Vergangene Woche kam die Aktien von Nvidia zeitweise stark zurück und büßte einen Teil ihrer fulminanten Gewinne 2024 ein. Ist das nun schon das Ende des KI-Chip-Hypes oder nur eine gesunde Korrektur? Optionsexperte Eckart Keil stellt in seinem Gastbeitrag für das Investor Magazin seine Strategie vor, um bei niedrigerem Risiko an der Entwicklung aussichtsreichen, aber hoch bewerteten Aktien zu partizipieren.
Nvidia-Aktie musste Federn lassenZuletzt korrigierte von den großen Technologiewerten vor allem der jüngste Mega-Champion deutlich: Nvidia. An einem Tag verlor der bei den Investoren beliebte KI-Ausrüster fast 7 % an Wert: um 230 Mrd. USD an Börsenkapitalisierung wurde das mit einer Bewertung von über 3 Billionen, sprich 3.000 Mrd. USD, weltweit wertvollste Unternehmen, dezimiert. Platzt nun der Hype um "KI & Co"? Gibt es Parallelen zum Jahr 2000, indem "der Internet-Hype" zu Grabe getragen wurde? Tatsächlich gibt es Parallelen, aber auch deutliche Unterschiede zur damaligen Situation.
Parallelen und Unterschiede zur Internet-BlaseWar es im Jahr 2000 das magische Wort "Internet", dass in keiner Präsentation fehlen durfte, so ist es heute der Begriff "Künstliche Intelligenz". Kaum ein Vorstandschef kommt ohne die Buchstaben KI (englisch: AI) auf Pressekonferenzen aus. Aber eines steht fest: "die KI" wird bleiben und sich ausbreiten, so wie damals das Internet ja auch seinen Siegeszug fortsetzte und in immer mehr Märkte und Produkte Eingang fand. Jedoch: Im Unterschied zu damals verdienen heute die großen Techkonzerne bzw. die sogenannten Magnificent 7 prächtig und sind hochprofitabel. Insofern sind die hohen Bewertungen teilweise durchaus berechtigt. Die Frage sollte daher besser lauten: ist die Bewertung in dieser Höhe gerechtfertigt?
Nvidia: Endloses Wachstum?Beispiel Nvidia (geschätzt für 2024): der wachstumsstarke Titel wird mit dem 30fachen Umsatz bewertet, dem 60fachen Gewinnmultiple und kommt auf eine Gewinnmarge von über 50 %. Natürlich ist Nvidia ein wachstumsstarkes Unternehmen, das derzeit extrem hohe, monopolartigen Preise für seine Prozessoren erzielen kann. Geht dieses Wachstum aber endlos so weiter? Nein! Einige Punkte sprechen dafür, dass auch bei Nvidia das Wachstum an Grenzen stoßen wird:
Finanzstarke Tech-Unternehmen wie Google oder Microsoft entwickeln inzwischen ihre eigenen Hochleistungs-KI-Prozessoren, zugeschnitten auf ihre spezifischen Bedürfnisse Konkurrenten wie AMD holen massiv auf und nehmen Nvidia mit teilweise Leistungsfähigeren Prozessoren Marktanteile ab; der für kommendes Jahr von AMD angekündigte Prozessor "MI 325X" soll angeblich 35 Mal so leistungsfähig sein wie der aktuelle "MI300" von Nvidia Gewinnspannen werden sich in den kommenden Jahren dank der stärkeren Konkurrenz deutlich reduzieren Den KI-Rechnern gehen langsam die Daten aus; "Synthetische" Daten müssen zum Teil schon herhaltenZudem ist die Frage berechtigt, angesichts des sich "abzeichnenden Datenmangels", ob überhaupt 35 Mal so leistungsfähige Prozessoren in großer Menge ...
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