Der Stahlhändler Klöckner & Co. leidet aktuell unter dem konjunkturellen Umfeld, die Aktie nähert sich mit hohem Tempo dem Vierjahrestief. Ist die Hoffnung auf eine baldige Trendwende damit endgültig obsolet, oder bietet sich gerade eine spannende antizyklische Einstiegschance?
Nach einer steilen Rally beim Stahlpreis im Jahr 2022 ging es im Anschluss, synchron mit dem konjunkturellen Abschwung in Europa, deutlich bergab. Das hat Klöckner & Co. einen deutlichen Umsatz- und Ergebnisrückgang beschert.
Zuletzt hat sich das operative Ergebnis leicht erholt, von 17 Mio. Euro in Q4/23 auf 42 Mio. Euro in den ersten drei Monaten der laufenden Finanzperiode, damit lag es aber deutlich unter dem Vorjahreswert von 65 Mio. Euro. Für das zweite Quartal hat Klöckner & Co. 30 bis 70 Mio. Euro in Aussicht gestellt.
Eine positive Überraschung wird hier wohl eher nicht drinsitzen, denn der Stahlpreis (Spotpreis warmgewalzter Stahl Nordeuropa) dümpelte zuletzt weiter in der Nähe der zuletzt markierten Tiefstände herum. Und die schwachen Werte des europäischen Industrie-Einkaufsmanagerindex im Juni deuten wenig Potenzial für eine baldige Konjunkturbelebung an.
Die Aktie von Klöckner & Co. befindet sich daher in einem intakten kurzfristigen Abwärtstrend und auf dem Weg zu ihrem im letzten Oktober markierten Mehrjahrestief.
Gelingt dort allerdings die Wende, hätte das Papier ein schönes Doppeltief ausgebildet. Dafür benötigt es aber mutmaßlich eine Konjunkturerholung in Europa. Dank sinkender Leitzinsen und abnehmender Inflationsprobleme ist das denkbar, aktuell ist diese aber noch nicht klar erkennbar (aktien-global.de, 03.07.2024, 7:25).