen und Schutzvorkehrungen, um Pausen nicht zu verhindern. Eine Arbeitnehmerressourcengruppe beginnt nun, nach Meldungen betroffener Mitarbeiter, mit den Ermittlungen, wodurch das Thema breitere Aufmerksamkeit erhält.
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