Die Erholung im Deutschen Aktienindex ist jetzt anderthalb Wochen alt und mutet ein wenig kraftlos an. Es besteht das Risiko, dass sich die vermeintliche Stabilisierung über der 18.000er Marke am Ende lediglich als technische Reaktion auf die Verluste zuvor entpuppt.
Die Hoffnung auf eine Wiederaufnahme der Rally, die zum Wochenstart aufkeimte, ist schon wieder völlig verflogen. Gestern waren es Unternehmensnachrichten, die den Markt bremsten. Anleger suchen im Moment eher nach Ausreden, um weitere Aktien verkaufen zu können. Die politische Unsicherheit, die Bereitschaft der Anleger zu Gewinnmitnahmen bei den großen US-Technologieaktien wie Nvidia und die Inflationsdaten am Freitag aus den USA schließen neue Tiefs unter 18.000 Punkten in dieser Woche nicht aus.
Die politische Situation in Frankreich wird wohl auch nach den beiden Wahlrunden erst einmal unsicher bleiben. Der DAX dürfte also noch einige Zeit viel schlechter laufen als die Indizes an der Wall Street. Dank der KI-Fantasie können die Kurse dort auch ohne Zinssenkungen der Fed steigen, während der DAX scheinbar weitere Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank benötigt, um wieder auf die Beine zu kommen.
Nvidia hat sich gestern wieder stabilisiert, zumindest kurzfristig. Kursverluste wie die der vergangenen Tage sind normal bei einer Aktie, die zuvor so stark gestiegen ist. Nach der schnellen Korrektur hat die Aktie zunächst den aggressiv überkauften Bereich wieder verlassen und die ersten Käufer steigen ein. In den vergangenen Monaten gab es mehrere Blitzkorrekturen dieser Art, wenngleich die letzte um 16 Prozent zu den stärksten zählt. Kurzfristig mag die Korrektur viele erschrecken, aber der langfristige Optimismus der Anleger scheint ungebrochen. Gut möglich also, dass die Nvidia-Aktie ihr Korrekturende schon wieder gesehen hat.
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