BERLIN (dpa-AFX) - Bei propalästinensischen Protesten mit mehreren Hundert Demonstranten ist es in Berlin zu Ausschreitungen gekommen. Insgesamt seien 69 Teilnehmer am Samstag vorübergehend festgenommen worden, teilte die Polizei am Sonntag mit. Es werde unter anderem wegen schweren Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung und Volksverhetzung ermittelt. Vier Polizisten seien verletzt worden. Ein Beamter wurde demnach von einer Glasflasche am Kopf getroffen.
Mit in der Spitze 1800 Teilnehmerinnen und Teilnehmern war eine Demo mit dem Titel "Stoppt den Gaza Genozid" am Samstagnachmittag laut Polizei die größte Versammlung. Dort kam es auch zu den meisten Vorfällen. Während der Kundgebung seien Flaschen und Pyrotechnik geworfen worden. Eine Personengruppe habe sich im Verlauf des Protests auf die Gegenkundgebung "Gegen jeden Antisemitismus" zubewegt. Die Polizei sei mit Schieben und Drücken dagegen vorgegangen. Ein Pressevertreter sei aus dem Aufzug heraus geschubst und körperlich bedrängt worden.
Zuvor war die Polizei bei einer nicht angemeldeten Protest-Aktion im Einkaufzentrum Alexa eingeschritten. Etwa 60 propalästinensische Demonstranten beteiligten sich demnach an der als Flashmob organisierten Kundgebung unter dem Titel "No Money for Israel's crimes!" (Übersetzt: Kein Geld für Israels Verbrechen).
Seit dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 gibt es in Berlin wöchentlich Demonstrationen im Kontext mit dem Gaza-Krieg./mvk/DP/he