Kapitalmarkt-Standpunkt von Kai Jordan, Vorstand der mwb Wertpapierhandelsbank AG:
Man hat das Gefühl, die Welt eiert so vor sich hin - ist aus dem Gleichgewicht geraten: Geo- und wirtschaftspolitisch. Gleichzeitig muss man sich die Frage stellen "was ist die Ursache und was die Folge"? Wir haben es immer wieder geschrieben, dass politische Börsen mittlerweile in der Umkehr der alten Regel lange Beine haben.
Wenn wir ehrlich sind, haben wir spätesten seit dem Ausbruch der weltweiten Finanzkrise 2008 mit politischen Börsen "zu kämpfen". Das bedeutet seit rund 16 Jahren. Eingriffe der Notenbanken haben den realen Anleihenmarkt zum Erliegen gebracht. Das Junktim "wir kaufen alles" schaffte es zwar den Weltuntergang zu verhindern, aber Jedem, der sich ein bisschen mit dem Thema Wirtschaft beschäftigt hat, war klar, dass eine weiche Landung eingeleitet werden musste, um einen weiteren "Gong" zu verhindern. Seit 2015 hat sich die Anzahl der industriepolitischen Eingriffe der Regierungen in den G7-Staaten weiter vervielfacht. Immer mit dem Ziel, Preise, Investitionen und Marktentwicklungen zu "korrigieren", die nicht den politischen oder gesellschaftlichen Gedanken entsprochen haben.
Es wurde weltweit noch mehr Geld in den Markt gepumpt. Um die Wirtschaft zu stimulieren, wurden Förderprogramme von den Regierungen aufgelegt. Banken, Unternehmen und Privatpersonen hatten ihr Geld zu investieren. Negativzinsen auf "große Vermögen" waren selbst bei den kleinsten Sparkassen am Tegernsee auf einmal ein wichtiges Thema. Zusätzlich sind die Förderungen während der Covid-19-Pandemie ...
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