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Nach dem scharfen Abverkauf, ausgelöst durch die Europawahlen, haben sich die europäischen Indizes in der abgelaufenen Woche wieder etwas erholt.
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
in der vergangenen Woche, die in der Finanzwelt als Verfallswoche bekannt ist, konnten die Börsenindizes insgesamt Gewinne verzeichnen. Beispielsweise legte der DAX rund +0,9 % zu, während der Dow Jones ein Plus von 1,45 % schaffte. Die Technologiebörse Nasdaq 100 hingegen schaffte dem gegenüber nur ein Mini-Plus von rund 0,21 %!
Und das ist besonders spannend: Der normalerweise so starke amerikanische Technologieindex Nasdaq 100 wies dabei das geringste Kursplus auf. Trotz der zwischenzeitlichen Höhenflüge schrumpften die Kursgewinne bis zum Ende der Woche wieder zusammen.
Der Große Verfallstag am Freitag, der in dieser Woche stattfand, ist ein bedeutendes Ereignis in der Finanzwelt. An diesem Tag erreichen viele Finanzkontrakte, wie Optionen und Futures, ihr Ablaufdatum. Dies führt zu einem wahren Handelswirbel, da Händler und Investoren gezwungen sind, ihre Positionen zu schließen, zu verlängern oder anzupassen. Diese Umstellungen verursachen starke Kursbewegungen und eine erhöhte Liquidität am Markt.
Für viele Marktteilnehmer ist der Große Verfallstag auch ein Indikator für mögliche Trendwenden. Das hektische Treiben und die massiven Umschichtungen können die Richtung der Märkte beeinflussen. So könnte auch das aktuelle Geschehen ein Signal für bevorstehende Veränderungen an den Börsen sein. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich die Märkte in den kommenden Wochen entwickeln werden.
In Europa bleiben politische Unsicherheiten eine Quelle der Volatilität, besonders im Vorfeld der vorgezogenen französischen Wahlen. Das Risiko weiterer Abverkäufe bleibt unserer Meinung nach bestehen, insbesondere da US-Technologieaktien gegen Ende der Woche deutliche Schwäche zeigten.
Zinsentwicklung und Zentralbanken!
Die jüngste Zinssenkung bedeutet nicht zwangsläufig, dass weitere geldpolitische Lockerungen bevorstehen. Während die US-Notenbank (Fed) zu einer lockereren Geldpolitik tendiert, kämpfen einige ihrer internationalen Kollegen mit unzureichenden Inflationsdaten, besonders im Dienstleistungssektor. So nehmen die Zentralbanken in Australien, Norwegen und Großbritannien eine abwartende Haltung ein. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat nach einer Zinssenkung zu Monatsbeginn angekündigt, vor weiteren Maßnahmen abzuwarten. Einzig die Schweizerische Nationalbank hat ihre Leitzinsen erneut gesenkt, um die Stärke ihrer als sicherer Hafen geltenden Währung zu dämpfen, die von der politischen Unsicherheit in Europa profitiert.
Rohstoffe uneinheitlich!
Auch bei vielen Metallen hält der Druck weiterhin an. Hauptgrund ist nach wie vor die schwankende Nachfrage aus China. Die neuesten Wirtschaftsdaten aus dem chinesischen Fertigungssektor lieferten keine zusätzliche Klarheit: Die Industrieproduktion stieg im letzten Monat zwar um 5,6 %, blieb damit aber deutlich hinter der Konsensprognose von 6,2 % zurück. Während Platin, Palladium und Zink beispielsweise zulegen konnten, verloren beispielsweise Kupfer, Nickel und Lithium etwas an Wert.
Quelle: MinerDeck auf X
Während Silber fast 1 % zulegen konnte, tendierte der Goldpreis fast 0,6 % leichter.
Makroökonomische Aussichten!
Wenn man den makroökonomischen Statistiken Glauben schenken darf, deuten sie auf einen negativen Trend hin. In den letzten Wochen waren die Erwartungen der Ökonomen fast immer zu optimistisch, besonders in den USA. Dies freut jedoch nicht alle Investoren, da dies das Szenario eines Zinssenkungszyklus der westlichen Zentralbanken unterstützt. In den USA werden verschiedene Indikatoren (Vertrauen, Beschäftigung, Aufträge, Einkommen usw.) die Analysen bis zur Veröffentlichung der PCE-Inflationsdaten für Mai am Freitag weiter verfeinern.
Fazit: Zeit zum Durchatmen?
Die Märkte sind in Bewegung, getrieben von politischen Unsicherheiten, schwankenden Wirtschaftsdaten und den wechselnden Strategien der Zentralbanken. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Faktoren in den kommenden Wochen und Monaten entwickeln werden. Für Investoren könnte es an der Zeit sein, eine Verschnaufpause einzulegen und die nächsten Schritte der Zentralbanken und politischen Entwicklungen genau zu beobachten.
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Viele Grüße und ein glückliches Händchen beim Handeln,
Ihr
Jörg Schulte
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