FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind am Freitag nach schwachen Konjunkturdaten gestiegen. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future kletterte bis zum Nachmittag um 0,05 Prozent auf 132,47 Punkte. Noch deutlichere Gewinne gaben die Anleihen am Nachmittag wieder ab. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel auf 2,40 Prozent.
Auch in den anderen Ländern der Eurozone gaben die Renditen nach. Gegen den Trend stieg sie in Frankreich zuletzt etwas an. Der Risikoaufschlag zu deutschen Bundesanleihen stieg zeitweise über 0,80 Prozentpunkte.
Schwache Konjunkturdaten aus der Eurozone stützten die Anleihekurse am Vormittag. Die konjunkturelle Erholung im Euroraum hat im Juni einen Rückschlag erlitten. Der von S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex fiel unerwartet. Der jüngste Aufwärtstrend wurde damit unterbrochen. In der Industrie und im Dienstleistungssektor trübte sich die Stimmung ein.
"Die Zahlen für Juni bestärken uns in der Ansicht, dass die wirtschaftliche Erholung im Euroraum in diesem Jahr nicht so stark ausfällt wie von der Mehrheit der Volkswirte und der EZB erwartet", kommentierte Commerzbank-Experte Vincent Stamer. "Das stützt unsere Prognose, dass die EZB die Leitzinsen im September erneut senken wird."
Sowohl Deutschland und Frankreich waren von dem Rückgang des Indikators betroffen. "Die kurzfristig angesetzte Neuwahl in Frankreich und die damit verbundene politische Unsicherheit dürften die Stimmung in Frankreich belastet haben", schreibt Stamer./jsl/mis